Hoffnung auf Krebsmedikamente

Kein Bedarf an Corona-Spritze: MEGA-Verlust für Biontech im zweiten Quartal

Wirtschaft
Bild: Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)

Nach gewaltigen Gewinnen für die Corona-Impfstoffe noch im vergangenen Jahr, geht es mit der Goldgräberstimmung vorerst zu ende. Im zweiten Quartal 2023 musste der Impfstoffhersteller einen hohen Millionenverlust hinnehmen und rote Zahlen schreiben. Dies zeigen die Veröffentlichungen der Geschäftszahlen des deutschen Unternehmens.

"Pandemie"-Gewinner kämpfen

Die Gewinne konnten sich sehen lassen: Noch im ersten Halbjahr 2022 konnte der deutsche Impfstoffhersteller 9,5 Milliarden Euro Umsatzerlöse und 5,3 Milliarden Euro Gewinn verzeichnen. Doch der große Corona-Impfstoff-Boom ist vorbei. So gingen im ersten Halbjahr 2023 Umsatz und Gewinne deutlich zurück. Die Umsatzerlöse betragen nurmehr 1,4 Milliarden Euro und die Gewinne 311 Millionen Euro, wie aus dem Geschäftsbericht hervorgeht.

Im zweiten Quartal des Jahres rutschte man sogar ins Minus. Zwar verzeichnete man noch einen Umsatz von 167,7 Millionen Euro, statt Gewinn machte man aber Verlust - 190 Millionen Euro.  Als Grund für den Verlust machte man bei der Pharma-Firma "Abschreibungen durch Biontechs Kooperationspartner Pfizer", die den "Bruttogewinnanteil im zweiten Quartal und damit die Umsätze" negativ beeinflusst hätten, verantwortlich.

Neuer Corona-Impfstoff

Dennoch will man an der Geschäftsstrategie vorerst festhalten und weiter auf den Verkauf von Corona-Impfstoffen setzen. Bisher hat man ja durch Verträge mit der EU und anderen Staaten feste Liefermengen und lässt sich auch die Reduzierung der Mengen noch vergolden. So rechnet man auch heuer noch insgesamt mit rund 5 Milliarden Euro Umsätzen allein durch die Corona-Spritzen. Und dabei handelt es sich nur um den Anteil von Biontech am Bruttogewinn des gemeinsam mit Pfizer entwickelten Impfstoffs. Zudem steht auch schon ein neuer Corona-Impfstoff in der Warteschleife und wartet auf die Zulassung, damit er im Herbst auf den Markt kommen kann.

Setzen auf weitere Pandemien

"Gleichzeitig bauen wir unsere Pipeline für Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten aus, um den globalen Gesundheitsbedürfnissen gerecht zu werden, und entwickeln einen an Omikron XBB.1.5 angepassten monovalenten COVID-19-Impfstoff, der vorbehaltlich behördlicher Zulassungen für die bevorstehende Herbst-Winter-Saison zur Verfügung stehen soll", so CEO und Mitbegründer von BioNTech Ugur Sahin. Aber dies ist nicht der einzige Plan für die Zukunft.

Impfstoffe gegen Krebs

"Wir gehen mit einer starken Finanzposition in die zweite Hälfte des Jahres 2023 und sind gut aufgestellt, unseren neuen variantenangepassten COVID-19-Impfstoff auf den Markt zu bringen sowie mehrere klinische Studien mit Zulassungspotenzial in den Bereichen Onkologie und Infektionserkrankungen durchzuführen", so Jens Holstein, Finanzvorstand des Unternehmens. Denn bereits seit längerem arbeitet Biontech an der Entwicklung von Krebstherapien auf mRNA-Basis.

So hat etwa die Phase-3-Studie für BNT316/ONC-392 (Gotistobart), eine Therapie für Lungenkrebs, im Juni begonnen. Und auch weitere Stoffe, etwa gegen Bauchspeicheldrüsenkrebs befinden sich in Entwicklung und sollen bereits im 2. Halbjahr mit einer klinischen Studie der Phase-2 getestet werden. Böse Zungen stellen sich angesichts explodierender Krebszahlen seit Beginn der Impfkampagne allerdings die Frage, ob man da nicht versucht, eine Lösung für ein Problem zu finden, das man selbst schuf.

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