Entlassungen drohen

EU in der E-Autokrise: China profitiert von Wirtschaftsschwäche

Wirtschaft
Bild: Freepik

Die erzwungene Energiewende wird für Europa zur Talfahrt. Während die europäische Wirtschaft schwächelt und auch eine E-Auto-Flaute wichtige Unternehmen bedroht, nutzt China die Gunst der Stunde. Darin wird auch die Ankündigung der umstrittenen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nichts ändern, die Europa unabhängiger von China machen will.

Autoindustrie als lahmendes Zugpferd

Die Autoindustrie war immer ein Zugpferd der Wirtschaft in Europa. In Deutschland sorgte sie für Rekord-Exporte und auch zig Tausende Arbeitsplätze. Auch in Österreich sind immerhin noch rund 80.000 Arbeitsplätze von der deutschen Autoindustrie abhängig, teils direkt, teils in Zulieferbetrieben. Doch nun werden die Krisenzeiten immer härter. Nicht nur Lieferkettenprobleme durch Corona sondern auch die Energie- und Klimapolitik der EU und ihrer Mitgliedstaaten machen den Betrieben zu schaffen.

Allein die zwangsverordnete Umstellung auf E-Mobilität macht einen Großteil der hausgemachten Problematik aus. Denn die E-Autos verkaufen sich - ohne staatliche Förderung und steuerliche Anreize - einfach nicht wie erwartet. Zu unpraktisch und mit zu vielen Kinderkrankheiten belastet ist die von der Politik präferierte Antriebsart.

Drohende Massenentlassungen bei VW

Dennoch stimmte die Automobilindustrie in den Klima- und E-Auto-Hype ein. Der große Boom bleibt allerdings aus, wie man nun feststellen muss. So wurde zwar im sächsischen Zwickau bereits 2019 das Werk mit rund 11.000 Beschäftigten komplett auf die Produktion von Elektrofahrzeugen umgestellt, vornehmlich E-Automodelle ID.3 und in weiterer Folge ID.4 und ID.5, doch aktuell schwächelt der Absatz. Und sogar Entlassungen drohen, wie die "Freie Presse" berichtet. So wurden bereits Schichten gestrichen. Nur in einer der beiden Fertigungshallen laufen demnach noch drei Schichten, in anderen sind es aktuell nur zwei. Betroffen dürften zunächst die 2.500 befristeten Angestellten sein.

Elektromobilitätsturbo bleibt aus

Auf der CDU-Regionalkonferenz zeigte sich auch der sächsische CDU-Ministerpräsident Michael Kretschmer skeptisch, was den Boom der E-Mobilität betrifft: "In den kommenden Tagen, vielleicht sogar in den nächsten Stunden, werden bedauerliche Nachrichten die Runde machen. Wir waren stolz auf den Elektromobilitätsturbo, den Sachsen bei Volkswagen gezündet hat. Doch jetzt müssen wir einräumen: Ganz so erfolgreich ist es dann am Ende doch nicht. Eine ganze Reihe von Kolleginnen und Kollegen werden zumindest zeitweise dort erstmal nicht mehr arbeiten können. Das wird diese Leute frustrieren."

Dabei hatte Volkswagen das Werk in Zwickau in den vergangenen Jahren für 1,2 Milliarden Euro zur reinen Fabrik für Elektrofahrzeuge umgebaut und dieses Jahr sollte die Produktion eigentlich steigen. Doch nach dem Auslaufen der staatlichen Förderungen - mit 1. September ist die gewerbliche Förderung für E-Autos ausgelaufen- und zu Jahresbeginn waren bereits die staatlichen Zuschüsse für Privatkunden stark reduziert worden, anstatt 6.000 Euro gibt es nun noch 4.500 Euro für Autos bis zu einem Preis von netto 40.000 Euro, Autos bis zu 65.000 Euro werden mit 3.000 Euro gefördert, schwächelt der Absatz.

China auf der Profitwelle

Während die europäischen Autobauer mit der E-Mobilität einfahren, scheint hingegen China die Lage in Europa auszunutzen. In einer Rede zur Lage der EU kritisierte EU-Kommissionspräsidentin Ursurla von der Leyen China scharf. Denn, so von der Leyen, würde das Reich der Mitte den Weltmarkt mit billigen E-Autos "überschwemmen", deren Preise durch staatliche Subventionen gedrückt würden. Daher wolle man auch Untersuchen, inwieweit es dadurch zu Wettbewerbsverzerrungen komme und auch, sollte die Untersuchung zu einem derartigen Ergebnis kommen, Strafzölle für chinesischen Elektrofahrzeuge in Erwägung ziehen.

Ebenso wolle man die Abhängigkeit der EU von China im Bereich von Rohstoffen wie seltenen Erden reduzieren. An der Energiewende im Zeichen der "Agenda 2030" will man in der EU aber festhalten.  Neben der Elektromobilität soll auch auf Windkraft ein Schwerpunkt liegen. Mit der Industrie will man zudem Energiewende-Dialoge führen, denn die Dekarbonisierung will man fortsetzen. "Wir werden die Industrie bei dieser Transition unterstützen. Darauf können sie vertrauen", so von der Leyen.

Zudem soll der ehemalige EZB-Präsident Mario Draghi, der mit seiner Gelddruckpolitik mit die Grundlagen für die Inflation legte, einen Bericht über die Zukunft der europäischen Wettbewerbsfähigkeit zu erstellen. Denn laut von der Leyen sei er einer der größten Wirtschaftsexperten Europas...

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