Aufstand gegen 'Kolonial-Herren'

Afrika schlägt zurück: EU vertreiben, Rohstoffe bleiben

Welt
Twitter: Jason Hinkle ; European Parliament, CC BY 2.0 , via Wikimedia Commons

Viel Aufwand betrieb der Mainstream, um die Afrika-Konferenz in Russland runter zu schreiben. Für den westlichen Medien-Konsumenten war nicht nachvollziehbar, worum es dort eigentlich ging. Im Nachspiel zeigt sich, warum für den Westen propagandistisch so wenig zu holen war. Mehrere afrikanische Staaten erklärten nun ihren Widerstand gegen ihre früheren Kolonial-Herren: Niger, Mali, Burkina Faso, Algerien und Eritrea. Jetzt hat Niger auch noch die Franzosen vertrieben und will der EU wichtige Rohstoffe wie Uran und Gold entziehen. Für Frankreichs Energie-Versorgung kann das zum Problem werden.

Putin, Prigoschin und Afrikas Anführer

Putin, Prigoschin und afrikanische Anführer trafen Ende Juli in St. Petersburg aufeinander. Mittendrin Österreichs Ex-Außenministerin Karin Kneissl, die derzeit die Gründung eines russischen Thinktanks vorbereitet. Welche Ziele Russland und Afrika bei der Tagung verfolgten, blieb dem geneigten Mainstream-Konsumenten dabei völlig verborgen. Putin würde Afrika das Getreide nehmen, tönte der Mainstream. Afrikanische Anführer hätten an Putin appelliert, den Ukraine-Krieg zu beenden. In krassem Gegensatz dazu standen die transportierten Fotos von freundlichen Afrika-Politikern, die zum Teil sogar Putin-Fan-Hemden trugen. Jetzt zeigt sich: Der Osten macht gemeinsam mit Afrika ernst. Nach der arabischen Welt bekennen auch immer mehr afrikanische Staaten Farbe für Russland und damit gegen die USA und deren EU-Vasallen.


Eritrea-Präsident: Ende von US-Hegemonie

Mehr Aufschluss über die Gespräche in St. Petersburg gab Eritreas Präsident, Isayas Afewerki. So sprach er entgegen der Mainstream-Darstellung in Wahrheit davon, dass der Ukraine-Krieg eigentlich ein Krieg der NATO, ausgehend von Washington gegen Moskau sei, der seit bereits über 30 Jahren geführt werde. Der afrikanische Staatsführer bezeichnete diesen als den Kampf um "die Fortsetzung von Sklaverei, Kolonialismus, Neo-Kolonialismus und Hegemonie". 

Aus Sicht des Eritrea-Präsidenten werde dieser Krieg jedoch nicht nur gegen Russland, sondern gegen die ganze Welt geführt: "Sie haben allen den Krieg erklärt. Es ging nicht nur darum, Russland einzudämmen, sondern die ganze Welt zu dominieren. Sie stuften jede Region als Einflussland oder als Gebiet ihres Einflusses ein. Um also die ganze Welt zu kontrollieren und zu dominieren." Jetzt aber, so Isayas Afewerki, hätte die Welt genug davon. Man arbeite nun gemeinsam an einer anderen Weltordnung, gegen die US-Hegemonie.

Währungsunion und Militärbündnis gegen die NATO

Dass an einem Gegenpol zur US-Hegemonie gearbeitet wird, ist nicht neu. Seit längerem ist bekannt, dass Russland gemeinsam mit seinen Partnern an einer alternativen Währungsunion arbeitet, die die Dominanz des US-Dollars brechen soll. Sie soll rohstoffgedeckt sein und damit auf realen Werten fußen. Dem beliebigen Gelddrucken der USA könnte damit der Garaus gemacht werden. Gleichzeitig wird ein Militärbündnis als Gegengewicht zur NATO erarbeitet. Ein Zusammentreffen der Teilnehmerstaaten soll Insidern zufolge im Herbst in Europa geplant sein.

Nach dem Militär-Putsch in Niger zeigt sich der Westen nun nervös. Dass die Afrika-Angelegenheiten zum Problem für den Westen werden könnten, zeichnete sich bereits im Vorfeld ab. Sie erklären, weswegen Frankreichs Präsident Emmanuel Macron im Jänner plötzlich vom US-EU-Kurs abwich und Verhandlungen mit Russland ansprach. Er wurde dafür erwartungsgemäß vom westlichen Mainstream in die Schranken gewiesen. Auch Macrons jüngster, lichter Moment, in dem er erklärte: "Ein Verbündeter zu sein heißt nicht, ein Vasall zu sein", kam damals noch unerwartet und ohne eine Erklärung der Beweggründe aus. Heute ist klar: Frankreich hat ein Problem.

Entschlossen gegen Kolonialisten

Damit habe aber niemand gerechnet, sagt die ARD: Vergangene Woche wurden die Franzosen erfolgreich aus dem Niger hinausgeputscht. Der Putsch habe "Macron eiskalt erwischt", erklärt das Handelsblatt. Der Mainstream winselt. Niger werde kein Uran und kein Gold mehr an Frankreich und die USA liefern, erklärte dessen neuer Präsident. Für das von Atromkraft abhängige Frankreich könnte das zu einem massiven Problem werden. 

Auch der Präsident Burkina Fasos, Ibrahim Traore, kündigte an, kein weiteres Uran an Frankreich zu liefern. Traore ist mit seinem Alter von nur 35 Jahren das weltweit jüngste Staatsoberhaupt. Auch er erklärte dem westlichen Kolonialismus das Ende: "Afrikanische Führer sollten sich nicht wie Marionetten in den Händen des Imperialismus verhalten. Wir müssen dafür sorgen, dass unsere Länder sich selbst versorgen können, auch mit Nahrungsmitteln, damit wir die Bedürfnisse unseres Volkes befriedigen können. Sieg für unsere Völker!"


Es schaut schlecht aus für unsere Rohstoffe und Energie-Versorgung

Allgemein scheint die Lage um die Energie-Versorgung Europas immer prekärer: Das russische Gas hat man "für die Ukraine" bekanntlich abgelehnt. Selenski droht überdies, die aktuell noch aufrechten Lieferungen vollständig zu kappen. Die LNG-Flüssiggas-Lieferungen aus den USA sind teuer und infrastrukturell schwieriger bereitzustellen als das Pipeline-Gas - und damit kein wirtschaftlich gleichwertiger Ersatz. Die großen Pläne von "Energie-Ausstiegen" mit Öko-Klima-Trallala-Alternativen sind weitgehend irrational, wenig erforscht oder einfach noch lange nicht erbaut. Auch die Öl-Zufuhr aus der Arabischen Welt ist für den Westen nicht unbedingt von Garantie. Denn auch die Araber zeigen zunehmend Sympathien für den Anti-US-Kurs.

Ohne Rohstoffe könnte es in der EU künftig sehr kalt werden. Es bleibt dabei abzuwarten, ob die westliche Strategie von täglichen Schreckensnachrichten von der Klima-Erwärmung, von der Dürre-Katastrophe, vom Erd-Erhitzungs-Armageddon die europäischen Gemüter ausreichend erhitzen, um über die nächsten Winter zu kommen, während dazu begleitend Greta Thunbergs Charme unsere Herzen erwärmt.

Krieg in Afrika: Chancen und Risiken

Die Bundeswehr, die sich bereits aus Mali zurückzieht und diesen Rückzug über Niger plante, ist nun in Aufruhr. Erst vor wenigen Tagen wurde Deutschlands Teilnahme an einer EU-Mission in Niger beschlossen. Die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft "ECOWAS", der auch Niger angehört, versucht das Land in Zusammenarbeit mit dem Westen unter Druck zu setzen. Doch das scheint wenig aussichtsreich: Die Mitglieder Mali und Burkina Faso erklärten sich mit Niger solidarisch gegen die westlichen Kolonialisten. Würde es zu einem militärischen Einschreiten in Niger kommen, stehe ihr Militär bereit, um Niger zu verteidigen. Ebenso erklärte Algerien heute seine Unterstützung im Kriegsfall. Das Land bezieht Waffenlieferungen aus Russland und dem Iran.

Hier kommt nun auch der russische Anführer der Wagner-Privatarmee, die das russische Pendant zum amerikanischen Blackwater darstellt, ins Spiel. Jewgeni Prigoschin begrüßte die Machtübernahme in Niger. Seine Privatarmee ist in vielen Ländern Afrikas bereits im Auftrag von Regierungen aktiv. Sollte es zu militärischen Handlungen des Westens gegen das widerspenstige Niger kommen, ist davon auszugehen, dass die neue Regierung Wagner dagegen einsetzt.

Erpressungsversuche durch den Westen via Getreide-Deal ausgeschaltet

Doch was ist nun mit dem Getreide? Putin versprach, dem Hunger in Afrika beizukommen und schloss zum Überdruss des Westens mit afrikanischen Staaten ein Getreideabkommen. Und dieses läuft bereits großzügig an: In den nächsten drei bis vier Monaten werde Russland 25.000 bis 50.000 Tonnen Getreide kostenlos nach Afrika verschiffen. Etwaige, wirtschaftliche Erpressungsversuche des Westens gegenüber den aufmüpfigen Afrikanern scheinen daher wenig erfolgsversprechend. Vor allem zumal Russlands Freunde in China den Kontinent in wirtschaftlicher Hinsicht bereits dominieren und für ihren enormen, infrastrukturellen Ausbau am schwarzen Kontinent gern gesehen scheinen. 

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