Halber Knalleffekt in Washington

'Sleepy Joe' muss weichen: Biden steigt aus Präsidenten-Rennen aus

Welt
Bild: Maryland GovPics/Patrick Siebert, Flickr, CC BY 2.0

Seit Wochen war darüber spekuliert werden, seit etwa 19:45 Uhr mitteleuropäischer Zeit ist es fix: US-Präsident Joe Biden wird keine Wiederwahl anstreben. Zuletzt hatte der greise Staatschef auch die schützende Hand des polit-medialen Komplexes allmählich verloren, als immer deutlich wurde, dass er im November wohl keine Chance mehr gegen Trump haben wird. Am Sonntagabend - gut zwei Wochen vor dem Nominierungsparteitag der Demokraten - wurde endgültig die Reißleine gezogen. Am mächtigen Amt selbst will er allerdings vorerst noch festhalten...

Biden-Rückzug mit langem Anlauf

Die ständigen "Aussetzer, Hinfaller und Versprecher", die heute sogar der Staatsfunk in seinen Sondersendungen preisgibt, galten bis vor Kurzem noch als "Verschwörungstheorie". Wenn er Ukrainer mit Iranern verwechselte oder sein Land höchst skurril in einem Wort beschrieb ("Asufutimaehaehfutbw"), hüllte der Mainstream den Mantel des Schweigens darüber. Als er beim G7-Gipfel scheinbar ziellos umherlief, zu offensichtlich vom Teleprompter ablas oder nach Reden den Weg vom Podium nicht mehr fand, berichtete man zurückhaltend darüber. Der deutsche SPD-Kanzler Olaf Scholz attestierte Biden noch vor fünf Wochen einen wachen Geist.

Doch dann kam ein beängstigender Auftritt in einer TV-Debatte gegen Trump, in der Biden einen äußerst wirren Eindruck machte. Nachdem erste Gerüchte über eine Auswechslung durch die eigenen Hintermänner aufkamen, wollte Biden es am NATO-Gipfel besser machen. Prompt verwechselte er Selenski mit Putin und seine Vizepräsidentin Kamala Harris mit Donald Trump. Noch vor wenigen Tagen bekundete Biden, sich nur im Falle einer ernsthaften ärztlichen Diagnose zurückziehen zu wollen. In den letzten Tagen war der vielfach geimpfte Biden aufgrund seiner dritten Corona-Diagnose auf Tauchstation. Nun folgt der Rücktritt von der Kandidatur.

Dennoch kein Rücktritt vom Amt

Auf X veröffentlichte das Präsidenten-Konto am Abend eine Stellungnahme. Darin lobhudelt er noch einmal den "Errungenschaften" der letzten drei Jahre: Von "erneuerten" außenpolitischen Partnerschaften über härtere Waffengesetze bis hin zu den "weitreichendsten Klimagesetzgebung der Weltgeschichte" - kein Geringer als IT-Guru, WHO-Financier & Muster-Globalist Bill Gates hatte mit dreckiger Lobbyarbeit erfolgreich ein 400 Mrd.-Dollar-'Great Reset'-Paket in ein Gesetz über einen Teuerungsausgleich hinein reklamiert. Ganz wichtig ist ihm auch die Erwähnung der Nominierung einer schwarzen Höchstrichterin. 

Und dann die zentralen Worte: "Ich glaube, es ist im besten Interesse meiner Partei und meines Landes, wenn ich meine Kandidatur zurückziehe und mich ausschließlich auf die Erfüllung meiner Pflichten als Präsident während meiner restlichen Amtszeit konzentriere." Es klingt nach einem nahelegten Rücktritt, um der eigenen Partei die größte Peinlichkeit zu ersparen und noch schnell einen Last-Minute-Kandidaten "einzuwechseln". Nichtsdestotrotz stellt sich die berechtigte Frage: Wenn der Präsident geistig nicht mehr fit genug für eine Kandidatur ist, wie soll er es für das Amt sein? Andererseits, wofür gibt es Berater, Einflüsterer, Lobbyisten und Teleprompter-Bediener...

Steuerbarer Präsident hat Schuldigkeit getan

Der Thüringer AfD-Landeschef Björn Höcke trifft in einer ersten Bewertung wohl einen wunden Punkt: "Bei Joe Biden war letztlich zu offensichtlich, dass er nur die Handpuppe für andere war, die lieber im Hintergrund bleiben. Aber wenn die Handpuppe trotz geballter Medienmacht keine Chance mehr hat über die Ziellinie zu kommen, muß sie eben gehen. Niemals besser als in der Person des altersschwachen US-Präsidenten wurde der Weltöffentlichkeit die Gültigkeit der Einsicht vor Augen geführt, die da lautet: Diejenigen, die entscheiden, werden nicht gewählt. Und diejenigen, die gewählt werden, haben nichts zu entscheiden."

Welche "schwarze Frau" wird eingewechselt?

Biden selbst unterstützt nun eine mögliche Kandidatur seiner bisherigen Vizepräsidentin Kamala Harris. Diese soll als schwarze Frau vor allem bestimmte Kernwähler binden - andererseits waren zuletzt diverse Alternativkandidaten in den Raum geworfen worden. Eine konzertierte Medienkampagne berichtet sogar über eine Umfrage, wonach Ex-First Lady Michelle Obama - auf welche formell dieselben "Identitätsmerkmale" zutreffen, als Einzige eine Chance gegen Trump hätte.

Sie gründete einst mit ihrem Mann - Ex-Präsident Barack Obama, dessen Vizepräsident Biden einst war - eine milliardenschwere Stiftung, um weiterhin als Strippenzieher zu wirken. Sogar Biden hatte seinen ehemaligen "Vorgesetzten" offenbar zuletzt als "Puppenspieler im Hintergrund" charakterisiert: 

Die Rückkehr der Familien-Clans

Auch der freie Journalist Thomas Oysmüller (TKP-Blog) geht davon aus, dass es bei den US-Demokraten nun auch zu einer offiziellen Renaissance der alten, mächtigen Familien-Clans kommen könnte.

Trump verliert besten Wahlkampfhelfer

Ob sie eine Chance haben gegen Trump, der aktuell auf einer Welle großer Popularität reitet, nachdem er in der Vorwoche ein Schussattentat auf seine Person überlebte und durch seine kämpferische Einstellung unmittelbar nach dem Angriff viele Sympathien gewann, steht auf einem anderen Blatt. Nichtsdestotrotz bedauert manch konservative Stimme den Biden-Rückzug. So etwa die AfD-Politikerin Beatrix von Storch, die Biden als besten Wahlkampfhelfer für Trump charakterisierte.

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