Europaweite 'Net Zero'-Gleichschaltung

WEF: Green Deal 'alternativlos' - Ukraine als Drehkreuz für EU-Energiewende

Great Reset
Symbolbilder (3): Freepik; Komposition: Der Status

Oft lohnt es sich, sich beim WEF-Gipfel nicht nur die großen Reden anzusehen, sondern auch kleinere Podien, wo teilweise trotzdem weitreichende Umwälzungen besprochen werden. Ein solches Beispiel ist ein von wichtigen Akteuren besetztes Panel zum EU-"Green Deal". Dabei geht es um den Einsatz von 1.000 Milliarden an Steuergeld, um die "Net Zero"-Fantasien der Brüsseler Granden durchzudrücken. Der beitrittswilligen Ukraine soll dabei einmal mehr eine Schlüsselrolle zukommen. Sorgen bereitet man sich allerdings über Gegenwind, die den Globalisten bei den EU-Wahlen im Mai auf den Kopf fallen könnte.

Green Deal für Eliten "alternativlos"

Maros Sefcovic, der neue Vize-Beauftragte der EU für den "Green Deal", stellte gleich eingangs klar: Es gäbe "keine Alternative" zum Umbau-Gesetzespaket unter dem Deckmantel der "Nachhaltigkeit". Im Zusammenspiel aus EU-Eliten, finanzkräftigen Konzernen und Bürgerräten wird alles in Richtung "Net Zero" getrieben. Ein zentraler Plan ist dabei die Schaffung eines gemeinsamen Binnenmarkts für "Green Deal"-Technologien, einschließlich für erneuerbare Energien. Er will den "Klima"-Umbau zum "öffentlichen Interesse" zu erklären, um diesen schneller durchzuziehen zu können und Milliardengelder für die "grüne" Umkrempelung des Kontinents locker zu machen. 

Bei den anderen Teilnehmern am Podium rennt er offene Türen ein: Alle sind vom "Green Deal" überzeugt. Darunter der griechische Premier Kyriakos Mitsotakis sowie zwei Konzern-Vertreter: Etwa Ester Baiget vom Biotechnologie-Unternehmen Novozymes. Die frühere Tochter des Pharmakonzerns "Novo Nordisk" ist Weltmarkt-Führer bei der Herstellung von Enzymen für Waschmittel, die Stärke-, Textil- und Bioethanolindustrie, für die Leder- und Papierindustrie sowie Lebensmittelenzyme für die Back-, Brau-, Alkohol-, Saft- und Weinindustrie, sowie von Tierfutter-Enzymen. Komplettiert wird die Runde durch Maxim Timtschenko vom größten ukrainischen Energieinvestor DTEK.

Ukraine soll "Green Energy Hub" werden

Dessen Teilnahme führt dazu, dass sich auch die beiden Politik-Vertreter schwerpunktmäßig mit der Energieversorgung beschäftigten. Denn man sieht das Potenzial, die Ukraine zum Dreh- und Angelpunkt der Energiewende zu machen. Denn, wie Timtschenko meint: Für die Ukraine sei die Umstellung auf erneuerbare Energien noch wichtiger. Die Überlegung: Die EU solle dem kriegsgebeutelten Land nun bei der Umstellung helfen - und anschließend soll eine Hand die andere waschen. Beim Wiederaufbau müsse die ganze Wirtschaft an den "Green Deal" angeschlossen werden. Sein Land könne dabei die Rolle eines "Green Energy Hubs", eines "Erneuerbaren-Drehkreuzes" werden. 

Seine Firma, die wie alle anderen Energiefirmen den "Green Deal" einbeziehe, sei mit dem Aufbau riesiger Windfarmen bereits in Vorleistung gegangen. Im In- und Ausland baue man nun Windräder, um sich für Investments attraktiv zu machen: "Ich denke, der Green Deal und all die Ziele, die wir hier diskutieren, werden eine treibende Kraft für die Ukraine sein." Die Gelegenheit, sich als Energiewende-Testlabor und -Drehkreuz zu positionieren sein ein Hauptaugenmerk der europäischen Integration der Ukraine. Die Reformen, die man anstrebe, seien alle mit den "Green Deal" verbunden. Auch fremde Konzerne als Glücksritter willkommen. 

Ukrainische Bergleute sollen Solarpaneele bauen

Die sind natürlich längst im Spiel: Wie Der Status berichtete, kaufen große US-Konzerne wie Vanguard, Monsanto und BlackRock bereits eifrig Ackerland in der Ukraine. Ein Umstand, der wohl auch Baiget ein Begriff ist: Sie ist überzeugt, dass die Ukraine sogenannten "nachhaltigen Ackerbau" dringend als Investment-Case nötig habe, bis hin zum Viehfutter mit Anti-Pups-Enzymen für Milchkühe. Für Timtschenko ist Kraft seiner Branche aber natürlich das Energiethema näher. Momentan setze die Ukraine nämlich noch viel auf Kohlekraftwerke - DTEK sei im Land sowohl im Kohle- als auch im Erneuerbaren-Sektor tonangebend. 

Daher will man sich noch etwas Zeit zur Umstellung erkaufen, aber letztendlich sei man bestrebt, die EU-Vorgaben durchzuziehen. Teil eines Kompromisses, ihr selbst mehr Zeit zur Umstellung ihrer eigenen Energieversorgung zu geben, könne es dabei sein, hier weitere Umbau-Perspektiven zu ergreifen. Geht es nach ihm, soll die Produktion für die Energiewende in die Ukraine verlegt werden. Immerhin gebe es dann ja unzählige Bergleute, die neue Arbeit bräuchten. Mit dem richtigen Know-How könnten sie dann, statt in der Grube zu werken, einfach Solarpaneele zusammenbauen.

Widerstand des Volkes befrieden

Von dieser Situation kann auch Mitsotakis ein Lied singen: Denn, weil die Kohleminen in Griechenland alle im gleichen Teil des Landes liegen, hätte der Kohle-Rückbau dort auch zu Strukturschwäche geführt. Man müsse also den drohenden Widerstand des Volkes immer einkalkulieren. Hier setzt man auf Propaganda, um "Win/Win"-Situationen zu schaffen, wie er es nennt. Als Beispiel nannte er dabei die Renovierung der Häuser nach EU-Vorgabe oder die Installation von Solarkraftwerken auf kleinen Inseln. Bei Bauern will er dafür vorsichtiger sein: Der Sektor sei schwer zu dekarbonisieren. Außerdem fürchtet er die "Reaktion" widerständiger Landwirte wie In Holland oder Deutschland.

Prinzipiell ist der scheinkonservative Premier aber der Meinung, dass die Lösungen im Green Deal "echten ökonomischen Sinn" ergäben, etwa weil erneuerbare Energie angeblich "super-billig" sei. Er würde statt Netto-Importeuer lieber "Green Energy"-Exporteur sein. Man müsse einfach "ein generelles Verständnis erwerben, wie wir diese Agenda vorantreiben können". Er denkt dabei auch an Subventionen für Technologien. Alleine sein Land habe bereits 36 Mrd. Euro aus EU-Töpfen für die "grüne Transformation" bekommen. Nach der EU-Wahl sei das Thema eine Top-Priorität, um die "Agenda besser auszurollen", um auch "die Massen in Richtung gemeinsames Ziel zu bewegen".

Belohnung für "Great Reset"-Firmen

Zentraler Antriebsfaktor sollen dabei globalistisch ausgerichtete Großkonzerne sein. So schwärmte Baiget von der "CEO Climate Alliance", dem WEF-Zusammenschluss dem sie angehört. Dort würden sich Top-Firmenchefs sammeln und ihre Emissionen in einem Ausmaß reduzieren, das dem CO2-Ausstoß Japans entspreche - und das schneller als die restliche Welt. Für sie ein gesamtheitlicher Zugang: "Das richtige für den Planeten, die Gesellschaft und die Aktionäre" tun. Es liege an den Konzernen, den "Green Deal" zu erzwingen. Die EU-Granden fordert sie auf, den Freigabe-Prozess für "Innovationen", etwa für experimentelle Enzyme ihrer Firma, drastisch zu verkürzen.

Am Ende profitieren dann die Großkonzerne, wie Überlegungen von Sefcovic zeigen. Er will Firmen belohnen, die einen niedrigen CO2-Fußabdruck haben und auf "nachhaltige Weise" wirtschaften. Sonst befördere man keinen "smarten, zukunftsorientierten" Weg. Auch im Land- und Forstwirtschaftssektor müsse man die Klima-Regeln anpassen, wobei es eine "gute globale Lösung" dafür brauche. Und natürlich müsse die EU beim globalen Welt-Umbau ihr "ökonomisches und politisches Gewicht" nutzen. So wie man gemeinsam Corona-Impfstoffe kaufte, soll man künftig auch kritische Rohmaterialen zentralisiert bestellen.

Irre Lösung: Zwangs-Wärmepumpe mieten...

Alles soll "fürs Klima" umgewälzt werden - und die Leidtragenden sind die Bürger. Also beschäftigte sich das Panel auch oberflächlich mit der Frage, wie man den "Green Deal" angeblich "sozial gerecht" gestalten kann. Denn Unruhen im Volk können die Eliten nicht gebrauchen. EU-Green Deal-Maestro Sefcovic schlägt einen Transformationsfonds vor, dazu Konzern-Kapital. Angeblich will man "denen helfen, die es am meisten trifft". Diese will man mit Geldzahlungen ruhigstellen. Und wer sich trotzdem keine Wärmepumpe oder E-Auto leisten kann, der soll eben kein Fahrzeug und keine Heizung besitzen. Dafür könne ja ein Modell mit einer monatlichen Leihgebühr eingerichtet werden...

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