Gefährdung der Österreicher

Tage der offenen Tür: Vier flüchtige Häftlinge in nur zwei Wochen

Politik
Bild: János Korom Dr., CC BY-SA 2.0, Wikimedia Commons

Es wirkt wie aus einem schlechten Film und ist wahrlich alles andere als ein Ruhmesblatt sondern macht Österreich vielmehr zur Lachnummer. Und es zeigt, dass in Österreichs Justizwache und damit auch im Justizministerium der grünen Ministerin Alma Zadic offenbar einiges im Argen liegt. Denn in den vergangenen zwei Wochen gelang gleich vier Gefängnisinsassen die Flucht - und immer, bei einem Spitalsbesuch.

Es ist nur mehr peinlich, was sich da abspielt. Derzeit sucht man in Wien fieberhaft nach einem 28-jährigen Häftling der Justizanstalt Josefstadt. Der als psychisch abnorm geltende Straftäter entfloh den Beamten, als er im Wiener AKH wegen eines gebrochenen Fingers behandelt werden sollte. Er nutzte die Gunst der Stunde und lief den begleitenden Justizwachebeamten einfach davon bzw. stieg in der Lazarettgasse in Höhe der Privatklinik Goldenes Kreuz in ein Taxi und fuhr davon. Die Polizei fahndet mit Hochdruck.

Ausbrecherland Österreich

Dumm gelaufen? Kann passieren? Möglich, Fehler passieren immer, aber gleich vier in zwei Wochen? Denn schon zuvor hatte sich in Niederösterreich eine Insassin der Justizanstalt Schwarzau (Neunkirchen), die stationär im Krankenhaus Wiener Neustadt stationär behandelt worden war, aus dem Staub gemacht. Aufgrund der Schwere der Erkrankung war auf eine Bewachung verzichtet worden - mit bekanntem Ergebnis.

Davor war der 31-jährige tschetschenische Staatsbürger Islam Y., ein Hochrisiko-Häftling, er in der Justizanstalt Stein noch 9 Jahre abzusitzen hat, während eines Termins im Landesklinikum Krems getürmt. Dorthin war der MMA-Kämpfer und Islamist  zu einer MRT-Untersuchung gebracht worden, weil er über Schmerzen im Knie klagte. Eine Großfandung mit mehr als 200 Beamten blieb bisher erfolglos.

Afghane wieder eingefangen

Und auch ein 16-jähriger Afghane, der im  Jugendgefängnis Gerasdorf einsitzt, lief bei einem Besuch im Landesklinikum Wiener Neustadt seinen beiden Bewachern davon. Eine Großfahndung mit Hubschraubern und Hunden blieb ebenfalls erfolglos. Später präsentierte sich der Afghane in sozialen Medien mit Handschellen und Drogen und verhöhnte die Justiz. Allerdings wurde ihm sein "Gangster-Auftritt" im Internet zum Verhängnis. Man konnte schließlich sein Mobiltelefon orten und ihn im 16. Wiener Gemeindebezirk Ottakring festnehmen, wo er sich in der Wohnung eines Freundes versteckt hatte.

Versagen des Ministeriums?

Doch wie kommt es, dass derart schwere Straftäter wie der Tschetschene offenbar mangelhaft gesichert ausgeführt werden und erfolgreich flüchten können? Personal-Knappheit bei der Justizwache, mangelnde Fitness oder sind die Beamten durch die Impfpflicht und die mRNA-Spritzen körperlich angeschlagen? Oder versagt das Ministerium? Die Gründe dürften vielfältig sein. 

So erklärt in den Niederösterreichischen Nachrichten ein Steiner Justizwachebeamter: "Bei tausenden Ausführungen jedes Jahr passiert nichts. Wenn es einmal zu einer Flucht kommt, werden wir daran gemessen." Zugleich beschwert er sich aber auch über die Zustände: "Wir wissen oft nur wenig über die Häftlinge." Im Falle des Tschetschenen seien weder die terroristischen Umtriebe noch die Nähe zum IS den Kollegen bekannt gewesen. Zudem würden auch Häftlinge häufiger als früher externen Ärzten zugeführt und seltener direkt in Stein untersucht. Zumal verdienen sich einige Ärzte ein gutes Zubrot, da die Insassen als Privatversicherte abgerechnet werden.

Ministerium reagiert mit Rundschreiben

Das Justizministerium von Alma Zadic dürfte inzwischen auf die "Ausbruchsserie" reagiert haben. Wie der "Exxpress" berichtet, sei von der zuständigen Generaldirektion für den Strafvollzug an alle 28 Justizanstalten in Österreich ein Rundschreiben ergangen. In diesem wird auf das "umfangreiche Sortiment an Fesselwerkzeugen" hingewiesen und der entsprechende Gebrauch "empfohlen". Allerdings dürfte es keine dienstliche Anweisung gegeben haben. Und paradoxerweise sind in Österreich etwa Fußfesseln, die schnelles Davonlaufen verhindern würden, für den Strafvollzug mit Berufung auf die Menschenrechte von oberster Stelle abgesegnet tabu.

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