Glaubt sie, was sie sagt?

Baerbocks Logik: Energiewende als Exportmodell - auf Basis von Stromimport

Politik
Hintergrund: Freepik; Baerbock: Przysucha/US Department of State, Wikimedia Commons (public domain); Komposition: Der Status

Da stellt sich teilweise wirklich die Frage, wie viel die Regierungsmitglieder im Berliner Elfenbeinturm noch von der Realität mitbekommen. So etwa die grüne Außenministerin Annalena Baerbock. Von keinerlei Fachkenntnis getrübt, behauptet sie, dass die deutsche Energiewende ein Exportmodell für ausländische Staaten wäre. Dass Deutschland seit der AK-Abschaltung massig Strom importieren muss, spielt für Baerbock keine Rolle.

Neben der feministischen Außenpolitik hat Deutschland nun ein weiteres Exportmodell, mit dem die Staaten weltweit beglückt werden sollen. Für die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock ist dies die Energiewende. So erklärte die gebürtige Hannoveranerin, als sie in ihrer Funktion als Bundestagsabgeordnete das Energieunternehmen Enertrag in Schenkenberg-Dauerthal in der Uckermark besichtigte: "Was hier bei uns in Brandenburg möglich ist, dass wir aus der Kohle aussteigen, dabei Arbeitsplätze sichern und Spitzentechnologie der Zukunft vorantreiben, das wollen wir auch in anderen Ländern machen."

Zukunftsmodell deutsche Energiewende?

Und Baerbock fährt fort und lobt die Energiewende als Erfolgsmodell: "Durch faire Energiepartnerschaften mit Ländern wie Südafrika können wir gerade aus Deutschland heraus ein Beispiel dafür setzen, dass erneuerbare Energien, dass grüne Technologien auch zur sozialen Sicherheit, zu Arbeitsplätzen der Zukunft beitragen." Dass sie dabei gerade das Beispiel Südafrika anführt, dürfte am Kapp für wenig Begeisterung sorgen. Denn dort hat man bereits mit ständigen Stromausfällen und Rationierungen von Strom zu kämpfen. Das letzte was man dort vermutlich braucht, ist eine deutsche Grüne, die erklärt, wie das Stromnetz funktioniert.

Zeigen, wie man es nicht machen sollte

Dass die deutsche Energiewende in die Geschichte eingehen wird, ist unbestritten. Allerdings wohl eher als Negativbeispiel, wie man es tunlichst nicht machen sollte und um anderen Ländern aufzuzeigen, welche Fehler man vermeiden sollte. Denn seit der Abschaltung der letzten Kernkraftwerke und dem Vertrauen auf Gott, Wind und Sonne, erfreut sich gerade Kohle wieder größter Beliebtheit - die sogar aus Kolumbien herangekarrt wird. Denn der Anteil an Strom aus der achso schmutzigen Kohle ist deutlich gestiegen. Ebenso der Anteil an Atomstrom, der weiterhin die deutschen Netze verstopft. Allerdings kommt dieser nicht mehr aus eigener Produktion, sondern wird aus dem Ausland importiert.

Vom Stromexporteur zum Bettler

Vor allem Frankreich hat seine Stromexporte nach Deutschland vervielfacht, damit zwischen Rhein und Oder, Ostsee und Allgäu keine südafrikanischen Verhältnisse bei der Stromversorgung Einzug halten. Um ganze 147 Prozent steigerten sich die Importe von französischem Atomstrom. Und selbst das Statistische Bundesamt kommt nicht umhin zuzugeben, das Deutschland vom Netto-Exporteur zum Netto-Importeur und damit zum Strombettler geworden ist.

Baerbock ficht dies allerdings nicht an. Sie spinnt ihre grüne Energie-Erfolgsstory weiter. Wobei sich die Frage stellt, ob sie wirklich so naiv ist und tatsächlich glaubt was sie sagt, oder ob die WEF-Young-Global-Leaderin nur eine verdammt gute Schauspielerin ist und sich einfach nichts anmerken lässt.

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