Fehlentscheidungen...

Elektroautos in der Krise: Magna in Graz entlässt rund 500 Arbeiter

Wirtschaft
Bild: Andrea.Allmer, CC BY-SA 4.0, Wikimedia Commons

Für die Wirtschaft hat es selten Vorteile, wenn man blindlings der Politik folgt. Doch der grüne Umbau in allen Bereichen lockte halt mit üppigen Subventionen und Boni, die den Markt deutlich verzerrten und dafür sorgten, dass nach dem Willen der Politik - aber nicht dem der Verbraucher und Käufer - produziert wurde. Bei der Elektromobilität zeigt sich nun das ganze Desaster derartiger Fehler.

E-Auto-Offensive als Rohrkrepierer

Und wieder ein Schlag für die grünen Träume und die angebliche Wirtschaftskompetenz der ÖVP. Denn nicht nur durch den grünen Regierungspartner, sondern auch durch die EU und deren utopische Transformationspolitik von "Green Deal" bis Verbrenner-Verbot hatte sich die Volkspartei vor den Karren spannen lassen. Auch wenn McKanzler Karl Nehammer zumindest für die Wähler in Brüssel für "grüne" Verbrenner mit E-Fuels trommelte, war man doch ganz auf Linie.

Wie auch andere europäische Länder führte man Steuervorteile für E-Autos und auch staatliche Kaufprämien ein. Diese lockten natürlich die Industrie, die das schnelle Geld witterte. Doch das Konzept entpuppt sich als wenig nachhaltig.

Bonus weg, keine Käufer mehr

Denn immer, wenn sich die Politik zu sehr in die Wirtschaft einmischt und - wie in diesem Falle - mit Steuergeld-Geschenken eingreift und damit für eine Verzerrung des Marktes sorgt, geht es selten gut aus. Dies zeigt sich nun auch im Magna-Werk in Graz. Schon seit Monaten war die Auftragslage schlecht und Pläne wurden erwogen, wie man weiter machen kann. Schon damals suchte man nach Lösungen für rund 450 Mitarbeiter, weil der Schichtbetrieb gekürzt und Schichten wegfallen sollten.

Nun ist es amtlich und es sind schlechte Nachrichten: Rund 500 Stellen sollen im Werk in Graz abgebaut werden. Grund ist die nach wie vor schlechte Auftragslage und wohl auch die Produktionseinstellung für den Fisker "Ocean". Von dem E-Auto wurden im vergangenen Jahr noch 10.000 Stück produziert und eigentlich sollte die Produktion gar auf 20.000 bis 23.000 pro Jahr hochgefahren werden.

Einbruch der E-Auto-Verkaufszahlen

Doch der Elektroautomarkt steckt in einer Krise. Nachdem in Deutschland nach dem Haushaltsdesaster der Ampel in einigen Bereichen der Rotstift angesetzt wurde, dem auch Anschaffungsprämien etc. für E-Autos zum Opfer fielen, fielen auch die Verkaufszahlen massiv. So stellte zuletzt  etwa der ADAC fest, dass im März 2024 im Vergleich zum Vorjahresmonat die Nachfrage um 29 Prozent einbrach. Aber auch in Österreich zeigte sich im Vergleich zu 2023 in den ersten Monaten ein leichter Rückgang von 3,9 Prozent.

Magna ist aber bei weitem kein Einzelfall. Auch VW musste in Deutschland bereits im Herbst des vergangenen Jahres Schichten im E-Autowerk im sächsischen Zwickau streichen und die Produktion drosseln. Und es dürfte zudem auch wenig hilfreich gewesen sein, dass große Automobilvermieter wie Hertz oder Sixt die Elektrofahrzeuge aus dem Angebot ausrangiert hatten, wegen zu hoher Reparaturkosten und zu geringen Wiederverkaufswerten. Dass man, statt Technologieoffen zu sein, sich dem Willen der Politik beugte und voll beim E-Auto-Hype mitzog, entpuppt sich zunehmend als Fehler - und die Zeche zahlen wieder einmal die Mitarbeiter.

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