Alarmierende Zahlen

48 Prozent der Bauunternehmen in Deutschland klagen über Auftragsmangel

Wirtschaft
Bild: Freepik

Die schlechten Meldungen für die deutsche Wirtschaft reißen nicht ab. Neben dem Handel ist auch vor allem die Bauwirtschaft von einem Rückgang der Aufträge betroffen. Die Auftragsbücher bleiben leer und auch immer mehr Aufträge werden storniert und die Finanzierungsschwierigkeiten nehmen zu. Schuld sind unter anderem die hohen Zinsen aber auch die Teuerungen.

Baubranche vor dem Ruin

Wie das Müncher-Ifo-Institut vermeldet, berichteten 48,7 Prozent der Baubetriebe im Oktober über einen Auftragsmangel. Dies bedeutet eine weitere Steigerung gegenüber dem September, wo bereits 46,6 Prozent der Betriebe davon betroffen waren. Wie dramatisch die Zahlen für die deutsche Bauwirtschaft sind, zeigt ein Vergleich mit dem Vorjahr. Im Oktober 2022 lag der Anteil der Firmen noch bei 18,7 Prozent. 

"Fast jeder zweite Betrieb im Wohnungsbau leidet mittlerweile unter Auftragsmangel und es werden jeden Monat mehr. Für einige wird die Situation bedrohlich, jedes zehnte Unternehmen meldete bereits Finanzierungsschwierigkeiten", so Klaus Wohlrabe, der Leiter der Ifo-Umfrage.

Zahl der Stornierungen steigt

"Der Ausblick für den Wohnungsbau bleibt finster, die Unternehmen stimmen sich auf harte Zeiten ein", führt Wohlrabe weiter aus. Denn auch die Zahl der Auftragsstornierungen erreicht ein neues Hoch. Die Stornierungswelle im Wohnungsbau reißt nicht ab. Im Oktober meldeten 22,2% der Unternehmen gestrichene Projekte, im Vormonat waren es 21,4%. „Es wird immer schlimmer, mehr und mehr Projekte scheitern am gestiegenen Zinsniveau und den teuren Baupreisen“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo Umfragen. „Das Neugeschäft im Wohnungsbau ist weiterhin sehr schwach, die Auftragsbestände der Firmen schmelzen ab.“

Wohnbau stagniert, Mieten steigen

Dabei ist der Wohnraum in Deutschland ohnehin schon knapp und dies wird weiter befeuert durch die anhaltende Massenzuwanderung. Neben der Regierung, die an ihrem Plan 400.000 Wohnungen zu bauen, bereits in den vergangenen Jahren scheiterte, bricht auch der private Wohnbau zusammen. Denn die Baubranche legte 2023 nicht nur den schlechtesten Jahresstart seit über 14 Jahren hin, in der ersten Jahreshälfte wurde auch bereits vor einer weiteren Verschärfung der Lage gewarnt.

So erklärte bereits im Mai der Immobilien-Unternehmer Christoph Gröner, dass zwar noch der Eindruck entstünde, als würde allenthalben gebaut, aber dies liege einzig daran, dass die Baubranche noch viele alte Aufträge abarbeitet. Doch danach, so erklärt er, wisse schon das eine oder andere Handwerksunternehmen, dass es "ab Herbst dünn wird" mit der Auftragslage und sie ab kommendem Jahr nicht mehr ausgelastet sein werden. 

"Der Ausblick für den Wohnungsbau bleibt finster, die Unternehmen stimmen sich auf harte Zeiten ein", prognostiziert nun auch Wohlrabe. Für die Bürger heißt dies, knapper Wohnraum, der hart umkämpft ist und damit auch teuer. Was sich auch in den Mieten niederschlagen wird.

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