Fragwürdige Ehre für Fake-News-Hannes

Irre: 'Falter' kürt Impfopfer-Leugner Rauch zum 'Hero der Woche'

Corona
Rauch: © Bernhard Schindler/Die Grünen, Flickr, CC0; Falter-Hand: Manfred Werner - Tsui, Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0; Komposition: Der Status.

Eigentlich war es ein Trauerspiel um Johannes Rauch: Nachdem ihm der niederösterreichische Gesundheitslandesrat Christoph Luisser (FPÖ) den Spiegel im Bezug auf sein Versagen bei der Entschädigung von Impfopfern vorhielt, ergriff der grüne Gesundheitsminister entnervt die Flucht. In seinem Abschiedsstatement sorgte er dabei noch durch das faktenwidrige Herunterspielen der Anzahl der Geschädigten für Aufregung. Nach Ansicht der offenbar leicht zu beeindruckenden Redaktion des Wiener Stadtmagazins "Falter" gereichte ihm dieser Ausrei aber dennoch zum Heldentum.

Miesepeter-Rauch unterschlug unzählige Schäden

"Es ist traurig, dass es Vereinen bedarf, die das geltend machen und das nicht der Gesundheitsminister macht - nämlich sich um Impfopfer zu kümmern": Nach diesen kritischen Worten aus dem Mund von Luisser verlor Rauch die Fassung. Er ergriff zornig den Mikrofon-Aufbau vor dem Landesrat, stellte ihn vor sich ab und setzte zu einer Tirade an. Seine Geduld sei am Ende, er werde die Pressekonferenz verlassen. er halte das Impfschaden-Gesetz "auf Punkt und Beistrich" ein. Und daraus ergebe sich, dass es bei 20 Mio. Impfdosen "gezählte 200 Impfopfer" gebe, welche entschädigt worden seien "nicht mehr - Der Status berichtete über den Eklat in der Vorwoche

Für die unzähligen Betroffenen - das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) erhielt über 50.000 Meldungen zu Verdachtsfällen auf Nebenwirkungen - ist das ein Schlag ins Gesicht. Auch, weil das Impfschaden-Gesetz - anders als der auf FPÖ-Initiative errichtete Wiedergutmachungsfonds in Niederösterreich - nur die allerschwersten Fälle überhaupt berücksichtigt. Selbst unter diesen ist das Ministerium mit der Entschädigung knausrig: Obwohl das BASG mehrere tausend Fälle als wahrscheinlich im Zusammenhang mit den experimentellen Spritzen ansieht, erkannte das Rauch Ressort bis Anfang April nur 412 Anträge auf Entschädigung an. Aber eben mehr als 200.

Impfopfer-Leugner als "Hero der Woche"

Selbst nach den äußerst restriktiv bemessenen Zahlen seines eigenen Hauses unterschlug Rauch also mehr als die Hälfte der bislang anspruchsberechtigten Personen, die mit einer durchschnittlichen Zahlung von 1.016 Euro ohnehin mit Peanuts abgespeist werden. Er verbreitete also auf offener Bühne eine Falschnachricht, um die Folgeschäden herunterzuspielen. Gefallen findet diese Vorgehensweise offenbar beim einschlägigen Wochenblatt "Falter", das bereits vor einigen Wochen mit einem Hetzartikel gegen eine Impfgeschädigte aus Niederösterreich negativ auffiel - Der Status berichtete.

Denn dort kürte man Rauch kurzerhand zum "Hero der Woche", also als Person, die besonders positiv aufgefallen sei - das Gegenteil wäre die Schmähung als "Dolm der Woche". Und die Begründung liest sich abenteuerlich: "Luisser stand kürzlich bei einer Pressekonferenz neben Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) und schwurbelte wieder etwas von tausenden Impfopfern, die nie entschädigt wurden. Rauch platzte der Kragen, er nahm Luisser die Mikros weg, nannte die tatsächliche Zahl der Opfer (200 bei 20 Millionen Impfungen) und verließ den Raum. [...] Genau so pariert man eine Fake-News-Schleuder."

"Falter"-Lob auch für irren Sekten-Bericht

Man feiert also einen Minister ab, weil er angebliche "Fake News" mit Falschinformationen, die seine eigenen Statements vor gerade einmal sechs Wochen selbst widerlegen, konterte. Zur Einleitung der Verleihung dieser "Heldenwürde" feierte man sich auch noch dafür, angeblich "aufgedeckt" zu haben, dass Vereine, die sich für Impfopfer einsetzen, einen möglichen Förderanspruch aus dem Landesfonds haben könnten - betrieben natürlich von Leuten, die in der Welt des "Falter" mit der "Rechtsextremismus"-Keule bedacht werden. Luisser hatte sich in der Pressekonferenz zur Entschädigung von Geschädigten der experimentellen mRNA-Injektionen bekannt.

Lob aus der "Falter"-Redaktion gab es zudem auch für den jüngsten irren Bericht der "Bundesstelle für Sektenfragen" (Der Status deckte unlängst die fragwürdigen Netzwerke Hintergründe dieser Einrichtung detailliert auf). Dieser vernadert Regierungskritiker und alternative Medien ausführlich. Beim Falter liest sich das hingegen so: "Dass sich radikalisierte Corona-Maßnahmen-Kritiker und Rechtsextremisten auf Telegram verbünden und in ihren paranoiden Wahnideen befeuern, ist bekannt. Die Bundesstelle für Sektenfragen hat dazu gerade einen exzellenten Bericht vorgelegt." 

Hass-Expertin ätzt über "eingebildete Impfschäden"

Es war  in der vergangenen Woche nicht die einzig Beschimpfung von Impfopfern und jene, die sich ihres Schicksals annehmen durch Medienpersönlichkeiten. Bei der Preisverleihung des Presseclubs Concordia im Parlament am Montag hielt die langjährige "profil"-Erklärbärin Ingrid Brodnig, ab sofort auch Starkolumnistin beim Bilderberger-"Standard" eine Rede. Darin tätigte sie folgende Aussage: "Ich persönlich würde erstens meinen, dass es bis heute keine gescheite Corona-Aufarbeitung gab, und damit meine ich nicht, dass man beispielsweise eingebildete Impfschäden budgetär belohnt, so schrecklich auch teilweise die gefühlten Situationen der Person dahinter sind."

Brodnig war als Laudatorin für eine ORF-Journalistin geladen, die einen Menschenrechts-Preis erhielt für eine Reportage zum Suizid der Impf-Ärztin Lisa-Maria Kellermayr. Vorgestellt wurde Brodnig als "ausgewiesene Expertin zu Fragen des Hasses und der Hetze im Internet". Aufgedeckt wurde die unfassbare Entgleisung durch "Unzensuriert", das Medium erinnert an die besondere Verrohung, die solchen Herabwürdigungen innewohnt: "Tatsächlich geht jeder gesetzlichen Anerkennung eines Impfschadens ein mitunter jahrelanger Spießrutenlauf voraus, den die Opfer oftmals wegen ihrer angeschlagenen Gesundheit nicht durchstehen."

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