Mangelnder Infrastrukturausbau

Deutschland: Missratene Energiewende bringt auch Strom-Rationierungen

Politik
Symbolbild: Freepik

Dass die Bundesnetzagentur daran arbeitet, Rationierungsmaßnahmen für Stromverbraucher einzuführen, ist nicht neu. Jetzt ist die Diskussion darüber wieder neu entbrannt und offenbart ein weiteres Dilemma. Deutschland, die angeblich viertgrößte Volkswirtschaft der Welt, entwickelt sich zunehmend zum Energieentwicklungsland und Schuld ist vor allem eine völlig missratene "Energiewende".

Verbraucher werden vom Netz genommen

Es ist schon so gut wie fix. Die Bundesnetzagentur wird ab 2024 Strom rationieren dürfen. Vor allem zu Spitzenzeiten sollen so Verbraucher "vom Netz" genommen werden, wenn es einfach zu viel wird, um die Netze nicht zu überlasten und einen Totalausfall bzw. Blackout zu verhindern. So sollen die jeweiligen Netzbetreiber die Möglichkeit erhalten, private Ladestationen für E-Autos oder auch Wärmepumpen vorübergehend einzuschränken um eine Überlastung des Stromnetzes zu verhindern. Klaus Müller, Chef der Bundesnetzagentur, machte diese Pläne bereits vor Monaten kund. "Wenn nachgewiesen ist, dass es diese Netzüberlastung geben könnte, dann gibt es ein Recht des Verteilnetzbetreibers zu dimmen", erklärte er damals.

Energiewende als Pfusch

Aktuell wird zwar noch an einem derartigen Gesetzesentwurf gearbeitet, aber immer wieder kocht die Diskussion dazu erneut auf. Deshalb versucht die Bundesnetzagentur auch beruhigen. Die Verbraucher würden ja nicht komplett vom Netz genommen, dass E-Auto würde halt nur weniger schnell geladen als erwartet, weil die Ladestation gedrosselt würde. "Niemand muss Angst haben." Jedes Elektroauto werde nach den Vorschlägen der Bundesnetzagentur geladen - "vielleicht nicht ganz so schnell, wie sich das jeder wünscht", so Müller.

Und getreu dem Habeckschen Motto wird auch die Wärmepumpe - deren "Drosselung" auch vorgesehen ist in dem Gesetz - auch nicht abgeschaltet, es würde wohl nur "etwas weniger warm". Einige Netzbetreiber bieten jetzt schon Kunden günstigere Tarife, wenn diese dafür die Zustimmung geben, dass die Stromversorgung zu bestimmten Zeiten gedrosselt werden kann. Die Begeisterung und die Akzeptanz halten sich allerdings in engen Grenzen. Immerhin ist es auch ein Eingriff in die Selbstbestimmung.

Infrastuktur vergessen

Also soll es nach dem Motto gehen "und bist du nicht willig, dann kommt ein Gesetz". Ab Jänner 2024 kommt wohl die Stromrationierung auch gegen den Willen des Kunden. Dabei geht es allerdings nicht nur um die Verfügbarkeit von Strom, sondern vielmehr, dass der Netzausbau mangelhaft bzw. nicht für diese Art der Belastung geplant ist. Während AKWs vielleicht die Strompreise senken könnten, geht es also vielmehr um die Infrastruktur, die von der grünen Politik in ihrem Ideologie-Wahn völlig vergessen wurde. Denn was bringen sich froh drehende Windräder in unzähligen Windparks, wenn der dort produzierte Strom nicht zum Verbraucher kommt. Und selbst dann ist das Problem noch nicht behoben.

E-Mobilität und Wärmepumpen

Denn die lokalen Stromnetze sind oftmals nicht für eine derartige Belastung ausgelegt. Aber Verkehrswende und Wärmewende fordern einen anderen Tribut. Denn laut Prognosen steigt dadurch der Stromverbrauch in den kommenden Jahren um mindestens 10 Prozent steigen. Und der Netzausbau hinkt hinterher. Zu Stromverteilung fehlend laut Bundesnetzagentur gut 14.000 Kilometer Strominfrastruktur. Fernseher, Telefon, Herd, Mikrowelle, Waschmaschine - alles gut und schön. Aber etwa private Ladestationen für E-Autos stellen diesen Verbrauch in den Schatten und kommen schnell auf 11 Kilowatt - und dazu kommt nun noch die Wärmepumpenoffensive. Die Netze sind auf einen solchen "Strukturwandel" nicht eingerichtet.

"Die lokalen Kabel und Trafos sind nicht immer auf eine solche Belastung ausgelegt", so die Bundesnetzagentur auf Anfrage von Medien. "Damit es beim Anschluss der Wärmepumpen und Ladeeinrichtungen nicht zu Verzögerungen kommt, bedarf es zusätzlich eines Instruments zur Steuerung durch den Verteilernetzbetreiber." Aber genau da hakt es noch. Zuletzt musste auch der Wohnungskonzern Vonovia zugeben, dass der Wärmepumpenanschluss schleppend geht, weil es einfach am Netzausbau fehlt. Eingebaute Wärmepumpen konnten deshalb einfach nicht angeschlossen werden. Und der große Umbau durch die Regierung hat noch gar nicht richtig begonnen.

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