Sinnlose Wahlzuckerl...

Weil Steuergeld nix kostet: Gewessler 'verschenkt' jetzt Klima-Tickets

Politik
Hintergrund: Freepik (2); Gewessler: BMF/Wenzel, Wikimedia Commons, CC BY 2.0; Komposition: Der Status.

Ab diesem Juli ist es soweit und alle 18-Jährigen sollen ein Klimaticket geschenkt bekommen. Damit wird die Aktion, die bereits im vergangenen Jahr von der grünen Klimaministerin Leonore Gewessler angekündigt wurde, nun endgültig umgesetzt. Dass im Wahljahr allerdings wieder Millionen Euro an Steuergeld quasi für einen PR-Gag der Regierung herausgeschmissen werden, dürfte vielen Steuerzahlern in Österreich sauer aufstoßen.

Alles für die Prestige-Projekte

Wenn die Grünen in der Politik ein Alleinstellungsmerkmal haben, dann sind es ihre Verbotsfantasien. Daneben ist aber auch der sorgsame Umgang mit Steuergeld nicht umbedingt zu den Grundtugenden der selbsternannten Öko-Partei zu zählen. Und wenn es um grüne Lieblingsprojekte geht, ist auch kein Steuereuro zu schade, etwa beim Klimaticket.

Bereits im vergangenen Jahr hatte die grüne Vielfliegerministerin Leonore Gewessler angekündigt, dass alle 18-Jährigen in Österreich für ein Jahr ein kostenloses Klimaticket erhalten sollen. Geschätzte Kosten für die PR-Aktion im Wahljahr: 120 Millionen Euro. Im Vergleich zu den sonstigen Geldgeschenken der Regierung und der Grünen in alle Welt, sind es allerdings - auch wenn man sich die Summen für Masken, Tests oder Corona-Spritzen und Cofag-Hilfen vor Augen hält - eher Peanuts.

Nachhaltige Öffi-Werbung?

Ab 1. Juli können sich nun alle, die  ab 1. Jänner 2024 ihre 18. Geburtstag feierten, ihr "kostenloses" Klimaticket, welches ein Jahr gültig ist, abholen. Und damit die Zahlen für das Ticket auch wirklich ansteigen, bisher sind sie bei weitem nicht so hoch, wie man erhoffte, kann man sich sogar drei Jahre Zeit lassen und das Ticket auch bis spätestens zum 21. Lebensjahr einlösen. Wieso es gleich ein bundesweites Klimaticket sein musste, wenn die meisten Wege im eigenen Bundesland erledigt werden, wo es regionale Ausgaben gibt, ist ebenfalls unklar. In sozialen Medien feiert Gewessler die Aktion als Versuch nachhaltig für Öffis zu begeistern.

Ob sich die Aktion allerdings nachhaltig für grüne Stimmen auswirkt, ist fraglich. Denn wie immer bei solchen Aktionen fallen genug Jugendliche, die schon Ende des Vorjahres 18 geworden sind, um das Wahlzuckerl um. Und auch wie lange die Aktion läuft, also auch ob in den kommenden Jahren weitere Jahrgänge in den Genuss eines kostenlosen Klimatickets kommen, dazu finden sich bisher keine Informationen. Aber vielleicht "drohen" die Grünen ja beim gerade auf der linken Seite des Spektrums in diesem Jahr besonders dicht besetzten Wahlzettel, dass es solche Gags aus Steuergeld nur mit ihnen auf der Regierungsbank gäbe... 

Gewesslers Klima-PR-Stunts

Es ist schließlich nicht die einzige zweifelhafte Aktion, die Gewessler bisher rund um das Klimaticket ablieferte. Bereits im vergangenen Jahr gab es mehrheitlich negative Stimmen zu einer Klimaticket-Tattoo-Aktion. Wer sich etwa auf dem Frequency-Festival ein Klimaticket-Motiv tätowieren ließ, erhielt ein gratis Klimaticket für ein Jahr. Angesichts der lebenslangen Dauer einer Tätowierung - teure Laser-Behandlungen einmal abgesehen - nach Ansicht mancher Beobachter ein unseriöser Kuhhandel.

Die Reaktionen im Internet zeigten schon damals zudem ein anderes Bild, als die offiziell als "sehr positiv" beschriebenen Rückmeldungen zu der Aktion. Und auch jetzt zeigen sich die überwiegenden Meldungen im X-Account der Ministerin nicht sonderlich begeistert...


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