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Mega-Asylplan: Schotten-Premier fordert Umsiedlung von Gaza nach Europa

Politik
Bild: Scottish Government, CC BY 2.0, Flickr

In Schottland ist noch Platz, zumindest wenn es nach dem schottischen Premier Humza Yousaf geht. Er will eine Million Palästinenser aus Gaza umsiedeln. Denn diese Menschen bräuchten "Sicherheit und Zuflucht", so der Regierungschef. Allerdings schwebt dem sozialistischen Politiker wohl weniger ein neues Gaza in den Highlands, den Central Lowlands und den Southern Uplands vor, sondern eher eine Verteilung in ganz Europa.

Der erneut eskalierte Nahost-Konflikt treibt seltsame Blüten. Nicht nur machte wieder ein absolutes Schwarz-Weiß-Denken dem Platz, was man gemeinhin als gesunden Menschenverstand oder nüchterne Analyse bezeichnet. Auch Utopien, wie man sie von linksliberalen Politikern seit Jahrzehnten gewohnt ist, feiern wieder fröhliche Urstände. So etwa in den Ideen des schottischen Regierungschefs Humza Yousaf. Der im schottischen Glasgow geborene Sohn pakistanischer Einwanderer träumt von einem großen Umsiedlungsprogramm für Palästinenser.

Neues Flüchtlingsprogramm

Bei einer Parteiveranstaltung der entgegen ihres Namens sozialdemokratisch ausgerichteten Scottish National Party (SNP) appellierte er an die internationale Gemeinschaft, "sich zu einem Flüchtlingsprogramm für das Volk von Gaza zu verpflichten". Die Begründung für den Mega-Asylplan: "Aktuell sind eine Million Menschen in Gaza heimatvertrieben", so der muslimische Politiker, und diese bräuchten "Sicherheit und einen Zufluchtsort".

Es soll nicht nur Schottland bleiben

Aufnahmewillige aller Länder, vereinigt euch: Das Programm soll allerdings in bester realsozialistischer Manier alle anderen Länder des Vereinigten Königreichs und Europas auch zwangsbeglücken. Denn er fordert auch die britische Regierung auf "dringende Schritte" zu setzen. Sie "sollte [...] sofort einen Umsiedlungsplan für das Volk von Gaza schaffen". Denn Schottland würde "das erste Land im Vereinigten Königreich sein, das diesen Menschen, die unter den fürchterlichen Attacken leiden, Sicherheit und einen Zufluchtsort anbietet". Aber nach den Wünschen des Yousafs, dessen arabische Schwiegereltern in Gaza leben, wohl nicht das einzige.

Aber die anderen dürften wenig Freude mit den Plänen haben. So kam es bei pro-palästinensischen Protesten in London zu Attacken auf das BBC-Gebäude. Und auch in anderen Ländern Europas kam es zu Protesten. In Rom und Neapel lieferten sich dabei mehrere Hundert pro-palästinensische Studenten Auseinandersetzungen mit der Polizei. Der Großteil der "schon länger hier Lebenden" dürfte ein beschränktes Interesse daran haben, dass solche Szenen zum Alltag in ihrer Heimat werden. 

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