Globalisten-Zeigefinger

WEF-Globalist wettert gegen Neutralität: Weil Österreich keine Minen in Ukraine sucht

Welt
Symbolbilder (3): Freepik; Bildt: Lennart Meri Conference, Flickr, CC BY 2.0 (freigestellt); Komposition: Der Status.

In der Vorwoche sorgte der Vorschlag des greisen grünen Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen, formell Oberbefehlshaber des Bundesheeres, österreichische Soldaten zur Entminung ins Kriegsgebiet schicken für Aufregung, rüttelt dies doch an den Grundfesten der immerwährenden Neutralität. Nun, wo es keine politische Mehrheit für das umstrittene Unterfangen gibt, schaltet sich mit Carl Bildt ein "Agenda Contributor" des Weltwirtschaftsforums (WEF) ein, um Österreich in dieser Sache zu "erziehen".

Hofburg-Greis will Soldaten in Ukraine schicken

Alles für die Ukraine: Dies war eine wichtige Stoßrichtung, die auf den letzten beiden WEF-Gipfeln in Davos zur geostrategischen Pflicht erkoren wurde. Und wer aus dieser Einheits-Front auch nur im Geringsten ausschert, den versuchen die Globalisten wieder auf Linie zu bringen. Dies zeigte sich nun auch bei der Frage um den Entminungsdienst: Denn da schienen erstmals Risse in der Systemparteien-Brandmauer in Österreich zu erstehen. Waren Grüne und NEOS noch hellauf vom Vorschlag begeistert, befand sich die SPÖ auf Tauchstation. Die FPÖ wiederum stellte sich konsequenterweise gegen die weitere Aushöhlung der Neutralität. 

Doch entgegen der üblichen Usancen blieb sie damit nicht alleine: Denn auch der Kanzlerpartei ist die Nummer eine Spur zu heiß, ÖVP-Verteidigungsministerin Klaudia Tanner erteilte den Plänen eine Absage. Die Politikerin, die noch im Vorjahr kein Problem damit hatte, einen US-Militärdeal zur Teilnahme an einem Programm zu unterzeichnen, das gemeinhin als Anbahnungsprojekt für eine NATO-Mitgliedschaft gilt, will sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Sie erinnerte daran, dass es derzeit unmöglich sei, in der Ukraine zwischen ziviler und militärischer Entminung zu unterscheiden. Und so offensichtlich will man die beim Volk beliebte Neutralität dann doch nicht opfern. 

Scharfe Kritik an der Idee kam zuerst von der FPÖ, etwa von ihrem Sicherheitssprecher Hannes Amesbauer:

WEF-Bildt hetzt gegen Österreichs Neutralität

Kaum war der Vorstoß vom Tisch, folgte bereits der mahnende Zeigefinger der Globalisten, in Form von Carl Bildt. Der schwedische Ex-Premier & Ex- Außenminister war nicht nur WHO-Spezialgesandter für die ACT-Accelerator-Kampagne, bei der es um die globale Verteilung von Corona-Tests und mRNA-Spritzen ging, sondern ist auch seit Jahren aktiver WEF-"Agenda Contributor" und gehört dessen "Global Agenda Council on Europe" an. In seinen Texten auf der Seite der Schwab-Denkfabrik lobhudelt er der Globalisierung und wirbt unter anderem dafür, den Balkan unter den totalen Einfluss des Werte-Westens zu holen. 

Er erklärte: "Jetzt hat Österreich - das ja EU-Mitglied ist und somit an deren gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik gebunden ist - schon eine noch restriktivere Auslegung seiner selbsterklärten Neutralität als die Schweiz. Kann das jemand erklären?" Dabei markierte er ÖVP-Außenminister Alexander Schallenberg, der am verlängerten Wochenende bei der Bilderberger-Konferenz in Lissabon weilte. Zur Erinnerung, was der Schweiz-Vergleich soll: Der Umstand, dass das Nachbarland weder unmittelbar noch mittelbar Waffen an die Ukraine liefern will, stößt den transatlantischen Globalisten sauer auf. 

Guter Draht zu Schallenberg & Soros

Dass ausgerechnet Bildt damit vorprescht, dürfte kein Zufall sein: Denn ihm wird ein guter Draht zu den ÖVP-Granden nachgesagt. So verbindet den Co-Leiter des einschlägigen "European Council on Foreign Relations" (ECFR) mit Schallenberg etwa die ehedem adelige Familienherkunft. Und während sich Schallenberg häufig mit Alexander Soros zur Mauschelei trifft, pflegt Bildt seit über zehn Jahren ein wohlwollendes Verhältnis zu dessen Vater George Soros. Nach einem Treffen mit dem Regimechange-Profi und Spekulanten schrieb er feinst: "Hatte einen Besuch von George Soros. Sein 'Open Society'-Stiftungsnetz ist enorm wichtig bei der Unterstützung zentraler demokratischer Werte." 

Berghütten-Mauschelei mit Edtstadler

Es ist nicht die einzige Bande, die den Schweden mit der heimischen Spitzenpolitik verbindet. So nahm er beim Globalisten-Treff in Alpbach im Vorjahr einem Panel zur Zukunft der Globalisierung teil - gemeinsam mit EU-Ministerin Karoline Edtstadler (ÖVP), der Ambitionen auf einen Posten in der EU-Kommission nachgesagt werden. Danach ging es noch zu informellen Gesprächen auf die Berghütte, um sich in aller Abgeschiedenheit die politische Marschroute auszuschnapsen. Edtstadler bedankte sich bei Bildt für sein kommen und lud ihn bereits für das diesjährige Forum ein. Mittlerweile hat Bildt sein Kommen zum Treffen im August bereits zugesagt. 

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