Journaille völlig schmerzbefreit...

Systempresse hetzt weiter: Angeblich 'radikal rechte Kräfte' hinter Habeck-Blockade

Medien
Symbolbilder (2): Freepik; Habeck: Martin Kraft, Wikimedia Commons, Traktoren: Stefan Krug, Wikimedia Commons (beide CC BY-SA 4.0); Komposition: Der Status.

Vor den eindrucksvollen Protesten der Landwirte gegen die ruinöse Ampel-Politik wurde das System nervös. Man suchte fieberhaft nach Anlässen, den Protest als "rechtsradikal" zu brandmarken - und fand ihn in der kurzen Blockade einer Fähre, auf der sich Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) befand. Obwohl sich das Märchen vom "Angriff" längst zerschlug, behauptet der polit-mediale Komplex diesen unbeirrt weiter. Nun wollen zwei Journalisten den "Beleg" dafür haben, dass "radikal rechte Kräfte" dahinter stecken würden.

Eindrucksvoll: Bauern trotzten Medien-Hetze

Tagelang war in der Systempresse von einem "motorisierten Mistgabelmob" zu lesen, noch am Montag, als die bundesweiten Proteste bereits im Gange waren, veröffentlichte Habeck eine irre Droh-Rede. Darin vollbrachte er das absurde Kunststück einer argumentativen Klammer vom Holocaust über Putin zu "Rechtsradikalen", die angebliche "Umsturz-Fantasien" hegen würden. Ebenfalls während die Bauern noch auf der Straße die Rücknahme des Agrardiesel-Aus forderten, verabschiedete die Ampel diese Pläne eiskalt. Und dauernd wurde das Narrativ verfestigt, beim Fähren-Vorfall in Schlüttsiel (Schleswig-Holstein) sei irgendetwas Unlauteres passiert. 

Videomitschnitte aus mehreren Blickwinkeln zeigen längst: Nichts davon ist wahr. Eine Person, die kurzzeitig nach einem Polizisten schlägt, ist das höchste der Gefühle. Die medial kolportierte Behauptung von angeblich verängstigten Kindern lässt sich nicht belegen, im Gegenteil. Und auch von den "Rechtsradikalen" blieb letztendlich wenig übrig: Es waren einfach Bauern, die das Gespräch mit dem Minister suchten und abgewimmelt wurden. Aber was nicht passt, wird passend gemacht, und so rücken zwei "Zeit"-Journalisten an, um ein neues Narrativ zu zimmern: "Am Anfang der Proteste standen radikal rechte Kräfte."

Musikerin & Unternehmer als Sündenböcke

Wer nun glaubt, dabei handle es sich irgendwie um glatzköpfige Krawallbrüder mit Bomberjacke und Springerstiefel, der irrt. Denn: "Es geht um eine Frau, die für die AfD bei einer Wahl antrat [...] und es geht um einen bekannten Lohnunternehmer aus Nordfriesland, der mit seiner Firma für Landwirte unter anderem Gülle und Saatgut ausfährt." Die Sache soll demnach so abgelaufen haben: Die Dame - eine Musikerin, die irgendwann einmal für die laut Umfragen bundesweit zweitstärkste Partei antrat - soll mit Habeck auf der Fähre ins Gespräch gekommen sein und so seine Reisepläne erfahren haben. 

Diese Info soll dann zu einem Mann, mit dem sie zusammenlebe gekommen sein, der die Information verbreitet habe, wann Habeck mit der Fähre ankomme. Und der sei sowieso ein ganz böser Finger und "politisch kein Unbekannter". Seine angebliche Missetat: "Bei einer Protestaktion von Landwirten im vergangenen September in Kiel nimmt er mit Kollegen teil." Dabei waren auf zwei Sattelschleppern seiner Firma die Fahnen der historischen Landvolkbewegung angebracht. Daraus konstruiert das "Zeit"-Duo eine Nähe zum NS-Staat - eine unzulässige Verkürzung, wie Der Status berichtete, da sich das historische Vorbild etwa sogar gegen die Gleichschaltung der Bauernverbände wehrte. 

Zwischen Kontaktschuld und Aufhetzung

Für die Systemschreiberlinge die perfekte Überleitung: "Heute werden die Symbole der Landvolkbewegung im radikal rechten Flügel der Bauernschaft verwendet". Man verweist auf eine Ex-CDU-Landwirtschaftsministerin, die einst behauptet hatte, wer solche Symbole nutze, würde "auch vor Gewalt nicht zurückschrecken". Dem Unternehmer, der die Kunde von der Habeck-Fährenankunft verbreitet haben soll, unterstellen sie im nächsten Atemzug die Duldung von Gewalt. Die Nachricht soll sich in Bauern-Protestkanälen und - oh, Schreck! - in AfD-nahen Chatgruppen verbreitet haben. 

An diesem Punkt fällt selbst den "Zeit"-Journalisten auf: Die Bauern können sie nun nicht mehr als Umstürzler brandmarken. Also versuchen sie es mit der alten Spaltungstaktik: "Die Wahrheit ist, dass in Schlüttsiel ganz offenbar eine Menge friedlicher Demonstranten mobilisiert wurde von einem Paar, das große Nähe zu rechtsradikalen Kreisen pflegt, verschwörungsideologische Botschaften teilt und rechtsradikale Symbolik verwendet. Und dass die friedlichen Bauern damit ganz offenbar kein Problem hatten." Und mit ihnen Angehörige weiterer Berufsgruppen, die sich am Protest an der Fähre beteiligten. Statt "Demokratiefeinde" sollen sie nun aufgehetzte Mitläufer sein.

Ein Fährensturm im Wasserglas

Das sind sie also, die "Rechtsextremen" des polit-medialen Komplexes: Eine Akkordeonspielerin, die sich in der Region für eine legale, demokratische Partei engagiert - und ein Unternehmer im landwirtschaftlichen Sektor, der mit einer widerständigen Flagge zu Bauernprotesten fährt und sich beim Protest an der Fähre ebenfalls an vorderster Front beteiligt. Die böse "Wahrheit" also ziemlich harmlos.

Bloß rückt die Systempresse, wohl auch in der Sorge, dass ihnen allzu scharfe Hetze gegen die vom Volk breit unterstützten Bauernproteste, massenhaft Abo-Kündigungen einbringt, von der Pauschalbeschimpfung zugunsten der Brandmarkung "geistiger Brandstifter" ab, die den vermeintlichen "Mob" einpeitschen würden. Viel Gehalt haben solche Recherchen allerdings nicht, umgekehrt wird ein Schuh draus. 

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