Weltgeltung der SPÖ: Babler hat angeblich riesige Fangemeinde in US-Kleinstadt
Die östereichische Sozialdemokratie scheint sich zum Exportschlager in die neue Welt zu entwickeln. Denn in einem kleinen Städtchen im Bundesstaat New Jersey der USA zeigen sich offenbar viele Bürger überzeugt von der neuen Lichtgestalt der SPÖ und stimmen bei Umfragen im fernen Österreich begeistert für Babler ab. Dies machte nun der Chefredakteur eines österreichischen Gratisblattes publik.
Die SPÖ kann es sich offenbar nicht erklären: In einer ersten Stellungnahme erklärte man auch, dass die Partei keineswegs in irgendeiner Form auf die aktuelle Leser-Umfrage des Gratisblattes "Heute" Einfluss genommen oder gar versucht hätte dieses zu beeinflussen. Weder hätte man jemanden beauftragt, noch mit Stimmen aus den USA das Ergebnis der Umfrage, ob Andreas Babler "ein guter Politiker" in irgendeine Richtung zu steuern. Also kann es nach ihrer Deutung wohl wirklich nur die Strahlkraft der SPÖ und ihres neuen Vorsitzenden sein, die sich zwar nicht in Wahlumfragen hierzulande zeigt, aber offenbar jenseits des großes Teiches bereits voll durchschlägt.
Aufschlussreiches Rätselraten
Dass sich die SPÖ überhaupt zu dieser Stellungnahme veranlasst sah, hat einen interessanten Hintergrund, der bei einer Twitter-Diskussion seinen Anfang nahm. Dort hinterfragte Ex-Politiker Peter Pilz das Ergebnis einer Heute-Umfrage, ob Andreas Babler ein guter Politiker sei, die ganz knapp positiv für den selbsterklärten Marxisten ausging.
Trotz der @Heute_at-Berichterstattung gegen @AndiBabler dieses Umfrageergebnis auf „Heute“: pic.twitter.com/41Pitr0lkG
— Peter Pilz (@Peter_Pilz) August 3, 2023
Ins Rollen kam die Sache dann so richtig, als sich der Chefredakteur des Gratisblattes zu Wort meldete und erklärte, dass man in der Redaktion bereits seit Wochen das Phänomen habe, dass vor allem Stimmen aus den USA die Umfrage im Sinne der SPÖ drehen würden.
Und veröffentlichte dazu auch einen Screenshot, der die Begeisterung der Bürger von Secaucus für die SPÖ belegt.Seit Wochen interessant viele Votes für Babler und die SPÖ aus den USA – abgegeben im Städtchen Secaucus in New Jersey, wo offenbar über 15.000 treue Fans von Herrn Babler beheimatet sind. Wir kommen häufig mit dem Resetten der Umfragen gar nicht hinterher.
— Clemens Oistric (@coistric) August 3, 2023
Wir haben seit Wochen alles protokolliert. Ich melde mich, wenn wir eine Stellungnahme der @SPOE_at dazu haben! pic.twitter.com/CPbqXEW7Qw
— Clemens Oistric (@coistric) August 3, 2023
Immer wieder Ärger mit Stimmen...
Wie es zu diesem treuen Babler-Fanklub in Secaucus kommt, ist allerdings ein Rätsel. Denn in der Stadt, die früher eher landwirtschaftlich von Schweinefarmen geprägt war und sich nun zur Pendlerstadt entwickelte, scheint auf den ersten Blick nicht das typische SPÖ-Klientel zu beheimaten. Dennoch stimmten bei "Heute" von den 22.181 Einwohnern des Städtchens, die in 7.672 Haushalten leben, rund 15.000 dafür, dass Andreas Babler ein guter Politiker sei. Für die SPÖ, die mit Abstimmungen in der Vergangenheit so einige Probleme hatte, wäre es natürlich ein neuerlicher Super-GAU, wenn herauskommen würde, dass aus Parteikreisen manipuliert wurde.
Wem würde Manipulation nützen?
Obwohl, wie auch ein Twitter-Nutzer feststellt, jedermann so etwas machen könnte. Da es in Secaucus - nicht zuletzt aufgrund seiner geographischen Lage direkt vor den Toren New Yorks - auch 11 wichtige Datenzentren stehen, wäre es ein Einfaches, das Eingreifen von Außen durch die Verwendung von lediglich bis dorthin zurückführbare IP-Adressen zu verschleiern. Interessenten gäbe es viele: Der Status berichtete bereits darüber, wie US-Geheimdienste systematisch versuchen, ihren Einfluss auf sozialdemokratische Parteien in Europa auszubauen. Ein renommierter Investigativ-Journalist sah auch das SPÖ-eigene "Karl-Renner-Institut" als Teil des aus Übersee gesteuerten Netzwerks.
Für die SPÖ ergibt sich jedenfalls eine neue Möglichkeit: Wieso in Österreich, versuchen nach den Sternen zu greifen, wenn das Sternenbanner viel näher ist? Zumindest kann man gespannt sein, was am Ende in Bezug darauf herauskommt. Babler selbst wandelte sich jedenfalls in den letzten Jahren vom "linken Systemkritiker" zum handzahmen Liebling der neoliberalen Blase, kritische Beobachter halten den roten Emporkömmling für steuerbar.
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