Überall purzeln die Preise, aber...

'Wien Energie' schröpft Bürger: Wieder Preiserhöhungen für Strom-Neukunden

Politik
Kraftwerk: C.Stadler/Bwag; CC-BY-SA-4.0; via Wikimedia Commons (Bildausschnitt, gefiltert); Ludwig/Rendi-Wagner: SPÖ Presse und Kommunikation, CC BY-SA 2.0, Flickr; Komposition: Der Status

Die meisten Energieversorger senken derzeit die Preise. Nicht so aber die "Wien Energie". Zwar hat die EU gerade 2 Milliarden Euro an Beihilfen für den skandalgebeutelten Energieversorger genehmigt, für die natürlich der Steuerzahler aufkommen muss, aber im Roten Wien greift man dennoch dem Bürger wieder kräftig in die Tasche.

Erst im September wurden die Strompreise in Wien erhöht. Zum Jahresanfang kamen saftige Gebührenerhöhungen auf die Wiener zu. Und nun, zum 1. April erhöhte die skandalträchtige "Wien Energie" abermals die Strompreise für Neukunden, genauer gesagt den Stromtarif "Optima Entspannt". Die Preiserhöhungen um mehr als 12 Cent pro Kilowattstunde begründete man mit dem Energiepreisindex. Zudem verweist das städtische Energieunternehmen darauf, dass es für Neukunden einen 90 Tage-Gratis-Energierabatt gäbe, wenn man sich für ein Jahr binden würde. Allerdings sind solche "Gratismonate" schon seit Jahren bei vielen Energieanbietern Standard... 

Steuerzahler zahlt Kredite

Dabei hat die EU zuletzt für die Wien Energie eine zwei Milliarden Euro schwere österreichische Beihilfe-Regelung zur Unterstützung genehmigt. Denn allzu gut scheint es um den Energieanbieter nicht bestellt zu sein. Nachdem die Wien Energie im vergangenen Jahr ins straucheln geriet, weil zwei Milliarden Euro Rücklagen fehlten - einige Experten gehen von schiefgegangenen Spekulationsgeschäften aus - sollen es nun die Steuerzahler richten.

Denn die Beihilfen, die ab Mai abrufbar sind, laufen bis April 2025 zu vergünstigten Zinssätzen, wobei die Kreditlinie von der Stadt Wien - über eine ausgelagerte Gesellschaft zu 100% Eigentümerin des Energieversorgers - oder dem Bund gewährt wird. In Zeiten der Teuerungen und steigender Zinsen, die viele Bürger, die Kredite abzubezahlen haben weiter belasten, wieder ein Geschenk durch den Steuerzahler für die rote Misswirtschaft in Wien.

Überall sinken Strompreise

Anders bei anderen Stromanbietern. Die Energie AG gab bekannt, dass sie nach Preiserhöhungen nun Kunden Geld zurückzahlen würde. Zudem würde sie ab Juni auch die Strompreise senken. Und auch die Stadt Wels kündigte bereits an, dass der Strompreis sinken würde. Die Welser Sozialdemokraten hatten die "Wels Strom" zuletzt kritisiert, dass die Energieanbieter bei den Preiserhöhungen österreichweit recht schnell gewesen seien, aber wenn es in die andere Richtung gehe, sei man langsam und zögerlich. Vielleicht sollten die Welser SPÖler aber einmal einen Blick zu ihren Genossen nach Wien werfen, denn dort hat man von Senkungen offenbar noch gar nichts mitbekommen...

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