Aufstehen gegen Kindesmissbrauch

'Pädo-Teichtmeister, wir kommen': Kinderschutz-Demo in Langenlois am Samstag

Kultur
Langenlois: Peter Lauppert, Wikimedia Commons; Teichtmeister: Manfred Werner - Tsui, Wikimedia Commons (beide CC BY-SA 3.0; Demo-Ankünder: Martin Rutter/Telegram; Komposition: Der Status.

Der Fall Teichtmeister sorgte für Bestürzung: Fast zwei Jahre lang konnte ein pädophiler Schauspieler unbehelligt weiter auftreten, obwohl die Vorwürfe mehreren Medien bekannt waren. Erst zu Jahresbeginn erfuhr die Öffentlichkeit von über 58.000 - mittlerweile sind es über 70.000 Kindesmissbrauch-Bildern im Besitz des Prominenten. Danach blieb er auf freiem Fuß und vergnügte sich in Wiener Nobellokalen. Bevor der Prozess am kommenden Dienstag startet, protestieren kritische Bürger am Samstag in Langenlois für mehr Kinderschutz.

Kinderschutz-Demo in Langenlois

Ab 16:30 Uhr treffen sich die Demo-Teilnehmer am kommenden Samstag, den 2. September bei der Berufsschule in Langenlois (Bezirk Krems-Land), um dann ab 17 Uhr mit einem lauten, aber friedlichen Marsch durch den Ort zu protestieren. Der Ort wurde nicht ohne Grund gewählt: In der Gemeinde im Waldviertel baute der bekennende Freimaurer auf einem Familien-Grundstück einen schaurigen Tempel, der erst vor wenigen Wochen zum Schauplatz einer Farbaktion durch unbekannte Aktivisten wurde - Der Status berichtete.

Die Präsenz der von der Initiative "Direktdemokratisch.jetzt" getragenen Demo vor Ort soll wohl auch zeigen, dass es für Pädophile kein sicheres Hinterland geben kann. Laut Demo-Organisator Martin Rutter fordert man eine Transparenz-Datenbank, in der "alle Pädokriminellen aufgelistet sind", damit sich Eltern, Bildungseinrichtungen und Vereine gegen Übergriffe schützen können: "Kriminelle Pädophile und Kinderschänder haben kein Recht auf Datenschutz, der Kinderschutz muss endlich im Vordergrund stehen."


Prozess ab Dienstag: Milde Strafe droht

Nach Bekanntwerden der Vorwürfe gegen Burgschauspieler Florian Teichtmeister kündigte die schwarz-grüne Regierung eine Verschärfung des Strafrechts in diesem Bereich an. Offenbar alibihalber, denn seitdem ist es um die Novelle relativ ruhig geworden. Eine Verabschiedung des Gesetzesentwurfes verabsäumte Justizministerin Alma Zadic (Grüne) vor der parlamentarischen Sommerpause nämlich. Teichtmeister drohen im Prozess am Dienstag allerdings ohnehin noch mildere Strafen.

Weil noch der alte Katalog zur Anwendung kommt blühen ihm daher maximal drei Jahre Haft, auch die Unterbringung im Maßnahmenvollzug steht laut eines Gutachtens und des folgenden Antrags der Staatsanwaltschaft im Raum. Trotz der attestierten "schweren und nachhaltigen psychischen Störung" könnte diese Maßnahme - wie übrigens auch die angedrohte Haftstrafe - bedingt nachgesehen werden. Unter Umständen verlässt Teichtmeister das Gericht also quasi als freier Mann...

Mainstream tut sich mit Distanzierung schwer

Trotz der Schwere der Vorwürfe und des Geständnisses des Tatverdächtigen tat sich der Mainstream sichtlich schwer, sein einstiges Liebkind völlig hängen zu lassen. Mehrere Medien berichteten über die Vorwürfe nahezu eineinhalb Jahre in anonymisierter Form. Ein Journalist des "Bilderberger"-Standards beklagte nach der Aufregung über Nobellokal-Besuche des pädophilen Schauspielers sogar eine "Hetzjagd" gegen Teichtmeister. Einen Film, in dem der Pädophile die Hauptrolle spielte, überschüttete das Establishment sogar noch mit renommierten Preisen.

Der ORF wiederum strahlte unlängst einen Krimi aus, in dem Teichtmeister zu allem Überdruss die Rolle eines Vergewaltigers spielte - und entschuldigte sich im Nachhinein für den "irrtümlichen" Fehler. Ob der pädophile Schauspieler auf die Tantiemen für die Ausstrahlung verzichten musste, ist indes nicht bekannt. Seine Freimaurerloge setzte Teichtmeister nach eigenen Angaben vor die Tür - allerdings erst, nachdem die Vorwürfe auch die Öffentlichkeit erreichten. 

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