Gerüchte seit 15 Jahren

Vorwürfe von Pädophilie und Vergewaltigung: ANTIFA schließt ORF-Experten aus

Medien
Collage: ANTIFA- Gregor Wünsch, CC BY-SA 2.0 , via Wikimedia Commons; Michael B. - Screenshot ORF; Symbolbild junge Frau - Freepik

Schon seit 15 Jahren kursieren die Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs gegen den ANTIFA-Fotografen Michael B. in der linksextremen Szene. Doch getan wurde dagegen offenbar nichts. Bis zum heutigen Tag ließ man ihn dennoch, ohne weitere Aufklärung, in der ANTIFA-Szene gewähren. B. wurde von den Linksradikalen sogar so sehr gepusht, dass er mittlerweile im ORF als häufig gesehener Experte hofiert wird. Jetzt werden die Vorwürfe neuerlich laut, anonym machen "militante Feministinnen" Stimmung gegen den Mann. Jetzt distanziert sich die ANTIFA und schließt Michael B. aus. Es gilt die Unschuldsvermutung.

"Antifa heißt Angriff": Mit diesem Slogan brüstet sich die gewaltbereite, linksradikale Szene. Ein anonymer Blog-Beitrag, der aktuell für helle Aufregung sorgt, legt jedoch eine andere Lesart nahe: Antifa heißt Übergriff - Denn seit bereits 15 Jahren sollen die Gerüchte gegen Michael B. kursieren. Und bis zum heutigen Tag bemühte man sich in der ANTIFA-Szene offensichtlich nicht um eine Aufklärung dieser.

Uralte Vorwürfe: "Von dem hältst du dich besser fern"

Bereits vor 12 Jahren wurde ich selbst Zeugin der Vorwürfe gegen Michael B. Als ich 2011 nach Wien zog, war ich noch Mitglied der Sozialistischen Jugend. Mein damaliger Mitbewohner, den ich in der roten Jugendorganisation kennenlernte, nahm mich auf ein Fest der RSO mit. Erst wenige Monate zuvor war er vom trotzkistischen "Funke" in die "Revolutionär Sozialistische Organisation" (RSO) übergetreten. Es war ein klassisches Antifa-Festl in urban-kaputtem Ambiente und mit reichlich Dosenbier. Die Stimmung war gedämpft, es war bereits herbstlich kühl und die Location war düster. Der Mitbewohner wies mich auf einen Typen hin, der bereits damals überdurchschnittlich alt auf mich wirkte und in einer Entfernung auf ein paar wesentlich jüngere Mädels einredete: "Von dem hältst du dich besser fern."

Mit seinen Ohrringen und einem langen, schwarzen Mantel, der seinen bleichen Teint kontrastierte und den daraus hervorstechenden, eiskalten, hellen Augen mit Stecknadelpupillen wirkte der Typ sehr unheimlich auf mich. Ich hätte ihn optisch der Gothic-Szene oder dem Satanismus zugeordnet. "Für den B. ist sie doch eh schon zu alt", scherzte ein Freund meines damaligen Mitbewohners daraufhin. Ich, damals 19, hatte Fragen.

Die Geschichte vom creepy Kakao- und Palatschinken-Mann

Mal belustigt und dann wieder todernst, schilderten mir die beiden, dass der Typ junge, meist minderjährige Mädchen zu sich nach Hause mitnähme. Freundlich würde er ihnen etwa Kakao und Palatschinken versprechen, doch in Wahrheit würde er sich nach der Bewirtung an ihnen vergehen, so lautete die Erzählung. "Aber wieso soll irgendwer mit dem mitgehen?", fragte ich, denn das leuchtete mir nicht ein. Doch mein Mitbewohner rief mir in Erinnerung, dass es ja doch viele Mädchen gab, die von Zuhause ausgerissen waren und in ihrer Verzweiflung in der Linken ihren Anker suchten.

ANTIFA: Das ideale Milieu für Straftäter aller Art

Und da war schon was dran. Ich lernte bis zu diesem Zeitpunkt auf Demos und über die "Aktion kritischer Schüler*innen" einige solcher, oft minderjähriger Mädchen kennen, die in der ANTIFA-Szene aufgrund von Zerwürfnissen mit dem Elternhaus Halt suchten und zum Teil in besetzten Häusern, unter widrigsten Bedingungen mit Obdachlosen und aller Arten von Drogen ihr Auskommen fanden. Für sie konnte es durchaus Sinn ergeben, in ihrer Verzweiflung bei einem älteren, bekannten Führungsmitglied einer Organisation, die sich mitunter den Feminismus auf die Fahnen heftet, Verpflegung und Unterschlupf zu finden. Es ist ja nicht so, als seien sie in besetzten Häusern oder auf der Straße nicht ohnehin permanent der Gefahr von Übergriffen ausgesetzt gewesen.

Die prekären Verhältnisse, die Omnipräsenz von Drogen und der Druck, niemals mit der Polizei zu sprechen, weil alle Bullen Schweine und Bastarde seien und der Staat in jeder Form ideologisch abzulehnen und zu bekämpfen sei, schaffen in der ANTIFA-Szene ein ideales Milieu für Gewalt und Straftaten und damit auch für Straftäter aller Art. Nur zwei Monate nach meiner Begegnung mit Michael B. kehrte ich den Linksextremen den Rücken. Allerdings nicht wegen Michael B., sondern weil ich bald festgestellt habe, dass ich diese Weltanschauung überhaupt nicht teile. Mit Michael B. war ich erst Jahre später wieder konfrontiert, als er mich wie so viele andere auf Demonstrationen fotografierte, um mich im Internet als "rechtsextrem" zu diffamieren. Die Palatschinken-Geschichte fiel mir dabei zwar immer wieder ein, doch bis heute weiß ich nicht, was an den Gerüchten dran ist. 

ORF feierte Linksextremen als Experten - Jetzt distanziert sich ANTIFA

Nun sind allerdings 12 Jahre vergangen und heute geht das angebliche Verhalten des Michael B. viral. Inzwischen konnte er viele Auftritte im ORF sammeln, durfte sich dort als "Journalist" und "Szenekenner" vermarkten. Dass er eigentlich ein ANTIFA-Aktivist ist, wird dabei wie bei so vielen anderen die heute als "Rechtsextremismus-Experten" im ORF fungieren, die ich damals eben noch als offen agierende Linksextreme mehr oder weniger kennenlernen durfte, natürlich verschwiegen. Seit heute distanziert sich aber ausgerechnet die ANTIFA vom umtriebigen B.

Anonymer Aufschrei der "autonomen Emanzen"

Jetzt erfährt man: Bereits 2013 soll er aus der RSO aufgrund von Missbrauchsvorwürfen ausgeschlossen worden sein. Und die Vorwürfe scheinen weitergegangen zu sein und so liest man auf einer anonymen Seite eines "emanzipatorisch feminististisch militant autonomen" Kollektivs von "herangetragenen Vorwürfen".

An uns wurden zahlreiche Übergriffe, die von heute bis vor 15 Jahren passiert sind, herangetragen. Übergriffe, die vom bewussten Abfüllen bzw. dem Verdacht auf das Verabreichen von K.O.-Tropfen mit dem Ziel, sexuelle Handlungen an Frauen vorzunehmen (wir schreiben Verdacht, weil die tatsächliche Verwendung von K.O.-Tropfen extrem schwer nachweisbar ist, einige betroffenen Frauen aber jedenfalls betäubt wurden), bis hin zu körperlicher Gewalt und Vergewaltigung (laut Definition nach dem Strafgesetzbuch) reichen. Die Schilderungen dieser Übergriffe sind über mehr als ein Jahrzehnt konsistent und es gibt keinerlei Grund für uns, den Betroffenen nicht zu glauben. 

Wenige Kritiker vermuten, dass es sich um eine "False Flag" Aktion von rechts handeln müsse und zweifeln die Seriosität der neu erschienenen Seite an. So droht der selbsternannte "Datenforensiker", ANTIFA-Aktivist Uwe Sailer, bereits jetzt mit "Gerichtsterminen". Auch die "Antifaschistische Allianz Steyr" meint, dass die Art des Vorbringens der Vorwürfe "zum Himmel stinken" würde. Doch sie befinden sich in der Minderheit. Viel namhaftere und für die Szene essenziellere und Herrn B. näherstehende Kollektive nehmen die Anschuldigungen sehr ernst. Sogar "Presseservice Wien", ein Foto-Blog das der Kriminalisierung von Patrioten als "Nazis" dient, bei dem B. einer der wesentlichsten Akteure war, erklärte heute dessen Ausschluss:

Da wir in der Vergangenheit mit Michael B.*  zusammengearbeitet haben, werden wir ab sofort jegliche Zusammenarbeit mit ihm beenden. Als linke Journalist*innen in einem immer noch männlich dominierten Journalismus sollten Machtverhältnisse stetig hinterfragt werden.

Doch auch der führende ANTIFA-Account der Szene, "autonome antifa [w]" oder etwa Viktoria Spielmann, ANTIFA-Aktivistin und Grün-Politikerin, verurteilen B. aufgrund der geäußerten Vorwürfe und teilen den Blog-Beitrag.

Solidarität mit allen Betroffenen Sexualisierter Gewalt! Informationen zu und Warnung vor dem Wiener Täter Michael B.*, TW: Sexualisierte Gewalt, Vergewaltigung

- autonome antifa [w] auf Twitter


Schreckliche Vorwürfe: Kinderschänderei und Verletzungen im Intim-Bereich

Die Taten, die dem ANTIFA-Fotografen nachgesagt werden, sind grotesk und ekelerregend. 

Mitunter ist von Phantasien vom Sex mit Minderjährigen die Rede:

Wir wissen von Minderjährigen, die von Camps weinend nach Hause gefahren sind, nachdem sie im selben Zelt mit B.* geschlafen haben. Von Phantasien vom Sex mit Minderjährigen, die B.* – als Mann jenseits der 40 – ganz offen anderen Linken erzählt. Bis hin zu bizarren Details wie einem langen Fingernagel, um Frauen bei sexuellen Handlungen im Intimbereich zu verletzen.

Der Ausschluss aus der RSO 2013 wird ebenso den Sex-Vorwürfen zugeordnet:

Mindestens ein formeller Ausschluss aus einer linken Organisation, vor etwa zehn Jahren, ist uns bekannt. Grund war damals, dass er seinen Kader-Status ausgenutzt hat, um teils minderjährige Aktivist:innen und Schüler:innen zum Sex zu überreden bzw. sie mit einer immergleichen Masche zu sich nach Hause mitzunehmen. Vorwürfe, B.* sucht nach jüngeren Frauen, bringt sie in Situationen, in denen sie ihm ausgeliefert sind, schottet sie nach Möglichkeit bewusst von der Außenwelt ab, phantasiert von gewaltsamem Sex und führt ihn teilweise unter Drogeneinfluss der Betroffenen auch aus, wurden damals und werden heute erhoben.

Laut den Vorwürfen würde der ORF-Experte Frauen in perfide Fallen locken:

Wir wissen, dass B.* Frauen zu von vermeintlichen Gruppentreffen an abgelegenen Orten einlädt. Vor Ort ist dann nur er und das Treffen entpuppt sich als ungewolltes Date. Betroffene berichten von Treffen, wo B.* Druck aufbaut und versucht, Handyanrufe zu unterbinden, als klar wird, dass die betroffene Frau aus der Situation rauswill.

Seine mediale Präsenz würde bei jungen Frauen Vertrauen erwecken:

In der Öffentlichkeit mit seiner Berichterstattung präsent, genießt B.* ein gewisses Vertrauen, das er ausnutzt, um sich an vorwiegend junge Frauen heranzumachen. Seit Jahren schon warnen Frauen einander, Kontakt mit B.* zu meiden. Seit Jahren werden die Berichte von Frauen zu Übergriffen durch ihn nur unter der Hand weitererzählt. Dabei kann es nicht bleiben. Eine klare, öffentliche Warnung vor diesem Täter und eine systematische Aufarbeitung der Vorfälle sind lange überfällig. 


* Anm.: Name durch den Status anonymisiert


B. distanziert sich jetzt öffentlich

Laut "Info-Direkt" distanziert sich Herr B. nun auf Twitter von den Vorwürfen und droht mit Klagen. Leider konnte ich das selbst nicht nachprüfen, da mich der ANTIFA-Fotograf schon vor einiger Zeit ohne jegliche Auseinandersetzung auf Twitter blockiert hat. 

Linke Szene wird sich Fragen stellen müssen

Eine Anfrage des Status an die Blog-Betreiber sowie an Michael B. selbst blieb bis Erscheinen dieses Beitrags unbeantwortet.

Der Pressesprecher der Polizei Wien, Mattias Schuster, beantwortete meine Presse-Anfrage folgendermaßen:

Sehr geehrte Frau Conrads!

Aufgrund datenschutzrechtlichen Gründen können wir Ihnen seitens der LPD Wien keine Auskunft erteilen. Um einen eventuell vorliegenden strafrechtlich relevanten Anfangsverdacht zu eruieren, sind etwaige Opfer angehalten Anzeige zu erstatten.  

Mit freundlichen Grüßen,

Mattias Schuster

Was an den Vorwürfen dran ist, können und wollen wir nicht beurteilen. Interessant daran ist in jedem Fall der Umgang der Linksextremen damit. Denn sie müssen sich, egal was nun stimmt, ebenso Vorwürfe gefallen lassen: 

  • Entweder dulden sie bis zu 15 Jahre lang Sexualstraftäter in ihren Reihen und nehmen weitere Opfer billigend in Kauf, indem sie nicht rechtlich gegen mutmaßliche Täter vorgehen und das, obwohl sie sich stets als "feministisch" bezeichnen.
  • Oder sie ruinieren die Existenz eines ihrer Genossen, indem sie 15 Jahre lang Gerüchte über diesen verbreiten ohne Grundlage.

Beide Versionen lassen es wenig attraktiv erscheinen, sich in ein solches Milieu zu begeben, obgleich sich ein Mensch mit einem gesunden Unrechtsbewusstsein ohnehin nicht in einem solchen Umfeld aufhalten sollte. Denn unabhängig davon, ob Michael B. in diesem Fall nun Täter oder Opfer ist, ist dieses Milieu ein dankbarer Rückzugsort für Verbrecher und Gewalttäter aller Art. Das zeigt auch der schockierende Fall eines dem Satanismus zugeneigten, pädophilen Kinderporno-Sammlers aus der ungarischen ANTIFA, der erst unlängst international für Erschütterung sorgte. Brisant daran ist, dass der ANTIFA-Pädo, dessen Taten zufällig durch Razzien wegen Mordüberfällen auf Rechte in Ungarn den Ermittlungsbehörden bekannt wurden, Verbindungen nach Österreich hatte und hier für einige Zeit in einem ANTIFA-Lokal gekellnert haben soll, wie Der Status berichtete.

Solange sich die Gewalt (auch) "gegen die richtigen", also "gegen rechts" richtet, wird niemand in dieser Szene laut dagegen vorgehen. Und Vorwürfe aus den eigenen Reihen werden mitunter 15 Jahre lang nach außen hin verschwiegen, wahrscheinlich um dem Gegner nicht in die Hände zu spielen. Sie sind eben nicht "die Guten", auch wenn sie dies gerne mit großer Unterstützung des Establishments bis hin zum ORF von sich behaupten. 

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