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Über 90 Fälle: Staatsfunk interviewt Mitarbeiter & Politiker inkognito - mit System

Politik
Bild: freepik

Im modernen Staatsfunk-Journalismus geht es nicht mehr darum, objektiv und neutral zu berichten, sondern den Konsumenten die richtige Haltung näherzubringen. Beliebt sind dazu Stimmen aus dem Volk - einfache Bürger, die man am Rande von Ereignissen oder in einer x-belieben Fußgänger-Zone befragt. Doch immer häufiger sind die "einfachen Menschen" bestimmten Parteien zuzuordnen oder gar selbst "Journalisten" im Staatsfunk. Allein im Jänner sind es mindestens 90 solcher Fälle, fast drei pro Tag...

Statt neutraler und objektiver Berichterstattung geht in es in den öffentlich-rechtlichen Medien vornehmlich nurmehr um die Erziehung der Bürger. Und dabei wird der Staatsfunk nicht nur in den Nachrichten zunehmend zur "Lückenpresse". Auch wenn es um angeblich unabhängige Experten geht oder auch nur darum, die Stimmen ganz normaler Menschen in Kurzinterviews und Befragungen einzufangen, werden den Zusehern wichtige Informationen vorenthalten. Vielmehr wird getrickst und nur zu häufig die Meinung einer bestimmten Klientel bedient, die dann plötzlich allgemeingültig für die Stimme des Volkes auf der Straße sein soll.

Täglich drei "Gesinnungs-Interviews"

Doch in Zeiten des Internets sind derartig plumpe Täuschungsmanöver nicht mehr so einfach und fliegen immer häufiger auf. So hat sich auf X ein Nutzer die Mühe gemacht, für den Januar 2024 alle Vorfälle, in denen die öffentlich rechtlichen Medien eine einschlägige politische Gesinnung der Interviewpartner oder angeblichen Experten oder gar die Tatsache, dass befragte Personen gar eigene Mitarbeiter oder deren Verwandte waren, zu sammeln. Und das Ergebnis hat es in sich. Allein in diesem einen Monat kommt die Aufstellung auf 90 derartige Vorfälle - fast drei pro Tag...

Eindeutige politische Schlagseite

Und es ist fraglich, ob in dieser Aufstellung überhaupt alle Fälle erfasst sind. Auffällig ist dabei aber auch eine eindeutige politische Schlagseite sowohl bei den Themen und auch bei den dazu ausgesuchten Personen.




Denn Grüne oder Experten mit nähe zur angeblichen Ökopartei aber auch SPD und die Linke sind überdurchschnittlich häufig vertreten. Vertreter der FDP finden sich kaum, ebenso solche der Freien Wähler oder der Union. Und bei der AfD heißt es gänzlich Fehlanzeige. Dabei hat der Staatsfunk schon früher eindeutig bewiesen, dass man derartige Richtigstellungen sogar tätigen kann. Allerdings ging es damals um eine Pegida-Demonstration und da hatte man den bekannten Islamkritiker Michael Stürzenberger erwischt, der sich positiv zu Pegida äußerte, wie man den geneigten Zuschauern mitteilte. Wenn's um die "richtige" Meinung geht, ist man hingegen schamlos. 



Usus bei Staatsmedien

Derzeit ist man im Internet guter Hoffnung, dass man sogar die 100 bei den Vorfällen im Jänner noch vollkriegen kann, den die Staatsmedien scheinen weiter gute Arbeit zu leisten. Und falls man die runde Zahl wider Erwartens knapp verfehlen sollte, weil der Monat ausgeht, gibt's ja noch die Challenge, es im Februar in zwei Tagen weniger zu vollbringen. 

Irgendwie scheint es bei den aus Zwangsbeiträgen und Haushaltsabgaben finanzierten Sendern mittlerweile Usus zu sein, dass derartige Fälle immer gehäufter auftreten. Und dies betrifft nicht nur Deutschland. Auch im österreichischen Staatsfunk, der dank der schwarztürkis-grünen Bundesregierung inzwischen auch über eine ORF-Steuer finanziert wird, ist man nicht zimperlich, was die Expertenauswahl betrifft. So durften etwa wiederholt Personen mit Antifa-nähe und weit links stehenden politischen Ansichten als "Rechtsextremismus-Experten" auftreten. Und auch Vertreter der Klima-Sekte kommen regelmäßig zu Wort, ohne das deren Nähe weiter beleuchtet wird.

Was nicht passt, wird passend gemacht

Auch mit der Unabhängigkeit und Distanz zur Politik ist es bei den Zwangsbezahl-Sendern nicht weit her. Während das ORF-Gesetz laut Verfassungsgericht in dieser Hinsicht repariert werden muss, da die Gremienbestellung zu politisch sei - im Gegensatz zur Einführung der Zwangssteuer will sich ÖVP-Medienministerin Raab damit aber Zeit lassen - machen gewisse Parteien in Deutschland schon gar keinen Hehl mehr daraus, wie sie auf die Berichterstattung Einfluss nehmen.

So zuletzt Jessica Kordouni, Fraktionsvorstand der Grünen im Stadtparlament Kiels und mit Hilfe der CDU Rundfunkrätin im NDR. Weil zu viel über Bauern- und Unternehmerproteste in den öffentlich-rechtlichen Medien war und zu wenig über "Anti-Rechts-Demos" intervenierte sie einfach beim Sender um dann auf sozialen Medien kundzutun: "Gestern hatten wir ein sehr konstruktives Gespräch im Ausschuss mit dem Chef der Tagesschau. Die Fehleinschätzung über die Bedeutung der Demos wurde bereits Montag aufgearbeitet." Und danach dürfte es dann mit den "Nachrichten" auch für die Grünen gepasst haben.

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