Politikversagen

Baubranche stagniert: Wohnungsnot in Deutschland wird größer

Wirtschaft
Bild: Freepik

Die Baukrise in Deutschland verschärft sich. Und die Baubranche legte 2023 den schlechtesten Start seit 14 Jahren hin. Laut dem Statistischen Bundesamt gingen die Aufträge im Jänner im Vergleich zum Vorjahresmonat um 21 Prozent zurück. Dabei ist die Wohnungsnot in Deutschland enorm. Bis 2024 könnten mehr als eine Million Wohnungen fehlen.

Die Meldungen sollten für die deutsche Ampelregierung ein Alarmsignal sein, aber stattdessen macht man den Bürgern mit Zwangssanierungsplänen, Heizungsverboten und der neuen Grundsteuer das Leben unnötig schwer. Denn das Baugewerbe ist in einer schweren Krise. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, gehen die Aufträge massiv zurück. So im Januar im Vergleich zum Vormonat um 5,8 Prozent. Im Vergleich zum Januar 2022 war sogar ein Rückgang um 21 Prozent zu verzeichnen.

Auch Umsätze brechen ein

Deutlich macht sich dies auch im Rückgang der Umsätze. Der reale Umsatz im Bauhauptgewerbe gung im Januar 2023 gegenüber dem Vorjahresmonat um 9,5 Prozent zurück. Der nominale Umsatz erhöhte sich aufgrund der stark gestiegenen Baupreise und der Inflation hingegen um 5,8 Prozent auf 5,2 Milliarden Euro. Diese Krise des Baugewerbes ist der größte Einbruch seit Jahren. "Einen größeren Rückgang zum Jahresbeginn hatte es zuletzt im Januar 2009 gegeben", so die Statistiker. Zum Vergleich: Damals betrug das Minus 21,8 Prozent.

Versagen der Regierung

Von ihrem ergeizigen Plan, 400.000 Wohnungen im Jahr neu zu bauen, ist die Ampelregierung damit meilenweit entfernt. Experten gehen eher davon aus, dass es maximal 200.000 werden dürften, bei optimistischen Schätzungen. Und dies ist extrem wenig. Zuletzt kam eine Studie des Hannoveraner Pestel-Instituts und des schleswig-holsteinischen Instituts "Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen Kiel" (Arge) zu dem Ergebnis, dass das Wohnungsdefizit in Deutschland Ende 2022 ganze 700.000 Wohnungen betrug. Und bei der aktuellen Situation wird sich die Lage noch dramatisch verschärfen.

Für eine Millionen Bürger keine Wohnungen

Jens Rautenberg, Geschäftsführer bei der Conversio Gruppe, die Wohnimmobilien als Kapitalanlage bewerten, erklärte gegenüber dem Focus: "Was wir nicht vergessen dürfen: Wir brauchen diese Wohnungen wirklich. Wir haben in den großen sieben Städten in Deutschland einen Leerstand von weniger als 0,2 Prozent. Es gibt da keinen verfügbaren Wohnraum. Wir haben Zuzug. Wir werden im Jahr 2024/2025 die dramatische Situation erleben, dass über eine Million Menschen keinen Wohnraum finden werden."

Zudem muss auch damit gerechnet werden, dass durch die schlechte Auftragslage und die Stornierung von Aufträgen aufgrund der hohen Kosten, die Auftragsbestände nicht mehr lange reichen werden, um die Unternehmen auszulasten, so der Hauptgeschäftsführer der Bauindustrie Tim-Oliver Müller. Was dann folgt, sind Insolvenzen und Firmenpleiten. Und diese Handwerker werden später auch am Markt fehlen.

Rentner und Landleben

Dass der Städte- und Gemeindebund als Lösung für die Wohnprobleme beginnt, das Landleben zu preisen, kann dabei nur als Farce verstanden werden. Zwar würden "über 1,3 Millionen marktfähige Wohnungen, insbesondere in ländlichen Regionen, leer stehen", wie der Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg gegenüber Medien erklärt, aber damit sind die Probleme nicht gelöst. Denn wer dann zur Arbeit muss, ist aufgrund des zusammengesparten öffentlichen Nahverkehrs erst recht wieder auf das Auto angewiesen - zum Ärger der Grünen.

Und auch im Homeoffice dürfte es teilweise durch den mangelhaften Internetausbau kritisch werden. Und auch Verweise darauf, dass Rentner zu "großzügig" leben bzw. wohnen würden, ist ein Ablenken von den wahren Ursachen. Aber es zeigt einmal mehr das planlose agieren der Politik, die seit Jahren den Zuzug von mehreren Hunderttausend Migranten im Jahr "fördert" aber die Konsequenzen konsequent ausblendet.

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