Schichten müssen verstärkt werden

Impfschäden zu zahlreich: Riesen-Ansturm auf 'Post-Vac-Hotline' in Bayern

Corona
Symbolbilder (2): Freepik; Komposition: Der Status.

Als die neue "Post-Vac-Hotline" in Bayern am Montag startete, hoffte das System wohl noch, dass die abgestellten Mitarbeiter dort eine ruhige Kugel schieben könnten. Doch weit gefehlt: Seitdem das Angebot existiert, kann sich die Telefonzentrale des Freistaats vor Anfragen nicht mehr erwehren und muss nun die Schichten aufstocken. Es ist auch ein Indiz dafür, wie stiefmütterlich die Vertreter des Corona-Regimes die Opfer ihrer Politik und insbesondere ihres Impf-Experiments bislang behandelten.

Politik spielte vielfaches Leid im Vorfeld herunter

Bringt nix, schadet nix: Mit dieser Art von Wurstigkeit näherte sich der bayerische CSU-Gesundheitsminister Klaus Holletschek der Thematik. Als der Freistaat die "Post-Vac-Hotline" vorstellte, tönte er, dass es in Bayern bei 29 Mio. Impfungen nur 79 anerkannte Impfschäden gebe - in ganz Deutschland waren es bis Anfang Feber nur 253. Doch politisches Wunschdenken ist eben nicht die Realität: Denn von allen Nebenwirkungen werden weniger als 10 Prozent gemeldet - das Paul-Ehrlich-Institut registrierte dennoch bundesweit über 330.000 Verdachtsfälle, darunter über 50.000 schwere Fälle. Davon stellten etwa 6.000 einen Entschädigungsantrag, nur 5% davon wurden bewilligt.

Angebot dem großen Andrang nicht gewachsen

Die Menschen fühlen sich mit ihren Impfschäden alleine gelassen - und die Dunkelziffer ist ohnehin ungleich höher: In einer Schock-Umfrage gab jeder vierte Deutsche an, an einer schweren Nebenwirkung zu leiden. Entsprechend groß ist auch der Andrang bei der "Post-Vac-Hotline": Schon in den ersten beiden Tagen war das Angebot überlastet. Posgingen bereits am Montag etwa 280 Anrufe ein, wovon die Mitarbeiter nur gut ein Drittel bearbeiten konnten. Aus diesem Grund werden die Schichten nun verstärkt, um dem Ansturm auf die Hotline auch nur annähernd Herr zu werden. 

Dabei meldeten sich bislang vor allem besonders schwer betroffene Fälle, wie auch eine Sprecherin feststellt: "Die Rückmeldungen der Telefonisten zeigen [...] dass vor allem Bürger mit großem Leidensdruck auf Grund einer langen Krankheitsgeschichte mit zum Teil ausgeprägter Symptomatik und schweren Verläufen angerufen haben". Dabei krankt es in Bayern insgesamt an der Behandlung von Impfschäden: Die Hausärzte überweisen sie an "Long Covid"-Ambulanzen, diese wiederum weisen sie oft ab. Dies droht übrigens auch mit der neuen Hotline: Mangels Behandlungsmöglichkeiten im Bundesland wirkt die Aktion ohnehin wie ein Feigenblatt. 

Spezial-Ambulanzen sind Mangelware

Das Problem ist längst bekannt - wie Der Status berichtete, verfügt etwa die derzeit bundesweit einzigartige Spezial-Ambulanz im hessischen Marburg über eine Warteliste mit über 7.000 Betroffenen, täglich gibt es dort hunderte Anfragen auf einen Behandlungsplatz. In der öffentlichen Debatte wird das vielfache Leid weiterhin bagatellisiert, die Opfer mitunter verhöhnt. Als eine Charité-Studie bis zu 500.000 schwere Schäden in Deutschland befürchtete und weitere Spezial-Ambulanzen vielerorts in Deutschland empfahl, blieb deren Errichtung aus. Stattdessen distanzierte sich die Einrichtung nach öffentlichem Druck sogar von den eigenen Forschern. 

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