Trump und das 'Blutbad': ORF & Co. verbreiten irre Fake-Propaganda
Die US-Präsidentschaftswahl im November, bei der es zur Neuauflage des Duells zwischen Joe Biden und seinem Amtsvorgänger Donald Trump kommen dürfte, wirft ihre Schatten voraus. Denn für den polit-medialen Komplex gilt Trump als Gottseibeiuns, während man dem glücklosen, aber steuerbaren Biden zu weiteren vier Jahren im Weißen Haus verhelfen will. Dabei greift man nun auf einen aus dem Kontext gerissene Sager zurück, wobei ORF & Co. beim Verbreiten der Falschnachrichte mittendrin statt nur dabei sind.
Trump warnt vor wirtschaftlichem 'Blutbad'
In einer Rede am Wochenende warnte Trump vor den katastrophalen wirtschaftlichen Folgen, die im Fall seiner Wahlniederlage eintreten würden. Damit setzte Trump auf ein praktisches Narrativ, das sich leicht statistisch untermauern ließ. Denn in seiner ersten Amtszeit gab's - zumindest in der Vor-Corona-Zeit - eine merkbare Konjunktur. Und auch wenn die Selbstmord-Sanktionen gegen Russland die USA nicht annähernd so hart trafen wie ihre europäischen Quasi-Vasallen, so waren Probleme durchaus spürbar. So kam es unter Biden zur höchsten Inflation seit 40 Jahren. Viele Amerikaner sorgen sich zudem, dass China ihrem Land den Rang als Weltmacht No. 1 bald ablaufen könnte.
Trump sagte hierzu. "In den letzten 30 Jahren hat Mexiko 34% unserer Automobil-Industrie übernommen. Jetzt baut China dort ein paar Riesenfabriken, um die Autos in Mexiko bauen zu können und zollfrei in die USA verkaufen zu können. [...] Präsident Xi und ich sind Freunde, aber er weiß wie ich ticke. Also: Wenn Sie das machen, werden wir diese Autos mit 100%-igen Strafzöllen belegen. Und Sie werden diese Autos nicht in den USA verkaufen können - vorausgesetzt ich werden gewählt. Aber wenn ich nicht gewählt werden, dann wird es ein [wirtschaftliches] 'Blutbad' für das Land sein."
Since the mainstream media falsely claims that Donald Trump warned of a "bloodbath" if he loses the 2024 election, I encourage you to listen to what he actually said and what he was referring to and draw your own conclusion: the automobile industry and the loss of jobs. WATCH pic.twitter.com/txlK67Etjm
— Simon Ateba (@simonateba) March 17, 2024
ORF bei Fake-News-Kampagne mittendrin
Jeder, der den Kontext der Rede hörte, verstand seine Worte als Warnung vor der Deindustrialisierung des Landes. Gerade vor dem Hintergrund, dass im englischen Sprachgebrauch das "Blutbad" als Metapher für einen Wirtschafts-Kollaps mit Arbeitsplatzverlusten verbreitet ist. Als jahrzehntelanger Großunternehmer mit Börsenerfahrung ist anzunehmen, dass Trump den Begriff tagtäglich von Kollegen und Mitbewerbern in einem rein ökonomischen Kontext vernahm. Doch er machte die Rechnung ohne die US-Mainstreampresse, die sogleich unterstellte, er habe dem Land mit einem Gemetzel gedroht, falls er die Wahl verliere.
Auch im deutschsprachigen Systemmedien bei der Fake-News-Kampagne mit. "Trump prophezeit 'Blutbad' bei Niederlage" oder "Trump irritiert mit 'Blutbad'-Bemerkung" lauten die Schlagzeilen. Zu besonderem Eifer sprachen sich die öffentlich-rechtlichen Sender auf. So titelte etwa das ZDF: "'Blutbad': Trump lässt im Wahlkampf die Säbel rasseln'". Und da wollte der österreichische Staatsfunk um nichts nachstehen. In der ZIB1 sprach der ORF von "immer extremeren Aussagen, weit weg von demokratischer Akzeptanz eines Wahlergebnisses". Erst am Ende des Beitrages wird der Kontext der Aussage in einem Halbsatz beiläufig erwähnt.
Hier der Beitrag von 19:45 Uhr aus der #ZiB des #ORF: „Dann wird es düster. #Trump sieht die Apokalypse am Horizont“. #ZiB #Blutbad pic.twitter.com/CSkaHKDDiK
— storymakers (@mz_storymakers) March 17, 2024
In der frühmorgendlichen ZIB-Aussage hatte man sogar noch ohne jede Einordnung behauptet, es sei unklar, was er damit meinte. Er habe den "Filter für das politisch Sagbare verloren". Obwohl sich in den nächsten zehn Stunden herausstellte, dass es ein verkürztes, aus dem Kontext gerissenes Zitat war, sendete man den obigen Beitrag...
Laut ORF hat Donald Trump seinen Filter für das politisch Sagbare vollends verloren. Als Beweis dient ein völlig verkürztes Blutbad Zitat. #ReformOerr #OerrBlog pic.twitter.com/7acKGDlcly
— ÖRR Blog. (@OERRBlog) March 17, 2024
Und Wiederholung ist bekanntlich die Mutter aller Studien, wie der alte Lateiner weiß. Und so verkürzte man die Aussage in einem Grafik-Sujet in sozialen Medien gleich noch einmal...:
Laut ORF hat Donald Trump seinen Filter für das politisch Sagbare vollends verloren. Als Beweis dient ein völlig verkürztes Blutbad Zitat. #ReformOerr #OerrBlog pic.twitter.com/7acKGDlcly
— ÖRR Blog. (@OERRBlog) March 17, 2024
Was nicht passt, wird passend gemacht - die linksliberale "Zeit" trug das widerlegte Narrativ noch am Montagmorgen weiter in alle Welt:
Donald Trump wird auch bei dieser Wahl keine Niederlage akzeptieren. Seine Drohung, in diesem Fall werde es ein "Blutbad" geben, ist mehr als Show. Sie ist Strategie. https://t.co/d3OIcJNVvh
— ZEIT ONLINE (@zeitonline) March 18, 2024
Vielschichtige Medien-Heuchelei entlarvt
An dieser Stelle sollte man erinnern: Diese Medien halten sich für "Qualitätsmedien", während alternative Medien - die insbesondere in der Corona-Zeit, bei den Folgen der Selbstmord-Sanktionen oder bei der Massen-Migration recht behalten sollten - gerne als vermeintliche Verbreiter von "Desinformation" abqualifiziert werden. Zu bedenken ist zudem, dass EU-Chefin Ursula von der Leyen beim WEF-Gipfel für die globale Zensur von Informationen warb, welche dem System und den Eliten dahinter nicht in den Kram passen. Natürlich argumentiert man solche Maßnahmen stets mit dem "Kampf gegen Desinformation" und dem "Schutz der Integrität von Wahlen".
Offenbar fürchtet man sich vor dem Volk - denn die "Schwarmintelligenz" stellte auch diesmal in kürzester Zeit heraus, auf wie viele verschiedene Weisen die Berichterstattung über den "Blutbad"-Sager unehrlich war. Denn in anderen Kontexten benutzte man teilweise die Metapher des "Blutbades" - sogar im selben Kontext - selbst. Und wenn ähnliche Aussagen aus dem Biden-Team kam, sah man ebenso wenig ein Problem damit.
Biden droht mit Blutbad pic.twitter.com/93RjrUNoeV
— Florian Gallwitz (@FlorianGallwitz) March 18, 2024
Kontext stört? Sie wollen Journalist sein? #Blutbad #FakeNews pic.twitter.com/NRtFF3Ev1Y
— storymakers (@mz_storymakers) March 17, 2024
Bei dieser #FakeNews-Schleuder spüren sie sich mitten im hausgemachten journalistischen #Blutbad längst nicht mehr. #Desinformation #Trump pic.twitter.com/kJA3oA3FLG
— storymakers (@mz_storymakers) March 17, 2024
Vor genau 5 Tagen wusste man bei @focusonline noch, dass mit dem Begriff "Blutbad" auch bei Donald #Trump Arbeitsplatzverluste (Zitat: "Entlassungswelle an der Spitze") gemeint sind.
— Des bassd ned! 🤨 (@FrankenDemo) March 17, 2024
Heute phantasiert man von einem von Trump angedrohten #Blutbad im Falle einer Wahlniederlage 🤥 pic.twitter.com/kBuJJIKCGQ
Manch ein Nutzer fühlt sich sogar bemüßigt, Trump entgegen der eigenen Überzeugung gegen die Propagandalüge verteidigen zu müssen:
Es sträubt sich in mir alles Trump oder die AfD zu verteidigen.
— maurice philip remy (@mpr_muc) March 17, 2024
Aber so wie auf dem Treffen nicht über die "Deportation" Deutscher gesprochen wurde, droht Trump nicht mit einem Blutbad für den Fall, dass er nicht gewählt wird.
Ich empfehle das Lügen den anderen zu überlassen.
Hauptsache, es passt ins Weltbild...
Zu diesem Zeitpunkt hatten sich bereits etliche Personen aus dem polit-medialen Komplex in sozialen Medien über die Aussage ereifert - immer mit der mitschwingenden Unterstellung, er drohe mit einer Welle der Gewalt. So schrieb ein aus Politik, Funk & Fernsehen bekannter linker Politkommentator etwa: "Trump will die Welt brennen sehen, wenn er sie nicht beherrschen kann." Dabei wiederholte er natürlich auch die Mainstream-Märchen zu den Vorfällen am Kapitol am 6. Jänner 2021:
Erinnern wir uns: Er hat bereits einmal ein Blutbad beim Kapitol verursacht, weil er nicht gewählt wurde. Und irgendwer zweifelt jetzt noch, dass er die Worte nicht genau gewählt hätte? #Trump will die Welt brennen sehen, wenn er sie nicht beherrschen kann. pic.twitter.com/8F0biOecaF
— Sebastian Bohrn Mena (@sbohrnmena) March 17, 2024
Eine "oe24"-Politjournalistin bezog sich ebenfalls auf das verkürzte Zitat...
Wenn er nicht gewählt werde, werde es „ein Blutbad für das ganze Land geben“, sagt Donald Trump in Ohio nachdem er die Capitol–Stürmer lobte. Was soll er eigentlich noch sagen? Psychologisch ist es bemerkenswert wie viele Menschen ihm folgen. Auf mehreren Ebenen bemerkenswert https://t.co/x1y7KttNI2
— Isabelle Daniel (@isabelledaniel) March 17, 2024
...nur um wieder einmal ihre Lieblingsfeindbilder zu bedienen, als Nutzer sie auf den Kontext hinwiesen:
Und ebenfalls interessantes Phänomen: FPÖ und AfD–Fans reiten immer umgehend zur Verteidigung von Trump aus. Die Le Pen Anhänger übrigens weit weniger.
— Isabelle Daniel (@isabelledaniel) March 17, 2024
Und selbst nach dem Hinweis ließen sich einige einschlägigen Akteure nicht beirren und erschufen sich ihre eigenen alternativen Fakten:
Verharmlosung im vollen Gange. „The auto industry will be the least of it“ hat er gesagt. Die Aussage bezog sich nicht nur auf die Autoindustrie. Auch absurd, dass das rechtsextrem rhetorische Playbook immer noch so gut funktioniert. https://t.co/hJ6uGF2Oqk
— Annika Brockschmidt (@ardenthistorian) March 17, 2024
Eigentlich sagte Trump wörtlich: „Wenn ich nicht gewählt werde, wird es im Ganzen ein Blutbad geben, das wird das Mindeste sein, es wird ein Blutbad für das Land sein.“
— Marie von den Benken (@Regendelfin) March 18, 2024
Die Chefreporterin MAGA findet jedoch: Freiheit bedeutet auch Freiheit für alternative Fakten. Guten Morgen. pic.twitter.com/umJHXUL2Hm
Und ebenfalls interessantes Phänomen: FPÖ und AfD–Fans reiten immer umgehend zur Verteidigung von Trump aus. Die Le Pen Anhänger übrigens weit weniger.
— Isabelle Daniel (@isabelledaniel) March 17, 2024
Oder man nützt die Gelegenheit sogleich, um mit dem schiefen Narrativ das eigene Geschäftsmodell voranzutreiben...:
Donald Trumps Ankündigung, dass es im Falle seiner Nichtwahl ein #Blutbad geben werde, ist eine Form stochastischen Terrorismus, den ich in meinem Buch “Die DNA der USA,” das eine Nominierung für den Deutschen Wirtschaftsbuchpreis 2024 erhalten hat, behandle. Relativierungen im… pic.twitter.com/DE1BmuskqX
— Sandra Navidi (@SandraNavidi) March 17, 2024
Nur Strategie oder auch Faulheit?
Kritische Kommentatoren versuchen indes, die Zeitungsente der kollektiven Mainstream-Presse einzuordnen. Manch einer ortet eine durchaus beabsichtigte Irreführung der Bürger: "Dies ist billigste Propaganda, aber unsere Medien sind sich wohl sicher, dass die meisten Menschen sich sowieso nicht weiter informieren werden."
ORF: Trump prophezeit im Fall von Wahlniederlage „Blutbad“.
— Robert Jovan 🇪🇺 (@RobertJovan) March 18, 2024
RUNDSCHAU: Donald Trump droht mit „Blutbad“ und dem Ende der US-Demokratie.
Nachdem ich die Schlagzeilen gelesen hatte, fragte ich mich, ob dieser verrückte Mann nach der Wahl einen Bürgerkrieg auslösen will, wenn er… pic.twitter.com/a3RHx37YYZ
Thomas Oysmüller (TKP-Blog) meint, dass es auch ein Sinnbild für den Zustand des Mainstream-Journalismus sei. Einerseits passe die Darstellung ins Narrativ, andererseits ließen sich so gut Klicks generieren - und drittens würden einfach die Narrative der US-Demokraten unkritisch übernommen.
2 Dinge, die beim Blutbad auffallen:
— Thomas Oysmüller (@TOysmueller) March 17, 2024
1. Wie ÖRR und News-Agenturen (auch in der EU) einfach die Pressesorgane der Demokraten sind. Es war das Biden-Team das den "Skandal" kreiert hat, die Presse nimmt die Vorlage komplett unkritisch 1:1 auf.
2. Wieder mal: wie einheitlich quasi…
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