'Süddeutsche'-Skandal

Journalistische Plagiate: Diese Enthüllungen brachen Mainstream-Mauer des Schweigens

Medien
Flickr: Thomas Angermann (CC BY-SA 2.0 DEED)

"Karma is a Bitch": Das erklärte Alice Weidel gegenüber dem Journalisten Alexander Wallasch zur Causa. Denn die 'Süddeutsche Zeitung' erhob unter der stv. Chefredakteurin Alexandra Föderl-Schmid fälschlich gegen sie Plagiatsvorwürfe. Diese kehrten sich letztlich durch den findigen Aufdecker, Stefan Weber, gegen sie selbst. Der Status sprach bereits im Dezember mit dem "Plagiatsjäger" über beide Plagiatsvorwürfe. Der Mainstream und allen voran die 'Süddeutsche' schwiegen sich monatelang dazu aus. Erst durch das Aufdecken journalistischer Plagiate wurde der Druck auf die 'Süddeutsche' so groß, dass sie eine Prüfungskommission errichtete. Diese dürfte Frau Föderl-Schmid beängstigt haben.

Relotius-Aufarbeiter vom "Spiegel" führt Überprüfungskommission an

Es hinterließ einen fahlen Beigeschack: In der Redaktion der 'Süddeutschen' suchte man statt Überprüfungen durchzuführen sogar nach einem Maulwurf unter den Mitarbeitern. "Der Spiegel" titelte: "»SZ« durchsucht Kontaktdaten eigener Redaktion – heftige Kritik". Erst am 7. Februar hatte das Mauern ein Ende. Da verkündete die "Süddeutsche Zeitung" die Einberufung einer Kommission zur Überprüfung der Plagiatsvorwürfe. Ihr soll mitunter der frühere "Spiegel"-Chefredakteur Steffen Klusmann vorsitzen. Er arbeitete bereits den Relotius-Skandal in seiner eigenen Redaktion auf, wie der "Standard" letztlich (doch noch) berichtete. Doch noch, denn auch die Berichterstattung im "Standard" erfolgte erst Monate nach den ersten Vorwürfen. Bis 2017 war Föderl-Schmid dort Chefredakteurin. Zu dieser Zeit hetzte der Standard auch gegen Dissidenten, wie Der Status unlängst berichtete.

Webers Brandbrief beendete das Mauern

Dass es überhaupt noch zu einer Aufarbeitung kam und das Schweigen über den Skandal, doch noch gebrochen wurde, obwohl es sich um eine preisgekrönte und hofierte Journalistin des Mainstreams, die mit vielen großen Medienhäusern beste Beziehungen unterhält und offenbar bis zuletzt direkt oder indirekt Schweigedruck auf ihre Mitarbeiter ausüben durfte ("Maulwurfsuche"), kam unerwartet. Grund dafür dürfte der "Plagiatsjäger" Stefan Weber sein. Er schrieb, wie "Nius" berichtete, einen Brandbrief an die Redaktion und unterfütterte diesen mit mutmaßlichen Plagiaten, die er in der "Süddeutschen Zeitung" aufspürte. Er sammelte Tausende Texte aus Föderl-Schmids Zeit beim "Standard" und der "Süddeutschen" und kündigte an, diese zu untersuchen. Erste Ergebnisse hatte Weber bereits bei einer ersten Stichprobenkontrolle.

Der Status sprach bereits im Dezember mit Weber über die Plagiats-Vorwürfe:


Hunderte von Artikel mit Plagiatsverdacht

Der "Brandbrief" dürfte erst zum Handeln geführt haben. Am 7. Februar berichtete "Nius" um 13.01 Uhr. Die "Süddeutsche Zeitung" kündigte die Errichtung ihrer Prüfungskommission am selben Tag, um 16.50 Uhr an. Man dürfte den ganzen Tag daran gearbeitet haben. Wäre die Kommission schon eher zustande gekommen, hätte man wohl nicht zu einer so späten Uhrzeit, wohl auf Druck der "Nius"-Berichterstattung hin, reagiert.

Aus Stefan Webers Brief an die "Süddeutsche": „Ich muss Ihnen mit dieser E-Mail die bedauerliche Mitteilung machen, dass ein dringender Plagiatsverdacht bei hunderten Artikeln von Alexandra Föderl-Schmid besteht. Das hat nun nichts mehr mit bloßer journalistischer Nichtnennung der Quellen zu tun, das berührt jetzt wohl handfest Geschäftsmodelle und Urheberrechte der Mitbewerber. Es stellt sich ja die Frage, warum Ihre Abonnenten für Inhalte bezahlen sollen, die vorher schon genau so bei Mitbewerbern zu lesen waren.“

Ein Beispiel für ein solches, mutmaßliches Plagiat der preisgekrönten Mainstream-Journalistin führt Stefan Weber am 7. Februar auch in seinem Blog an:



Plagiatsgutachten.com

Weber schreibt dazu: "In einer Stichprobe von rund 30 Artikeln aus dem „Standard“ fand ich in mehr als der Hälfte absatzweise Überschneidungen mit Artikeln, die tags zuvor bereits im „Spiegel“ oder im „Stern“ online erschienen sind. Dies muss nun nicht zwangsläufig heißen, dass Föderl-Schmid ihre Textbausteine immer einen Tag später montiert hat, weil das Medienarchiv immer die Printausgabe eines „Standard“-Artikels abspeichert, die einen Tag nach der Online-Version erscheint. Dennoch tragen alle Artikel den Vermerk „Alexandra Föderl-Schmid aus Berlin“ und haben durchwegs keine Quellenangaben."


Plagiatsgutachten.com

Hetzjagd gegen Weber und Aufdecker

Nach den ersten "Nius"-Enthüllungen im Februar - begann eine Hetzjagd der Mainstream-Medien gegen den Plagiatsjäger Weber und weitere Aufdecker. Allen voran Mitarbeiter des "Falter" arbeiteten daran, Webers Arbeit zu diskreditieren. So erklärte etwa Barbara Toth unter dem Titel "Die Grenzen des Plagiatschecks", dass die Dissertation Föderl-Schmids völlig in Ordnung sei und Weber hinterfragenswert. Ihre Darstellung: Sie könne das ebenso gut wie der gefragte Medienwissenschafter Weber beurteilen. 

Zuvor war Weber im "Falter" noch gefragt, als es etwa um die Vorwürfe gegen Christine Aschbacher ging. 2021 wurde er im Falter sogar noch zum Gastkommentar gebeten. 



Man stilisierte Föderl-Schmid als Opfer, ohne je über die Vorwürfe gegen die preisgekrönte Journalistin zu berichten, die im öffentlichen Interesse stehen. Der Bürger muss wissen, welche Medieneliten er von seinen Steuergeldern mitgefördert als Meinungsschaffende vorgesetzt bekommt. Aus Angst vor Kritik wohl attackiert der Mainstream seither die Alternativen Medien und Weber. Und das geht so weit, dass sogar Armin Wolf vom ORF den Status für seine laufende Berichterstattung zum Fall auf "X" am 8. Februar als "Dreckschleuder" beschimpfte. 

Armin Wolf beschimpfte den Status unflätigst:

    

Enthüllungen brachten Baerbock in Bedrängnis

Es ist nicht das erste Mal, dass Weber wichtige Protagonisten durch seine Enthüllungen in Bedrängnis bringt. Der Medienwissenschafter und Plagiatsprüfer, brachte bereits Annalena Baerbock durch seine Plagiatsvorwürfe in Bedrängnis: Sie zog ihr Buch zurück. Und ihre geplante Kanzlerschaft, für die sie zuvor sogar beim Atlantic Council aus Washington vorsprechen durfte, wurde auf Eis gelegt. 


Bereits vor dem mysteriösen Verschwinden Alexandra Föderl-Schmids am 8. Februar am Inn, das bis zum Folgetag andauern sollte wurde gegen die Aufdecker kampagnisiert. Mit dem ungewöhnlich und geradezu unprofessionell rasch geäußerten Selbstmord-Verdacht durch Medien mit Verweis auf die Polizei schienen sich die Mainstream-Protagonisten bereits auf eine Hetzjagd und Tatsachen-Verdrehung wie zur Causa Kellermayr zu freuen. Noch bevor der grauenhafte Verdacht glücklicherweise durch das lebende Auffinden Föderl-Schmids widerlegt werden konnte, suchten die angeblich Anständigen nach Schuldigen für den vermeintlichen Suizid. 

Föderl-Schmid wird sich erklären müssen

Diese Instrumentalisierung kann der Mainstream glücklicherweise nun nicht mehr treffen. Und Frau Föderl-Schmid wird sich irgendwann, wenn es ihr wieder besser geht, erklären müssen. Wie man es von einer erwachsenen, preisgekrönten Journalistin eigentlich erwarten würde. Doch vor allem wird die 'Süddeutsche' Stellung beziehen müssen: Denn wer trotz bekannter Vorwürfe seit Dezember mauert und mutmaßlich sogar zudeckt, sollte sich nicht Qualitätspresse schimpfen.


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