Das System beschenkt sich selbst

Wie im Märchen: 'Correctiv' gewinnt Leipziger Medienpreis

Politik
Symbolbilder (2): Freepik; Komposition: Der Status.

Es wird langsam lächerlich, wenn sich die Nomenklatura und der Mainstream regelmäßig immer wieder selbst mit Orden, Auszeichnungen und Preisen überhäufen und beschenken. So erhielt nun etwa das Medienhaus "Correctiv", welches mit seiner abenteuerlichen "Investigativ-Recherche" über den zur "Deportations-Konferenz" aufgebauschten Vortragsabend in Potsdam für bundesweiten Wirbel sorgte, gar einen Medienpreis verliehen.

Medienpreis für "Correctiv"-Räuberpistole

Die Medienstiftung der Sparkasse Leipzig verlieh auch heuer wieder den Leipziger Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien. Und einer der Preisträger, neben der Auslandskorrespondentin des Deutschlandfunk Sabina Adler, ist dabei das Medienhaus "Correctiv". Verliehen werden soll der Preis dann letztlich in einem festlichen Akt im Oktober. Für den Preis für "Correctiv" dürfte vor allem die Potsdam-Geschichte ausschlaggebend sein.

"Recherchen über ein Treffen rechtsextremer und völkisch-identitärer Kreise sowie über den dabei besprochenen 'Masterplan' für die 'Remigration' in Deutschland lebender Ausländer sowie Deutscher mit migrantischen Wurzeln sorgten Anfang 2024 deutschlandweit für Demonstrationen für Demokratie, Vielfalt und Toleranz", wird etwa die Bedeutung des Preisträgers hervorgehoben.

Serie soll nicht abreißen

Zudem will man wohl auch nicht die Serie abreißen lassen. Immerhin habe ja "Correctiv" bzw. einzelne Journalisten oder Recherchen der Plattform in den vergangenen Jahren Preise gewonnen. So den Online Award gleich mehrfach - 2015 und 2019 -  den Otto-Brenner-Preis für kritischen Journalismus 2018 oder mit der Theodor-Heuss-Medaille für besonderes demokratiepolitisches Engagement im Jahr 2023. Gerade jetzt, wo die freiheitlich-demokratische Grundordnung durch "gezielte Desinformationen, Halbwahrheiten und Falschbehauptungen" immer heftiger angegriffen werde, komme investigativem Journalismus eine Kontroll- und Kritikfunktion zu.

Diese sowie „das Anstoßen öffentlicher Debatten, das Aufdecken von Missständen, Korruption und unethischem Verhalten, die Blickschärfung für das Agieren politisch extremer, der freiheitlich-demokratischen Grundordnung feindlich gesonnener Personen, Organisationen und Parteien, hat Correctiv in hervorragender Weise wahrgenommen”, zitiert die Leipziger Volkszeitung auch den SPD-Oberbürgermeister der Stadt, Burkhard Jung, der als Vorsitzender des Stiftungsrates mit der Jury die Entscheidung für die Preisverleihung traf.

Desinformationen, Halbwahrheiten und Falschbehauptungen

Dabei ist es offenbar mit "Desinformationen, Halbwahrheiten und Falschbehauptungen" und Correctiv eine ganz eigene Geschichte. So berichten mehrere Medien, unter anderem die Schweizer Weltwoche, aber auch die Berliner Zeitung davon, dass nun offenbar gar Correctiv-Geschäftsführer David Schraven von gewissen Behauptungen abrückt. Nach mehreren Klagen gegen das Portal hatte er noch im März in einem Interview erklärt, dass das Landgericht Hamburg den "Kern unseres Artikels bestätigt" habe.  Wenig später, im Mai hatte ihm selbiges Landgericht auf Antrag des Staatsrechtlers Ulrich Vosgerau diese Falschbehauptung untersagt.

"Die so verstandene Tatsachenbehauptung ist unwahr", so das Gericht. Dies wurde nun auch durch Correctiv anerkannt. Auch zuvor war man in einigen Punkten zurückgerudert und änderte auch Passagen der Recherche oder erklärte, dass man ja das Wort Deportation im Text gar nicht geschrieben habe. Der mit 10.000 dotierte Preis dürfte soll nun wohl den etwas angeschlagenen Ruf des Portals wieder geraderichten. Denn auch Verbindungen und Geheimtreffen mit der Regierung oder auch üppige Förderungen aus den Steuertöpfen dürften bei einigen Bürgern Fragen um die Unabhängigkeit des selbsternannten Rechercheportals aufgeworfen haben.

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