Staatsfunk belohnt Spalterin

Nach Hetze gegen Ungeimpfte: 'Blinddarm'-Bosetti kriegt eigene Talkshow

Kultur
Bild: Superbass, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0

Es war eine der übelsten Entgleisungen während der Corona-Zeit: Die Staatsfunk-Komikerin Sarah Bosetti verglich Ungeimpfte mit einem Blinddarm. Ihrer Karriere tat dieser wüste Ausritt allerdings keinen Abbruch - im Gegenteil. Denn nun wird sie mit einer eigenen Talkshow auf "3Sat" belohnt, mit der sie die gesellschaftliche Debatte beeinflussen will.

Sie bezeichnete Ungeimpfte als "Blinddarm"...

Gegen Jahresende 2021 erreichte die Hetze gegen Personen, die am Impf-Experiment nicht teilnehmen wollten, ihren Höhepunkt. So sprach etwa Frank Ulrich Montgomery, der Präsident des Weltärztebunds, von einer "Tyrannei der Ungeimpften". Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) befand, dass Spritzen-Vermeider "gar nicht" Weihnachten feiern sollten. Deutschlandweit kam es in vielen Gesellschaftsbereichen zur Einführung einer 2G-Regel. Im Bistum Berlin galt dies sogar für Gottesdienste. Die bayerische Grünen-Chefin Katharina Schulze wiederum machte sich in einer verstörend-bedrohlichen Landtagsrede für einen allgemeinen Stichzwang stark. 

Auch Bosetti meinte, ihre Scherze auf Kosten der Unterdrückten machen zu können. In einem Video tönte sie: "Wäre die Spaltung der Gesellschaft wirklich etwas so Schlimmes? Sie würde ja nicht in der Mitte auseinanderbrechen, sondern ziemlich weit rechts unten. Und so ein Blinddarm ist ja nicht im strengeren Sinne essentiell für das Überleben des Gesamtkomplexes." Dieser Vergleich empörte, der ehemalige Hörfunkrat Arnold Vaatz legte sogar Programmbeschwerde ein: Bosetti greife "offen eine Argumentationskette der Nazis auf". Er bezog sich dabei auf ein Zitat des SS-Arztes Fritz Klein, der Juden als "eiternden Blinddarm im Körper der Menschheit" bezeichnet habe.

...und will nun den Diskurs prägen

Aber das System käme nie auf die Idee, seine treuesten Staatskünstler zu opfern - erst recht nicht, wenn diese "Satire" für die Kunst halten, im Sinne der Mächtigen gegen die Opposition oder lästige, aufmüpfige Bürger zu hetzen. Vielmehr protegiert man sie zusätzlich - und so startet im Oktober die Sendung "Late Night Bosetti" auf 3Sat. Beim Sender handelt es sich um ein öffentlich-rechtliches Gemeinschaftsprojekt, womit nicht nur deutsche, sondern auch österreichische und schweizerische Bürger dieses Programm mit ihren Zwangsgebühren bezahlen dürfen.

Propaganda und Hohn via "Bullshit-Button"

Geht es einmal mehr um Kritiker-Beschimpfung unter den "Satire"-Deckmantel? Angekündigt wird das Format als "einzige Satireshow Deutschlands, die nicht nur über Gendern, Cancel Culture, Klima und Wärmepumpen spricht - sondern darüber, wie über diese Themen gesprochen wird." Dabei will sie mithilfe von prominenten Gästen die "aktuelle gesellschaftliche Debatte auseinandernehmen, sie entstauben und wieder neu zusammensetzen." Um Bürgerbeteiligung vorzugaukeln, werden einerseits vom Mainstream gewollte Äußerungen auf Social Media eingebunden. Zusätzlich erhält das Studiopublikum zur Verhöhnung ungewünschter Äußerungen einen "Bullshit-Button". Dass man dessen Zusammensetzung dem Zufall überlässt, darf wohl bezweifelt werden. 

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