Massive Belastung durch Teuerung

Inflation: Durch Regierungsversagen muss Mehrheit beim Einkauf sparen

Wirtschaft
Bild: photonews.at/Georges Schneider, CC BY-NC-ND 2.0, Flickr

Ein Großteil der Österreicher leidet nach wie vor unter den massiven Teuerungen. So ergab eine Onlineumfrage der Johannes-Kepler-Universität (JKU) in Linz, dass die massiv gestiegenen Preise das Kaufverhalten der Österreicher stark beeinflussen. Das Momentum-Institut gibt die Schuld daran hauptsächlich der Regierung, denn im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern, hat Österreich kaum auf preiswirksame Maßnahmen zur Senkung der Inflation gesetzt.

Die Ergebnisse sind eindeutig. Von rund 1.000 Österreichern, die das Institut für Handel, Absatz und Marketing der JKU halbjährlich befragt, blicken die meisten pessimistisch in die Zukunft. Denn Inflation und Teuerungen haben sie fest im Griff. Allein drei Viertel der Befragten gehen davon aus, dass in den kommenden Monaten noch einmal alles teurer wird. Und dies zeigt sich auch beim Einkaufsverhalten der Österreicher mehr als deutlich, welches durch die anhaltend hohe Inflation stark beeinflusst wird.

Weniger Einkaufen, sparen

So kaufen rund 30 Prozent der Österreicher weniger Waren ein, um auf diese Weise zu sparen. 75 Prozent gaben zudem an, gezielt nach Aktionen zu suchen, um das Geldbörserl zu entlasten. Immerhin 59 Prozent suchen und kaufen gezielt günstigere Waren, also etwa Eigenmarken der Supermarktketten statt teurere Markenprodukte. Wie sehr die Krise die Masse der Österreicher jedoch belastet, zeigt sich auch darin, dass nur 15 Prozent andere Ausgaben zurückfahren können, um nicht bei Einkäufen sparen zu müssen.

Dies hat auch Auswirkungen auf die Wirtschaft. "Die Betriebe sind in einer Zwickmühle", so Professor und Institutsvorstand Christoph Teller gegenüber der Krone, "sie wollen mit Aktionen und günstigeren Produkten dem negativen Konsumklima entgegensteuern. Doch geringe Margen und steigende Kosten erlauben ihnen nicht, auf Preissteigerungen generell zu verzichten."

Fehlentscheidungen der Regierung

Dass die Inflation in Österreich im Vergleich zu anderen euopäischen Ländern deutliche höher ist, hat auch mit den Maßnahmen der schwarztürkis-grünen Bundesregierung zu tun. Denn um gegen die Teuerungen vorzugehen, hatten die Regierungen die Möglichkeit auf einkommenswirksame und/oder preiswirksame Maßnahmen zu setzen. Einkommenswirksame Maßnahmen sind dabei Einmalzahlungen und preiswirksame Maßnahmen sind direkte Eingriffe in die Preise, wie etwa Deckel.

Und dabei hat Österreich - bis auf die Strompreisbremse - fast ausschließlich auf einkommenswirksame Maßnahmen gesetzt, so das gewerkschaftsnahe Momentum-Institut in einer Analyse und kämpft auch deshalb mit einer besonders hohen Inflation.

Maßnahmenmix

Denn andere europäische Länder setzten mehr auf eine Mischung der Maßnahmen und auch stärker auf preiswirksame Schritte. Und gerade in letzterem Bereich ist Österreich euopäisches Schlusslicht. Hingegen haben Spanien mit einem Strompreisdeckel, einer Mietpreisbremse und Steuersenkungen ebenso wie Deutschland mit der Gaspreisbremse und anderen Maßnahmen es geschafft, die Inflationsrate durch direkten Eingriff in die Preise zu reduzieren. Und auch  Auch Frankreich, Spanien oder Belgien haben verstärkt auf preissenkende Maßnahmen gesetzt, die Inflationsrate ist dort ebenfalls geringer als in Österreich.

Auch noch andere Gründe

Und nach Eurostat lag die Inflation in Österreich im Februar noch bei 11 Prozent, bei einem Anteil von 25 Prozent preiswirksamen Maßnahmen. Sogar Griechenland, das jahrelang einen Ruf als "Pleitestaat" genoss, aber welches zu 100 Prozent auf derartige Maßnahmen setzte, hatte eine weitaus niedrigere Inflation von 6,5 Prozent. Anders ist es hingegen bei den baltischen Staaten, die trotz preissenkender Maßnahmen noch eine höhere Inflation als Österreich aufweisen.

Hier kommt das Institut allerdings zu dem Schluss, dass dies auch an dem Konsum- und Einkaufsverhalten und der Abhängigkeit von Rohstoffen liegt, zumal dort ein größerer Teil des Einkommens für besonders von der Teuerung betroffene Produkte, wie Lebensmittel oder Energie, ausgegeben werden, weshalb sich die unterschiedlich hohen Inflationsraten nicht allein auf die verschiedenen Herangehensweisen bei der Inflationsbekämpfung der Länder zurückführen lassen. Diese stellen aber dennoch ein deutliches Indiz für die Wirksamkeit dar.

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