Fast jeder Vierte nagt am Hungertuch

Rekord-Inflation: 1,9 Mio. Österreicher erwarten Probleme bei Mietzahlungen

Soziales
Bild: freepik

Die Inflation ist in Österreich mit 11,2 Prozent im Jänner auf ein neues Rekordhoch gestiegen. Das Preisniveau des Miniwarenkorbs stieg sogar auf 16,8 Prozent. Und im April kommt schon der nächste Preishammer: Die Mieten werden wieder kräftig steigen, auch weil die schwarz-grüne Regierung nicht in der Lage ist, einen Preisdeckel einzuführen. Fast zwei Millionen Österreicher befürchten deshalb, bald mit Mitzahlungen in Schwierigkeiten zu kommen.

Nächste Mieterhöhung steht ins Haus

Am 1. April stehen für rund 376.000 Haushalte in Österreich die nächsten Mieterhöhungen ins Haus - die vierte in 15 Monaten. Aufgrund der hohen Inflation können dann laut Gesetz die Richtwertmieten um 8,6 Prozent angehoben werden. Und im Juni folgt bei rund 135.000 Kategoriemietverträgen die Erhöhung der Mieten um wieder wieder mindestens fünf Prozent. Bei freien Mietverträgen könnte sich die Miete bei der nächsten Erhöhung zudem um mehr als zehn Prozent steigern. In dieser dramatischen Situation, denn es sich nicht nur die Mieten, sondern auch die sonstigen Kosten, die bei sinkenden Reallöhnen explodieren, bleibt die Regierung untätig. Verhandlungen zu einem Mitpreisdeckel ließen ÖVP und Grüne sogar platzen. Da heißt es, den Worten des grünen Hofburg-Schweigers zufolge, weiter "Zähne zusammenbeißen".

Dramatische Situation bei Wohnkosten

Doch zum Zusammenbeißen - wie es Bundespräsident Alexander van der Bellen den Österreichern empfiehl - bleibt nicht mehr viel. Denn die Studie "So geht’s uns heute" der Statistik Austria zeigt die erschreckenden Ausmaße der Krise.  So waren schon im dritten Quartal 2022 16 Prozent der Befragten (hochgerechnet etwa eine Million Personen) an ihren Grenzen angelangt und gaben an im Herbst 2022 große Schwierigkeiten damit zu haben, mit ihrem Haushaltseinkommen die laufenden Ausgaben zu decken. Besonders betroffen waren vor allem Haushalte mit einem niedrigen Einkommen. Von ihnen hatten gar schon 47 Prozent Probleme.

Problematisch war es vor allem auch bei den Wohnkosten. Fast ein Viertel (22 Prozent) gaben an, dass diese schwere finanzielle Belastungen darstellen würden - 9 Prozent mehr als noch zu Jahresbeginn. Und damit noch nicht genug. Fast ein Drittel der befragten 16- bis 69-Jährigen - 30 Prozent - erwartete in den kommenden drei Monaten Schwierigkeiten bei der Bezahlung  von Miete, Wohnkredit, Wohnnebenkosten oder Betriebskosten.

Völliges Versagen der Regierung

Unterm Strich lässt sich der schwarz-grünen Regierung damit nur völliges Versagen in der aktuellen Situation attestieren. Mit ihrem Mittragen der Selbstmord-Sanktionen und dem Unterlassen von wirksamen Unterstützungsmaßnahmen treiben sie die Österreicher in den Ruin. Denn in Zahlen zusammengefasst bedeutet dies, dass rund 1,9 Millionen Österreicher damit rechnen, dass sie in den nächsten drei Monaten große Probleme mit der Miete haben werden. Für 1,4 Millionen Menschen sind die monatlichen Miet-Zahlungen eine "schwere Belastung" -  um 200.000 mehr als noch drei Monate zuvor.

Und in den vergangenen drei Monaten konnten schon 450.000 Haushalte ihre Miete nicht mehr bezahlen. Für ÖVP und Grüne aber offenbar alles andere als ein Weckruf. Maßnahmen gegen die Teuerungen sind in weiter Ferne und die kommenden Mieterhöhungen - DerStatus berichtete hier, hier und hier - werden die Situation weiter verschärfen. Zumal bei der hohen Inflation auch weitere Erhöhungen nicht lange auf sich warten lassen werden.

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