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Polter-Rudi macht Ernst

Chaos in SPÖ: Werbefuzzi Fußi will Babler vom roten Thron stürzen

Politik
Babler & Fußi: Einst Weggefährten, bald Konkurrenten? - Bildzitat: YouTube/Rudolf Fußi

Das kann der "große Vorsitzende" brauchen wie ein Kropf: Da bietet sich schon die einmalige Chance, in einer "Loser-Koalition" die alte rot-schwarze Hassliebe neu aufleben zu lassen und trotz Wahl-Fiasko begehrte & wohldotierte Ministerien und Posten abzustauben - und schon wieder gibt's ein "Störfeuer" aus den eigenen Reihen. Diesmal legt es laut Medienberichten kein Geringerer als Ex-Kern-Redenschreiber Rudi Fußi auf eine mögliche Kampfabstimmung an.

SPÖ leckt nach Wahl-Fiasko Wunden

Der von vielen SPÖ-Linksaußen erhoffte Babler-Effekt blieb aus: Eine sechsstellige Anzahl an Ex-Wählern blieb zu Hause, beim Stimmenanteil unterbot er das historisch schlechteste Ergebnis noch einmal knapp. Ist es schon ein besonderes Kunststück bei 17%-Verlusten der Regierung als größte formelle Opposition auf der Stelle zu treten, offenbart der Blick ins Detail unangenehme Wahrheiten. Denn egal, wie sehr Babler den Anspruch der einstigen Arbeiter-Partei wie eine Monstranz vor sich her trug: Der in der Folge vom roten Umfeld als "dumm" abgekanzelte "kleine Mann" wählte nicht die SPÖ, sondern vor allem die FPÖ.

Dass es für Babler und die Seinen nicht noch trister wurde, lag daran, dass man den Grünen u.a. in Wiener Bobo-Bezirken einige Wähler abspenstig machte. Die einstigen Wähler vertrauen hingegen nicht mehr den Schönwetter-Reden einer Partei, die sich bei Corona und Sanktionen als Steigbügelhalter der Regierung offenbarte. Die für normale Hackler unrealistische "32-Stunden-Woche" verfing ebensowenig wie die Werbung um neue Steuern. Dazu kam eine Reihe von Skandalen zwischen dem SORA-Hetz-Papier, der Kleingärten-Causa, den "Energie Wien"-Nachwehen und dem unfreiwilligen "Rücktritt auf Raten" des Linzer SPÖ-Bürgermeisters.

Kampf den roten Posten-Fuchsern?

Rot ist nicht nur der Nachwahl-Kater, sondern auch das Zahnfleisch, auf dem die Genossen gehen. Und so führt der Sonnenstand über der einst so stolzen Sozialdemokratie dazu, dass auch ein Werbefuzzi und Ex-Kanzler Redenschreiber aus dem roten Unterbau einen langen Schatten wirft. Rudi Fußi, der "aus Funk & Fernsehen" bekannte Polterer der Nation, will laut "Krone" mit Babler um den Parteivorsitz rittern, nachdem jener hohe Hürden für seine Abwahl einzog. Damit wirft nun ausgerechnet einer dem auf umstrittene Weise gekürten Babler den Fehdehandschuh hin, der ihn früher wohlwollend begleitete & schon vor 4 Jahren ein 40-Minuten-Gespräch bei "Bussi Fußi" ermöglichte.

Und kurioserweise soll Fußi sogar mitunter die richtigen Dinge ansprechen: "Er ist empört, dass in der Partei jetzt alle nur noch daran denken, welchen Job sie in der nächsten Regierung bekommen. Aber niemand mache sich Gedanken, warum 50 Prozent der Arbeiter und 32 Prozent der Angestellten die FPÖ gewählt haben und nicht mehr die SPÖ." Laut seinem Umfeld soll er von seinem Vorhaben nicht abzubringen sein und am Mittwoch in einer Pressekonferenz verkünden, dass er sich anschickt, gemäß der neuen Statuten, binnen eines Quartals die notwendigen 13.000 Unterstützer für eine Kampf-Abstimmung zusammen zu kratzen.

Immer für einen Pöbel-Skandal gut

Ob sich die SPÖ mit Fußi statt Babler einen Gefallen täte, steht auf einem anderen Blatt. Einer breiteren Öffentlichkeit ist er neben seiner TV-Debatten auch dadurch bekannt, dass er im Zuge der Silberstein-Affäre eine Mitarbeiterin mit Nachrichten unter Druck gesetzt haben soll. Der rote Werbefuzzi, der bei seiner bisher einzigen politischen Kandidatur vor über 20 Jahren mit einer Splitterpartei sagenhafte 0,05% der Stimmen erreichte, fällt zudem regelmäßig durch verbale Unflätigkeiten in sozialen Medien auf. So fantasierte er vor einigen Jahren öffentlich darüber, patriotische Aktivisten, für ihn "Gesindel" mit einer Panzerfaust von einem Balkon zu schießen.

Nach dem folgenden Eklat ruderte er zurück und entschuldigte sich, anders als zu Jahresbeginn. Da forderte er im besten Gossen-Sprech das staatliche Verbot von Der Status. Wörtlich schrieb er: "Dieses Nazi-Drecksblatt sollte man auch abdrehen. Unfassbare Propaganda. Echte Russenhuren. Widerlich. Staatsfeinde." Probleme hat er auch mit der Gesinnungsblindheit des Versammlungsrecht: Im Sommer forderte er das Verbot einer migrationskritischen Demo. Deren Organisatoren wünschte er sich "in den Häfn". Vor der Landtagswahl in Niederösterreich im Vorjahr attackierte er FPÖ-Spitzenkandiat Udo Landbauer rassistisch wegen der persischen Herkunft seiner Mutter.

Kopfschütteln in sozialen Medien

Die Reaktionen in sozialen Medien auf die Fußi-Ankündigung sind auch angesichts seines allseits bekannten Naturells tendenziell eher abwartender Natur. Manch einer glaubt, dass er nach dem "Muster Kowall" den Platzhalter gibt und ein Politik-Comeback von Ex-Kanzler Christian Kern planen könnte. Der überwiegende Teil der Wortmeldungen ist spöttischer Natur. Vonseitens Kollegen aus dem SPÖ-Dunstkreis kommt indes scharfe Kritik an seinen Plänen. Personen, welche seine geplante Kampf-Kandidatur offen und wohlmeinend gutheißen, lassen sich hingegen mit der Lupe suchen. Wir suchen übrigens noch.

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