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Auch Zivilisten sind ihre Feinde

'Gaza auslöschen': Israelische Ex-Ministerin ruft zum Völkermord auf

Welt
Gaza-Bomben: Freepik; Distel-Atbaryan: Mark Neyman / Government Press Office, Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0; Komposition: Der Status.

Gegenüber der Weltöffentlichkeit verteidigt Israel seine harte Vergeltung gegenüber Gaza mit der Behauptung, man wolle lediglich die Hamas bekämpfen. Doch jede Trennung zwischen Palästinensern und der Hamas wird dabei verleugnet. Regelmäßig lassen hochrangige Politiker des Landes durchklingen, dass eine vollständige ethnische Säuberung des Palästinensergebietes auch im Bereich des Denkmöglichen liegt. Ganz unverhohlen forderte dies nun Galit Distel-Atbaryan an, eine Likud-Parteifreundin von Premier Netanjahu, die noch bis vor wenigen Wochen als Informationsministerin amtierte.

Ex-Ministerin: "Gaza soll ausgelöscht werden"

Distel-Atbaryan gilt als Hardlinerin - egal, was sie anpackt. So sorgte sie in der Vergangenheit mit der Schilderung für Entsetzen, wie sie ihrem autistischen Sohn den Zugang zu Essen und Wasser verweigerte, bis er sprechen lernte. Wer schon beim eigenen Fleisch und Blut derart verroht agiert, wird eine derartige Vorgehensweise erst recht verteidigen, wenn es gegen den verhassten "Erbfeind" ihres Volkes geht. Doch die Total-Blockade zur Aushungerung der Palästinenser im Gazastreifen reicht ihr ebensowenig aus wie die ständigen Bombardements des dichtbesiedelten Gebiets. Geht es nach ihr, dann soll Gaza mitsamt seiner Bewohner von der Landkarte verschwinden. 

Auf Twitter/X schrieb sie: "Wir müssen all unsere Energie in eine Sache legen: Nämlich den gesamten Gazastreifen vom Erdboden tilgen. Damit all die dort lebenden Monster zum südlichen Zaun fliehen und versuchen werden, in ägyptisches Territorium einzudringen. Sonst verrecken sie und ihr Tod wird böse sein: Denn Gaza sollte ausgelöscht werden. Es braucht Feuer und Rauch auf die Köpfe dieser Nazis." Dabei will sie keinerlei Gnade walten lassen: "Hier ist ein rachsüchtiges und grausames Vorgehen der IDF [israelische Armee, Anm.] erforderlich. Alles andere wäre unmoralisch, einfach unethisch." 

Atomwaffen, Vertreibung & Co. salonfähig

Der Aufruf der Ex-Informationsministerin, deren Ressort im Zuge der Umstrukturierungen nach dem Hamas-Angriff wegrationiert wurde, schockiert. Die selbst in einer illegalen israelischen Siedlung im Westjordanland lebende Likud-Politikerin ist allerdings nicht die Einzige, die 2 Mio. Araber am Liebsten vernichten will. Unlängst forderte ihre Parteikollegin Tally Gotliv, die mit ihr gemeinsam in derselben Fraktion in der Knesset sitzt, den Einsatz von Atomwaffen im Krieg gegen die Palästinenser.

Regelmäßig betonen israelische Politiker dass es im Gazastreifen "keinerlei Unschuldige" gebe - auch Staatspräsident Jitzchak Herzog äußerte sich entsprechend. Zuletzt wurde ein geleaktes Dokument des Ministeriums für Nachrichtendienste publik, in dem die Rede von der Vertreibung aller Palästinenser aus Gaza in Zeltstädte auf der Sinai-Halbinsel ist - Der Status berichtete. Das offizielle Israel bestätigte die Echtheit des Papiers, beschwichtigte aber: Es handle sich lediglich um "ursprüngliche Gedankenspiele"...

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