FPÖ-Anfrage will Klarheit schaffen

Bilderberger-Reise: Jetzt muss sich Schallenberg für Globalisten-Geheimtreff erklären!

Politik
Tagungshotel: Sohrab Amid-Hozour, Flickr; Schallenberg (freigestellt): Flickr (beide CC BY 2.0); Komposition: Der Status.

Am vergangenen Wochenende nahm Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP), von der Systempresse totgeschwiegen, an der berüchtigten Bilderberger-Konferenz im noblen Pestana-Palasthotel in Lissabon teil. Was er dort mit weiteren illustren Gästen - darunter Pfizer-Chef Bourla, NATO-Generalsekretär Stoltenberg, der ukrainische Außenminister Kuleba oder Hollands WEF-Premier Mark Rutte - ausdealte, darüber lässt sich nur spekulieren. Daher will eine parlamentarische Anfrage der FPÖ nun Licht ins Dunkel bringen.

Gestaltete Schallenberg an Programmpunkten mit? 

Angesichts seines Auftretens mit seinem Amtstitel geht FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz in seiner Anfrage davon aus, dass Schallenberg dort "in [seiner] Funktion als österreichischer Außenminister und nicht etwa als Tourist bzw. Privatperson an den Treffen" teilnahm. Aus diesem Grund möge der ÖVP-Ressortchef aufschlüsseln, an welchen konkreten Programmpunkten er mitwirkte. 

Dementsprechend möge Schallenberg erklären welche Informationen er im Zuge des Treffens über die zentralen Themenbereiche (Künstliche Intelligenz, Banksystem, China, Energiewende, Europa, fiskale Herausforderungen, Indien, Industrie- und Handelspolitik, NATO, Russland, transnationale Bedrohungen, Ukraine, US-Anführerschaft) erhalten habe. Zudem soll der Außenminister offenlegen, welche eigenen Informationen er in den fraglichen Bereichen beisteuerte. 

Ganz spurlos an ihm vorbei dürften die Unterredungen wohl nicht gegangen sein: Kaum war Schallenberg aus Lissabon abgereist, stellte er Elemente der österreichischen Neutralität infrage: "In Österreich herrscht der Irrglaube, dass wir sicher sind, weil wir neutral sind." Außerdem redete er der Aufrüstung der Ukraine das Wort: "Wir müssen die Ukraine bei ihrem Verteidigungskampf unbedingt weiter militärisch, humanitär und wirtschaftlich unterstützen und die Sanktion gegen Russland konsequent durchsetzen": 

Welche Kosten entstanden dem Steuerzahler?

Neben der inhaltlichen Einbettung des Kurzzeit-Kanzlers und Soros-Vertrauten Schallenberg in den Eliten-Gipfel soll jener zudem Rechenschaft darüber ablegen, was dieser Spaß den Steuerzahler kostet. Daher möchte Schnedlitz nicht nur wissen, wie hoch die Reisekosten waren, sondern auch wer diese übernahm - und ob Budgetmittel aus dem Außenressort dafür verwendet wurden. Ausgeführt werden soll zudem, ob Kosten für weitere Personen in seinem Gefolge angefallen seien und in welcher Höhe. 

Auf den Zahn fühlen will der Freiheitliche auch der Frage, ob Schallenberg eine Reisegemeinschaft mit "Kurier"-Chefredakteurin" Martina Salomon gebildet habe. Dies taten etwa im Vorjahr NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger und der ERSTE-Banker und Leiter des Globalisten-Treffs in Alpbach, Andreas Treichl, in der Vergangenheit auch einmal Mitglied des ÖVP-Bundesvorstandes. In diesem Fall soll Schallenberg auch offenlegen, ob sein Ministerium etwaige Kosten der Begleiterin übernahm - und wenn ja, in welcher Höhe. 

Systemmedien schwiegen Geheimtreffen tot

Apropos Salomon: Gerade vor dem Hintergrund, dass die zweite österreichische Teilnehmerin eine hochrangige Journalistin war, scheint das mediale Schweigen über den ominösen Schallenberg-Ausflug umso grotesker. Auch Schnedlitz spricht dieses Thema in seinem Anfragetext an: "In der österreichischen Medienlandschaft findet sich abseits staatlich nicht-geförderter Medien wie 'unzensuriert.at', 'Report 24', 'Der Status' oder 'tkp.at' kein Bericht über Ihre Reise zu der umstrittenen Geheimgesellschaft."

Allerdings sei "das Versagen etablierter Medien bei der Berichterstattung [...] dabei keineswegs auf Österreich beschränkt". Dafür zitiert Schnedlitz die Schweizer "Weltwoche", die zudem von einem "Gottesdienst der Eliten" sprach: "Wenn demokratisch gewählte Volksvertreter im Geheimen mit 120 bis 140 führenden Persönlichkeiten dieser Welt zu Themen konferieren, die Elementar für uns alle sind, dann geht das die Öffentlichkeit etwas an. Wer das als Journalist anders sieht, sollte bitte seinen Job an den Nagel hängen."

Auch SPÖ pflegt Bilderberger-Kontakte

Wie Der Status bereits in der Vorwoche berichtete, ist Schallenberg allerdings bei Weitem nicht der einzige Vertreter der hohen politischen Kaste, der im Laufe der Jahre am elitären Bilderberger-Treffen teilnahm. Brisant: Dem Bilderberger-Zirkel wird regelmäßig eine Nähe auch zu den Freimaurern nachgesagt. Wie übrigens auch Teilen der Familie Schallenberg: das österreichische Freimaurer-Museum befindet sich auf Schloss Rosenau, einem ehemaligen Besitz seines ehedem adeligen Clans.

Diese Logenbrüder-Klammer könnte zudem auch erklären, wieso die Bilderberger-Treffen auch bei SPÖ-Spitzenvertretern, insbesondere aus der mächtigen Wiener Landesgruppe so beliebt sind. Zu den roten Bilderberger-Teilnehmern der Vergangenheit gehören EU-Delegationsleiter Andreas Schieder, die Ex-Kanzler Alfred Gusenbauer, Werner Faymann und Franz Vranitzky, der Ex-Bundespräsident Heinz Fischer sowie Noch-Parteichefin Joy Pamela Rendi-Wagner.

+++ Folgt uns auf Telegram: t.me/DerStatus +++

Weitere Artikel, die Sie interessieren könnten