Einfach nicht machtbar...

Scheitern utopischer Pläne: Schotten-Regierung rückt von Klimazielen für 2030 ab

Politik
Bild: John R.,CC BY-SA 2.0, Wikimedia Commons

Normalerweise ist die schottische Regierung dafür bekannt, mit besonderer Vorliebe dem Zeitgeist hinterherzurennen. Doch beim Klima-Thema scheint nun doch so etwas wie ein Fünkchen Restvernunft einzukehren bzw. muss man sich den Realitäten anpassen. So verabschiedet man sich nun von dem selbst gesteckten Ziel, bis 2030 die Emissionen um 75 Prozent zu senken. Dies sei nicht erreichbar. Ein wirklicher Grund zum Aufatmen ist es jedoch nicht: Das Ziel der Netto-Null-Emissionen bis 2045 bleibt weiter auf der Agenda.

Ob es die Forderung nach der Aufnahme von Millionen Menschen aus dem Gaza-Streifen in Europa ist oder das neue Gesetz gegen "Hass-Rede", welches mehr Probleme verursacht, als sich die Initiatoren anfangs vorzustellen vermochten - wenn es um den Zeitgeist und um das Nachjagen hehrer woker Ideale geht, ist der linken schottischen Regierung normalerweise keine Anstrengung zu groß. Doch beim Thema Transformation gegen den angeblich menschengemachten Klimawandel muss man nun vorerst vor der Realität kapitulieren. Dies verkündete zumindest die schottische Energie- und Netto-Null-Ministerin Mairi McAllan gegenüber Medien.

Es funktioniert einfach nicht

So war der eigentliche Plan, die Emissionen in Schottland bis 2030 um 75 Prozent zu senken. Doch von diesem Ziel rückt man nun ab. Denn es ist nicht zu erreichen. Diese Erkenntnis gab nun die schottische Energie- und Netto-Null-Ministerin Mairi McAllan bekannt. Dem "Daily Record" erklärte sie, dass sie persönlich "enttäuscht" sei, dass man dieses Ziel nun fallen lassen müsse. Dabei war es ein Scheitern mit Ansage, denn in den vergangenen 12 Jahren hatte das Land allein in 8 Jahren die eigentlich rechtlich verbindlichen Ziele zur Emissionsreduktion verfehlt.

Und die Autos zu verbieten, die in Schottland für die meisten Emissionen verantwortlich sind, traut man sich dann wohl doch nicht - nach dem Rückbau unzähliger Bahnstrecken ab 1960 sind sie das Rückgrat der Mobilität im Land. "Einiges von dem, was mir damals gesagt wurde, würde ich nie im Leben tun - wie zum Beispiel alle Benzin- und Dieselfahrzeuge morgen von der Straße zu nehmen", erklärt die Ministerin, dass Maßnahmen, die Ziele zu erreichen derzeit einfach nicht möglich sind und fährt fort: "Das ist nicht ohne weiteres legal, es ist sicherlich kein gerechter Übergang - es ist nicht machbar. Aber das spricht für die Realität."

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben

Zumindest vorerst nicht. Für derartige Maßnahmen braucht es halt die entsprechende Vorbereitung und aufgeschoben ist bekanntlich nicht aufgehoben. Zwar zieht sich die schottische Regierung derzeit den Unmut einiger Klimagruppen zu, aber an dem großen Ziel will man festhalten und nun verstärkt darauf hinarbeiten. Und dieses Ziel ist nichts anderes, als bis 2045 die Emissionen auf Null zu setzen.

Dazu soll auch ein Plan vorangetrieben werden, der bereits seit 2012 in den Schubladen schlummert - was ihr Kritiker auch vorwerfen - und zwar ein integriertes Fahrkartensystem für alle öffentlichen Verkehrsmittel in Schottland. Aber, so McAllan: "Es bleibt schwierig... wir brauchen jetzt die Industrie, um die Umsetzung zu unterstützen."

Von Deutschland lernen...?

Geplant sind nun neben dem Fahrkartensystem auch Maßnahmen, die die Schotten unterstützen sollen, weniger auf das Auto angewiesen zu sein, und die die Autonutzung um 20 Prozent  reduzieren sollen, wie die BBC berichtet. Zudem will man auch "kleine Unternehmen und unabhängige Händler" in den Fokus nehmen, um den Autoverkehr zu reduzieren. Und auch die Landwirtschaft will man nicht verschonen,  auch hier sollen Wege gefunden werden, um weiterhin Lebensmittel zu produzieren und gleichzeitig die Emissionen zu senken.

Viervierfachen will man in den kommenden Jahren auch die Zahl der Ladestationen für Elektroautos, um den Verbrennern doch noch zu Leibe rücken zu können. Und vielleicht konsultiert McAllan ja auch noch den deutschen Wirtschafts- und Energieminister Robert Habeck. Dieser hat es in den vergangenen Jahren immerhin geschafft, mit seiner beispiellosen Politik des wirtschaftlichen Ruins und der Abwicklung der deutschen Industrie die Emissionen in massiv zu senken. Und im Gegensatz zur Schotten-Regierung nahm er dabei keinerlei Rücksicht auf irgendetwas.

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