Menschenrechte & Umweltschutz egal

Alles für das Klima: Kohle aus Kolumbien für Deutschlands Energiewende

Politik
Bild: Hour.poing, CC BY-SA 3.0, Wikimedia Commons

Die Konsequenzen der deutschen Energiewende sind geradezu absurd. Denn der Ausstieg aus der Atomenergie führt zu mehr Kohleverstromung. Doch diese muss irgendwo herkommen, zumal man sich auch aus der deutschen Kohleförderung verabschiedet. Einer der Hauptlieferanten ist Kolumbien, allein im vergangenen Jahr importierte Deutschland 7,3 Millionen Tonnen Kohle aus dem südamerikanischen Land.

Wir kennen den erhobenen, grünen Zeigefinger: Am Besten Urlaub zu Hause machen und ja nicht in die Ferne schweifen, denn das sei schlecht für die CO2-Bilanz und somit das Klima. Und nahezu alles ist inzwischen ja schlecht, selbst Rinder müssen um ihre Existenz fürchten und den Bürgern wird vorgeschrieben, wie sie zu heizen oder ihre Häuser zu sanieren haben oder mit welchen Fahrzeugen sie sich fortbewegen dürfen. Da wirkt es schon fast grotesk, dass Deutschland allein 2022 rund 7,3 Millionen Tonnen Steinkohle aus Kolumbien importierte. Nicht nur, dass Kohle ja auch angeblich ganz schlecht für die CO2-Bilanz ist, allein die Transporte um den halben Globus dürfte die Bilanz noch einmal recht deutlich weiter verschlechtern.

Selbstmord-Sanktionen und Atomausstieg

Notwendig sind diese Kohleimporte aber nicht nur durch den Atomausstieg in Deutschland geworden. Zwar sind es derzeit Kohlekraftwerke, die für ausreichend Strom sorgen und noch ein paar Jahre weiterlaufen müssen, sofern sich die grünen Pläne mit Wasserstoff und anderen Erneuerbaren für die Stromproduktion überhaupt verwirklichen lassen - woran nicht unbegründete Zweifel an der Machbarkeit bestehen.

Dass man Unmengen an Kohle braucht, liegt aber auch an den Selbstmordsanktionen gegen Russland. Denn irgendwie muss man ja das russische Gas, welches man nicht mehr will, und auch den Ausfall durch das Kohleembargo gegen Russland kompensieren. Und diesen Bedarf deckt man nun also mit Kohle aus weitentfernten Regionen.

Umweltschutz und Menschenrechte

In Kolumbien befindet sich mit "El Cerrejon" die größte Kohlemine der Welt. Berüchtigt ist sie auch für ihre mehr als mangelhaften Umweltschutzmaßnahmen und auch wegen unzureichender Menschenrechtsstandards. Aber diese bittere Pille sind die Grünen und auch der Rest der Ampel-Regierung bereit, bereitwillig zu schlucken, Hauptsache die Atomkraftwerke sind abgeschaltet und es brennt noch Licht in den heimischen Wohnzimmern. Und von der neuen Goldgräberstimmung am Kohlemarkt - Mitte Juli 2022 wurde Kohle am Weltmarkt zum Rekordpreis von 400 Dollar pro Tonne gehandelt - profitiert wieder einmal, wenig überraschend, nicht die Bevölkerung, die in den betroffenen Gebieten lebt.

Globalisten und Konzerne

Zwar sank der Preis inzwischen wieder auf 117 Dollar, aber die Nachfrage bleibt und die Exportzahlen für kolumbianische Kohle gehen weiter nach oben. Sehr zur Freude des Schweizer Konzerns Glencore. Dieser hatte nur kurze Zeit vor dem Beginn des Krieges in der Ukraine die Mine "El Cerrejon" komplett übernommen. Und Gelncore, der weltweit größte Konzern im Rohstoffhandel und Bergwerksbetrieb ist kein unbeschriebenes Blatt. Umweltverschmutzungen, Menschenrechtsverletzungen, Korruption, Bestechungen und Steuermanipulationen werden dem Unternehmen vorgeworfen.

Aber auch dies ist ein Zeichen grüner Politik. Daheim im Cottage-Viertel "saubere" E-Autos fahren um das Gewissen zu beruhigen, aber die Umstände der Rohstoffgewinnung lieber verdrängen...

+++ Folgt uns auf Telegram: t.me/DerStatus +++

Weitere Artikel, die Sie interessieren könnten