Transatlantische Giftküche

Treffen mit US-Kriegstreiberin: Botschafter (D) paktiert mit 'Fuck the EU'-Nuland

Welt
Hintergrund: Freepik; Screenshot: Twitter/X; Komposition: Der Status.

Im Ukraine-Konflikt wird einmal mehr sichtbar, dass das offizielle Deutschland sich willfährig den geopolitischen Interessen Washingtons unterordnet. Entsprechend symbolisch ist das Treffen des deutschen Botschafters in den USA, Andreas Michaelis, mit der US-Vizeaußenministerin Victoria Nuland, die in der Vergangenheit mehrfach mit saloppen Bemerkungen zeigte, dass sie die globalen US-Interessen notfalls auch zum Schaden der "europäischen Verbündeten" durchdrückt.

"Gemeinsame Herausforderungen": Kritik an Nuland-Treffen

In der vergangenen Woche zeigte Nuland, dass Washington bereit ist, alles für seine Interessen zu tun. So reiste sie am vergangenen Montag nach dem Umsturz im Niger in das westafrikanische Land, um die westliche Position erneut klarzumachen. Denn nicht nur für Frankreich, das die dortigen Uran-Ressourcen für sein Atomprogramm im großen Stil ausbeutet, sondern auch für die Amerikaner steht viel am Spiel. So drohen die USA den Zugriff auf eine dortige Militärbasis zur Drohnen-Steuerung zu verlieren - Der Status berichtete. Noch gibt man vor, eine diplomatische Lösung anzustreben, aber die vom Westen kontrollierte ECOWAS-Allianz drohte bereits mit militärischen Eingriffen. 

Kaum zurück in der Heimat, nutzte Nuland die Gelegenheit, um sich am Mittwoch mit Michaelis zu treffen. Worüber die beiden sprachen, ist nicht bekannt - allerdings versichern sich die USA regelmäßig, dass Deutschland sein De-Facto-Vasallentum brav einhält. Bei der oppositionellen AfD sorgt das Treffen für Kritik. Maximilian Krah, AfD-Spitzenkandidat für die EU-Wahl im kommenden Jahr befand: "Der deutsche Botschafter in den USA bei der notorischen Kriegstreiberin Victoria Nuland und spricht von 'gemeinsamen Herausforderungen' - um Himmels Willen! Deutschland und Europa müssen sich exakt vor diesem Kriegskurs in Sicherheit bringen. Nulands Politik ruiniert Deutschland."

Kriegstreiberin warb für Maidan-Putsch

Tatsächlich ist die US-Vizeaußenministerin eine äußerst umstrittene Personalie. Erst vor wenigen Monaten jubilierte sie über den laut einer einleuchtenden These des Aufdecker-Journalisten Seymour Hersh mutmaßlich unter US-Anleitung vollzogenen Anschlag auf die aus deutschem Volksvermögen errichtete "Nord Stream"-Pipeline. Sie sagte: "Ich bin sehr erfreut zu wissen, dass 'Nord Stream 2' jetzt [...] ein Stück Metall auf dem Meeresgrund ist." Schon ein Jahr zuvor hatte US-Präsident Joe Biden angekündigt, der deutsch-russischen Pipeline "ein Ende zu bereiten". Dennoch bestreitet Washington weiterhin, irgendetwas mit der Zerstörung der kritischen Infrastruktur zu tun zu haben. 

Auch mit der Entstehung und Eskalation des Ukraine-Konflikts steht Nuland in direktem Zusammenhang. Bereits im Dezember 2013 gab sie zu, dass die damalige Obama-Biden-Regierung 5 Mrd. US-Dollar in die Ukraine investierte. Kurz darauf beriet sie sich in einem geleakten Telefonat, wer nach einem Putsch der neuen Regierung angehören sollte.

"Fuck the EU": Mit diesen berüchtigten Worten sollte sie nach dem Maidan-Umsturz erklären, dass ihr die Interessen Europas in dieser Causa egal seien. Im Vorjahr musste Nuland zudem einräumen, dass die USA in der Ukraine Biowaffen-Labore betrieb, in denen unter anderem an gefährlichen Zoonosen geforscht wurde. 

Grüner Botschafter für Washington

Aber auch Michaelis ist keineswegs ein unbeschriebenes Blatt. Er ist Grünen-Mitglied und war von Jänner 2022 bis Juli 2023 unter Baerbock als Staatssekretär im Auswärtigen Amt tätig - eine Position, die er zeitweise bereits unter deren Vorgänger Heiko Maas (SPD) innehatte - ehe er vor wenigen Wochen in die USA beordert wurde. Zuvor war er bereits unter dem heutigen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier (SPD) sowie dessen Parteikollegen Sigmar Gabriel politischer Direktor des deutschen Außenministeriums. Dabei fielen auch die Verhandlungen eines "Ukraine-Dossiers" in seinen Zuständigkeitsbereich. 

Michaelis' Vorgängerin Emily Haber hingegen war bei den Amerikanern kürzlich in Ungnade gefallen, nachdem sie Vorwürfe aus Washington, wonach Berlin die Ukraine nicht ausreichend aufrüste, zurückwies. Zudem soll sie vor einigen Jahren für eine Aufhebung von Sanktionen gegen den "Nord Stream 2"-Bau lobbyiert haben, ohne prinzipiell am transatlantischen Bündnis zu zweifeln. Ihre internationale Diplomatie-Karriere hatte zuvor unter Ex-FDP-Außenminister Guido Westerwelle (FDP) so richtig an Fahrt aufgenommen. Nach der neuesten "Umfärbe-Aktion" ist allerdings davon auszugehen, dass Deutschland sich künftig noch willfähriger vor den amerikanischen Karren spannen lässt. 

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