Top-General muss gehen

Nächste Kündigung: Diktator mit Gottkomplex mitten im Untergang

Meinung
wikimedia: President of Ukraine CC0

Man kennt das ja von Diktatoren: Je näher der Untergang rückt, desto wahnsinniger werden sie. Und nachdem das "auf dicke Eier machen" und die hektischen Drohungen nicht mehr ausreichen, müssen allerhand Köpfe rollen. Nur bloß nie der eigene. Wolodymyr Selenski sieht sich angesichts des Kriegs-Status zunehmend in die Ecke getrieben. Nach und nach schickt der größenwahnsinnige Führer-Verschnitt seine treuesten Gefolgsleute in die Wüste.

Vertrauen der Partner überstrapaziert

Bestimmt erinnert sich Selenski heute gerne an schönere Tage zurück, als dem Schauspieler die Herzen der Menschen nur so zuflogen. Doch heute ist die Lage bitter. Wahrscheinlich sollte er sich eingestehen, dass er zu hoch gepokert hat, sich selbst überschätzt hat und das Vertrauen seiner Partner durch die eigene Gier längst überstrapaziert wurde. Sie glauben seinen prahlerischen Versprechen vom großen Sieg offenbar nicht mehr. Denn diese versuchen ihn nun zu Friedensverhandlungen zu treiben, wie Der Status berichtete. Ein weiterer Schlag in die Magengrube für den früheren Entertainer, nachdem dieser einsehen musste, dass seine Partner die Sanktionen gegen den Feind nur halbherzig mittragen. Es brennt also an allen Fronten. Doch der vor allem durch seinen Gottkomplex gesteuerte Führer denkt nicht an Frieden oder an Kapitulation.

Kündigung ohne Grund

Bis zu 12.000 ukrainische Soldaten sind gemeinsam mit ihren westlichen Söldnern im Bachmut-Kessel gefangen, wie Medien berichten. Ohne Lebensmittel und Munition warten sie dort auf den weiteren Ausgang ihres persönlichen Schicksals. Der Führer, der sie, nicht nur durch seine Macht, sondern auch mit Hilfe seines schauspielerischen Talents und seiner Propaganda in diese Situation trieb, sitzt währenddessen im Trockenen. Ob ihm die Angehörigen und Bekannten dies verzeihen? Für das Standing des Diktatoren dürfte die Lage bedrohlich sein. Denn nicht umsonst kündigte er nun mit Eduard Moskaljow einen Top-Militär. Offenbar soll der Donbass-Kommandant die Schuld für das Versagen bekommen. Denn das Dekret aus der Präsidentschaftskanzlei enthält keine Begründung. 

Sah schon im Vorjahr lauter "Verräter"

Es ist bei weitem nicht die erste wahnwitzige Kündigung durch den Elends-Diktator, die wie eine Verzweiflungstat wirkt. Bereits im Mai 2022 kündigte er den Geheimdienstchef von Charkow. Seine fadenscheinige Begründung: Er habe "nur an sich selbst gedacht". Und kurz zuvor im April entließ er gleich zwei Top-Sicherheitsbeamte und nannte sie: "Verräter". In einer Ansprache erklärte er: "Ich habe nicht die Zeit, mich mit allen Verrätern zu befassen, aber sie werden nach und nach alle bestraft werden." 

Korruption als Vorwand

Nun im Jänner kündigte Selenski gleich fünf Gouverneure und vier Vize-Minister. Ihnen wurden zum Teil Korruptionsvorwürfe gemacht. Eine Kritik, die durch den selbst in Saus und Braus lebenden Ukraine-Führer mit seinen Offshore-Geschäften geäußert, eher nach einem Vorwand klingt. Immerhin sind dessen schmutzige Geldgeschäfte dank der Pandora-Papers längst bekannt. Ohne seinen vorgeblichen Kampf für den Patriotismus und die Befreiung der Ukrainer und die Ablenkung durch den Krieg, wäre Selenski wohl ohnehin längst selbst Geschichte.

Paranoide Personalpolitik

Selenskis Machterhalt ist von politischen Leichen gesäumt und seine Personalpolitik erscheint zunehmend paranoider. So plante er Anfang Februar, mit Oleksij Resnikow einen seiner fähigsten Gefolgsmänner zu entfernen und gegen Militärgeheimdienstchef Kyrylo Budanow zu ersetzen. Dabei ließ der Verteidigungsminister an seiner Treue zum Schauspieler-Diktator keine Zweifel offen und wurde damit sogar bis in die hiesige Medienszene bekannt. Etwa, als er im Jänner bestätigte, dass es sich beim Ukraine-Krieg in Wahrheit um eine NATO-Mission handelt.

Voller Pathos begab er sich für seinen Führer ins Fernsehen und übertrumpfte diesen dort sogar noch in schneidiger Blut und Boden-Propaganda: "Wir führen heute die Nato-Mission aus, ohne dass sie ihr Blut vergießen, mit dem Verlust unseres Blutes. Deswegen müssen sie uns ihre Waffen geben." Der Status berichtete darüber. Einige Tage nach der Entlassungsankündigung folgte jedoch der Rückzieher und es hieß plötzlich, dass Resnikow doch im Amt bleibe. Gehen Selenski die Leute aus? Es scheint jedenfalls nur eine Frage der Zeit zu sein, bis der frühere Schauspieler durch seine Unterstützer selbst ausgetauscht wird. 

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