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Katze ist aus dem Sack: Israel will, dass Deutschland halb Gaza aufnimmt

Welt
Symbolbilder (2): Freepik; Rothman: שמחה רוטמן/שמואל שניידר, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0; Komposition: Der Status.

Vertreter des offiziellen Israel machen seit Monaten klar: Geht es nach ihnen, soll es Gaza als palästinensische Körperschaft nicht mehr geben. Dabei wurde auch mehrfach bereits die massenhafte Vertreibung der über 2 Mio. Menschen ins Gespräch gebracht. Aufnehmen sollen diese auch westliche Länder - darunter Deutschland. Dies sagte der einflussreiche israelische Knesset-Abgeordnete Simcha Rothman nun auch ganz offen.

Deutschland soll Gaza-Flüchtlinge aufnehmen

Das offizielle Deutschland stellt sich bedingungslos hinter Israel und seine überschießende Vergeltung. Bis heute weigert man sich, mutmaßliche israelische Kriegsverbrechen gegen die palästinensische Zivilbevölkerung im Gazastreifen zu verurteilen. In der Vorwoche verkündete die Ampel sogar, bei der Verhandlung vor dem Internationalen Gerichtshof, vor dem sich Israel wegen Völkermordes verantworten muss, für Israel in die Bresche zu springen - Der Status berichtete. Doch zugleich droht dem eigenen Land Ungemach: Denn es droht eine Mega-Flüchtlingswelle - und Deutschland könnte einmal mehr Leidtragender eines solchen Massen-Exodus sein. 

Und das offizielle Israel kokettiert mit der Aufnahmebereitschaft, wie der Politiker Simcha Rothmann, Vorsitzender des Verfassungsausschusses in der Knesset, gegenüber der "Welt" nun zugab: "Jedes Land, das etwas für die Menschen in Gaza tun will, und vielleicht der Überzeugung ist: 'Wir können nicht zu viele zu uns holen', nehmt 5.000 oder 10.000. Ihr nehmt ja auch andere Flüchtlinge auf, etwa aus Syrien oder Afrika. Warum nicht auch aus Gaza?" Auf die Rückfrage, ob dies auch Deutschland beinhaltete, meinte Rothman: "Natürlich, auch Deutschland ist dabei mitgemeint." Und es wird  nicht bei wenigen Tausend bleiben, es könnte halb Gaza nach Europa einwandern. 

Die Mär der "freiwilligen" Auswanderung

Dass es sich dabei um eine gewollte Vertreibung handelt, stellt Rothmann in Abrede: Man müsse die Palästinenser gar nicht zur Abwanderung zwingen, sie würden das Gebiet "freiwillig" verlassen wollen. Laut UN-Definition gäbe es in Gaza über 1,3 Mio. Flüchtlinge, so Rothman: "Das sind doch gar keine Bewohner des Gaza-Streifens, das sind ja Flüchtlinge. Wieso sollte man sie also während einer Militäroperation überhaupt dort behalten?" Sein Wunsch ist es zudem, dass Israel die dauerhafte Kontrolle über den Gazastreifen behält. 

Die Aussagen von Rothman erinnern an jene von Finanzminister Bezalel Smotrich. Wie Der Status berichtete, forderte auch dieser die massenhafte Aufnahme von Gaza-Flüchtlingen durch westliche Länder. Der Staat Israel werde ein eigenständiges Gaza nicht länger dulden. Mit dem schottischen Premier Humza Yousaf bekundete bereits der erste europäische Spitzenpolitiker seine Aufnahmebereitschaft. Immer deutlicher stellt sich die Frage, ob der Hamas-Angriff dem offiziellen Israel nicht unrecht kam, um das "Problem" ein für alle Mal zu lösen. Premier Netanjahu zeigte schon zwei Wochen zuvor beim UN-Gipfel eine Landkarte ohne Palästinensergebiete.

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