Milliardenschwerer ARD-Apparat

Irre Entgleisung: WDR-Redakteur hält Kritik am Staatsfunk für antisemitisch

Medien
Bild: Lorenz S. Beckhardt, Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0 DE (zugeschnitten)

Der Staatsfunk muss sich nicht auf dem freien Markt behaupten, sondern wird durch die von allen Haushalten eingehobene Zwangsgebühr finanziert. Entsprechend halten ihn seine Vertreter für unfehlbar: Wer Kritik am öffentlich-rechtlichen Rundfunk übt, muss zumindest ein übler Extremist sein. Neuerdings versucht man die bröckelnde Deutungshoheit sogar auf absurde Weise mit der Antisemitismus-Keule zu behaupten. Diese Gehirnakrobatik lieferte der ohnehin umstrittene WDR-Redakteur Lorenz Beckhardt.

Ertappter WDR-Journalist hetzt auf Twitter

Ausgangspunkt der Tiraden war ein Beitrag des "ÖRR Blogs", ein Twitter-Account, der fragwürdiges Verhalten, problematische Seilschaften sowie Doppelmoral bei den Vertretern des Staatsfunks schonungslos aufzeigt. Bereits knapp 50.000 Follower sprechen eine deutliche Sprache: Das Konto spricht den kritischen Bürgern aus der Seele. Diesmal traf die Kritik den WDR-Mann direkt: Der ÖRR-Blog verwies auf seinen älteren Tagesthemen-Kommentar, worin dieser von Politikern forderte: "Macht Fleisch, Autofahren und Fliegen so verdammt teuer, dass wir davon runterkommen. Bitte, schnell!" Dies wurde mit den jüngsten Urlaubsfotos Beckhardts in Israel kontrastiert. 

Darauf tobte Beckhardt, Journalist für die umstrittene WDR-Pseudo-Wissenschaftssendung "Quarks", los und hängte sich daran auf, dass es sich beim Betreiber des Blogs um den stellvertretenden CSU-Ortsgruppenvorsitzenden einer kleinen Ortschaft in Bayern handelt. Außerdem beflegelte er die AfD in einem Umschlag mit der abgedroschenen "Nazi-Keule", indem er sie wenig geistreich als "die Braunen" bezeichnete. Um seine Argumente zu untermauern, verlinkte er auf eine "Recherche" des Redaktionsnetzwerk Deutschland, dem wiederum ein Näheverhältnis zur Kanzlerpartei SPD nachgesagt wird. Die politische Objektivität ist offenbar beim WDR nicht einmal mehr ein Feigenblatt... 

Staatsfunk-Kritik als Verschwörungstheorie?

Naturgemäß stieß der Ausritt bei den Twitter-Nutzern auf massiven Gegenwind. Beckhardt reagierte auf viele der Gegenstimmen mit pampigen Worten. Doch den Vogel schoss er endgültig ab, als ein Nutzer angesichts der Zwangsgebühren korrekt auf den Umstand hinwies, dass es sich bei der ARD um einen "milliardenschweren Apparat" handelt. Denn aus dieser Kritik wollte der WDR-Mann plötzlich Antisemitismus konstruieren: "Die 'jüdische Weltverschwörung', die Sie hier andeuten, fantasieren Sie herbei." Was Kritik an der faktischen Staatsfunk-Steuer namens "Haushaltsabgabe" mit Antisemitismus zu tun hat, weiß der Journalist wohl nur selber... 

Doch die Nummer war noch nicht vorüber. Denn als der angegriffene Nutzer sich verteidigte und darauf hinwies, dass eine solche Deutung fernab seiner Absicht war, pachtete Beckhardt endgültig die Opferrolle. Weil seine Vorfahren im dritten Reich verfolgt wurden, seien solche "absichtslosen Assoziationen" angeblich die Vorboten einer Wiederholung der Geschichte. Ganz nach dem Prinzip: Wer heute noch den Staatsfunk kritisiert, schickt morgen schon Juden ins Gas. Dass man darunter auch eine grobe Verharmlosung der historischen Gräuel sehen könnte, fällt ihm vermutlich noch nicht einmal selbst nicht auf...  

Diese absurde Fehlinterpretation des Gesagten stieß auch bei anderen Twitter-Nutzern auf Unverständnis: 

Twitter-Nutzer sehen ÖRR-Kritik bestätigt

Auch sonst sehen viele Twitter-Nutzer die Kritik am öffentlich-rechtlichen Rundfunk und der Gestalten, die diesen prägen, durch die Episode bestätigt. Sie danken dem ÖRR-Blog vielmehr für das Sichtbarmachen der Staatsfunk-Abgründe und können der ideologischen Schlagseite seines Personals wenig abgewinnen. 


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