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Geld für die 'Familie': ÖVP-Finanzminister zahlt saftigen Bonus an Kabinettsmitarbeiter

Politik
Bild: BKA/Andy Wenzel, CC BY 2.0, Flickr

In Zeiten der Teuerungen ist man über jeden Euro mehr froh: Das dachten sich wohl auch ÖVP-Finanzminister Magnus Brunner, der durch die Teuerungen ohnehin Rekordeinnahmen verzeichnet, und sein Parteigenosse Florian Tursky, seines Zeichens ÖVP-Staatssekretär für Digitalisierung. Daher schütteten sie an ihre Kabinettsmitarbeiter auch gleich einmal rund 200.000 Euro an Bonuszahlungen aus.

Während man die Österreicher warnt, bei den anstehenden Gehaltsverhandlungen ja nicht zu viel zu fordern, weil man ja damit die - durch die Politik verursachte - Inflation nur weiter anheizen würde, kümmert man sich in schwarzen Ressorts weiter gut um die "Familie". Genauer gesagt im Finanzministerium von ÖVP-Minister Magnus Brunner. Dort wurden gut 200.000 Euro Bonuszahlungen an Kabinettsmitarbeiter geleistet, wie die "Krone" aufgrund der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage berichtete.

6.800 Euro brutto zusätzlich

Brunner zahlte dabei rund 150.000 Euro an seine 22 Kabinettsmitarbeiter aus. Und auch sein Staatssekretär Florian Tursky stand dem nichts nach. Für seine 8 Mitarbeiter wurden 55.000 Euro ausgeschüttet. Insgesamt sind dies rund 6.800 Euro brutto Prämie pro Person. Im Ministerium verteidigt man die Zahlungen. So hieß es, dass es in vielen modernen Unternehmen die Möglichkeit variabler Gehaltsbestandteile und von Belohnungen gebe, so eben auch im Ressort. Für viele Österreicher dürfte sich aber die Frage stellen, wo die Leistung der politisch besetzten Kabinettsmitarbeiter gewesen sein soll. Immerhin hat Österreich seit Monaten die höchste Inflation in Westeuropa.

Nicht die erste Zahlung

Aber es ist auch nicht die erste Auszahlung im Finanzressort. Bereits im zweiten Quartal des vergangenen Jahres machte Brunner für seine Kabinettsmitarbeiter 140.000 Euro locker. Während er sich um die schwarze "Familie" kümmert, dass sie gut durch die Inflation kommt, hat er für die Bürger nur Hohn übrig. Wenn er neben der "Beobachtung der Teuerungen" noch Zeit findet, erklärte er den Bürgern noch im März, dass die  hohe Inflation nur eine "Momentaufnahme" sei, die man "nicht überbewerten" solle.

Nun, mehr als 6 Monate später hat sich die "Momentaufnahme" kaum geändert. Um im Staatsfunk ORF belehrte er noch im Sommer die Bürger, dass sie selbst Schuld an der hohen Inflation seien. Denn Österreich habe mit die höchsten Lohnabschlüsse in Europa gehabt, und "das treibt die Inflation natürlich an". Diese Argumentation wird nun wohl zum Bumerang: Denn vielleicht sollte der Minister ja mit der Inflationsbekämpfung in seinem Kabinett anfangen und nicht mit zusätzlichen Ausschüttungen von Steuergeld an seine Mitarbeiter die Inflation weiter anheizen...

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