Kritischer Journalismus als Dorn im Auge

Alarm vor Putin-Interview: Tucker Carlson auf BEIDEN Ukraine-Todeslisten

Welt
Symbolbilder (2): Freepik; Mirotworez-Logo: Myrotvorets.center; Molfar-Logo: Molfar, Wikimedia Commons (beide CC BY-SA 4.0); Carlson: Gage Skidmore, Flickr, CC BY-SA 2.0 (freigestellt); Komposition: Der Status.

Der kritische US-Journalist Tucker Carlson wagt sich in geradezu "unbekanntes Territorium" vor: Während westliche Medien seit zwei Jahren dem ukrainischen Machthaber Selenski an den Lippen hängen, sprach man immer nur ÜBER Putins angebliche Pläne. Angesichts der Milliardensummen, die auch amerikanische Steuerzahler für die Aufrüstung der Ukraine bezahlen soll, will Carlson mündigen Bürgern eine Möglichkeit bieten, ihre eigenen Schlüsse zu ziehen. Doppelt brisant: Carlson steht sowohl auf der berüchtigten Mirotworez-Todesliste als auch auf der Molfar-Todesliste, die wohl mit Unterstützung westlicher Geheimdienste unterhalten wird.

Carlson auf "Mirotworez"-Todesliste

Das freie Wort ist offenbar gefährlich: Sah man noch vor 8 Jahren kein Problem damit, dass ein BBC-Team den syrischen Präsidenten Bashar al-Assad interviewte, ist nun alles anders. Westliche Medien scheuten es in den letzten 24 Monaten, tatsächlich MIT Putin zu sprechen. Dass Carlson dies nun tut, wird im Werte-Westen als Tabubruch dargestellt. Wie Der Status berichtete, kokettieren "liberale" EU-Politiker sogar damit, dem kritischen Journalisten dafür ein EU-weites Einreiseverbot zu erteilen. Denn in Zeiten der großen Einheits-Narrative reicht die Einhaltung der journalistischen Maxime "audiatur et altera pars" (man höre beide Seiten an) zur Brandmarkung als Quasi-Staatsfeind.

Was im Werte-Westen "nur" bis zur Aussperrung von Dissidenten reicht, nimmt in der Ukraine andere Dimensionen an. Dort führen Agenturen mit besten Kontakten zum ukrainischen Geheimdienst-Apparat offizielle Listen mit sogenannten "Feinden der Ukraine". Dort wird jeder vermerkt, der Kiew nicht in den Kram passt: Kritische Journalisten und Politiker, sogar Geistliche der aus Sicht des Selenski-Regimes "falschen" Konfession. Eine davon ist die berüchtigte Todesliste "Mirotworez" (wörtlich übersetzt: Friedensstifter). Die Macher sollen Verbindungen zum ukrainischen Innenministerium sowie zum Geheimdienst SBU unterhalten. Auch Tucker Carlson steht darauf.

"Liquidierung" von Kritikern vorgesehen

Erstmals angelegt wurde der Carlson-Eintrag auf "Mirotworez" bereits im Juni des Vorjahres - und nun angesichts des Putin-Interviews auf den neuesten Stand gebracht. Dass man ihm nach dem Leben trachtet, ist offenkundig: Denn neben seinem Geburtsdatum wird auch ein (noch offenes) "Datum der Liquidierung" aufgelistet. Man wirft ihm die "Teilnahme an antiukrainischen Propaganda-Aktionen Russlands" sowie eine Beteiligung an "humanitärer Aggression gegen die Ukraine" vor.

Auf Mirotworez werden persönliche Daten von Personen veröffentlicht, welche die Betreibern für "Feinde der Ukraine" halten. Traurige Bekanntheit erlangte das Portal im Jahr 2015. Wenige Tage vor den tödlichen Schüssen auf die Oppositionellen Oles Busyna und Oleg Kalaschnikow vor ihren Wohnhäusern hatte jemand ihre Adresse auf "Mirotworez" eingetragen. Insgesamt listet die Mirotworez-Datenbank mehr als 187.000 Personen auf, viele davon Bewohner der seit 2014 von Russland kontrollierten Krim.

Carlson auch auf Molfar-Todesliste

Doch es ist nicht die einzige solche Liste: Der Status berichtete unlängst über die Liste der Spionagefirma "Molfar", ihre Co-Finanzierung aus dem EU-"Demokratiefonds" (EED) und die wahrscheinliche Involvierung britischer und ukrainischer Geheimdienste. Dort findet sich auch Ungarn-Premier Viktor Orbán, FPÖ-Chef Herbert Kickl oder der steirische KPÖ-Politiker Werner Murgg. Gegen den FPÖ-EU-Mandatar Roman Haider soll infolge der "Molfar"-Auflistung sogar schon Kopfgeld im Darkweb zu dessen Ermordung ausgesetzt worden sein. Auch für den Tod eines holländischen Rechtspolitikers und zweier kritischer Journalisten sei bereits Geld angeboten worden.

Gottlob blieben diese irren Pläne bislang ohne tatsächliche Umsetzung. Doch auf der "Feindesliste" finden sich unzählige alternativmediale Journalisten & Medienmacher, auch solche aus Österreich (Der Status berichtete). Auch Tucker Carlson findet sich dort wieder. Als Grundlage dafür nahm man etwa ein Video, in dem er die Einmischung von US-Präsident Joe Biden in die ukrainische Innenpolitik während seiner Vize-Präsidentschaft sowie die Korruptionsvorwürfe gegen dessen Sohn Hunter im Umfeld eines ukrainischen Erdgas-Konzerns  thematisierte. Darin erklärte Carlson seine Überzeugung, dass "niemand in den USA ein Agent jedweder fremder Mächte sein sollte".

Narrative steuern, Feinde brandmarken

Für das Spionage-Unternehmen im Dunstkreis von Geheimdiensten reichte das bereits aus, um ihn auf seine Feindes- bzw. Todesliste aufzunehmen. Umso grotesker hierbei: Das Molfar-Netzwerk spielte eine zentrale Rolle bei der Verbreitung ukrainischer Narrative im Westen - Der Status berichtete. Sowohl bei Kernelementen der Berichterstattung über das Butscha-Massaker, als auch bei jener zur Sprengung des Kachowska-Damms und sogar zur Verschleppung ukrainischer Kinder hatten Molfar seine Finger im Spiel.

Stolz gibt die Agentur, die auch Diplomaten im Westen unter dem "Spionage"-Vorwand hinterherschnüffelt, mit seinen Kontakten zum westlichen Medien-Apparat an. Carlson ist mit seiner kritischen Haltung offenbar eine Gefahr für die "erwünschte" Wahrnehmung des Konflikts im Westen. Womöglich fürchtet man auch einen Einfluss auf die Milliarden-Gelder, die aus dem US-Steuersäckel in die Aufrüstung der Ukraine fließen. Immerhin hängt das nächste 60-Milliarden-Dollar-Paket gerade im Kongress fest. 

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