Weil Steuergeld nix kostet: Gewessler 'verschenkt' jetzt Klima-Tickets
Ab diesem Juli ist es soweit und alle 18-Jährigen sollen ein Klimaticket geschenkt bekommen. Damit wird die Aktion, die bereits im vergangenen Jahr von der grünen Klimaministerin Leonore Gewessler angekündigt wurde, nun endgültig umgesetzt. Dass im Wahljahr allerdings wieder Millionen Euro an Steuergeld quasi für einen PR-Gag der Regierung herausgeschmissen werden, dürfte vielen Steuerzahlern in Österreich sauer aufstoßen.
Alles für die Prestige-Projekte
Wenn die Grünen in der Politik ein Alleinstellungsmerkmal haben, dann sind es ihre Verbotsfantasien. Daneben ist aber auch der sorgsame Umgang mit Steuergeld nicht umbedingt zu den Grundtugenden der selbsternannten Öko-Partei zu zählen. Und wenn es um grüne Lieblingsprojekte geht, ist auch kein Steuereuro zu schade, etwa beim Klimaticket.
Bereits im vergangenen Jahr hatte die grüne Vielfliegerministerin Leonore Gewessler angekündigt, dass alle 18-Jährigen in Österreich für ein Jahr ein kostenloses Klimaticket erhalten sollen. Geschätzte Kosten für die PR-Aktion im Wahljahr: 120 Millionen Euro. Im Vergleich zu den sonstigen Geldgeschenken der Regierung und der Grünen in alle Welt, sind es allerdings - auch wenn man sich die Summen für Masken, Tests oder Corona-Spritzen und Cofag-Hilfen vor Augen hält - eher Peanuts.
Nachhaltige Öffi-Werbung?
Ab 1. Juli können sich nun alle, die ab 1. Jänner 2024 ihre 18. Geburtstag feierten, ihr "kostenloses" Klimaticket, welches ein Jahr gültig ist, abholen. Und damit die Zahlen für das Ticket auch wirklich ansteigen, bisher sind sie bei weitem nicht so hoch, wie man erhoffte, kann man sich sogar drei Jahre Zeit lassen und das Ticket auch bis spätestens zum 21. Lebensjahr einlösen. Wieso es gleich ein bundesweites Klimaticket sein musste, wenn die meisten Wege im eigenen Bundesland erledigt werden, wo es regionale Ausgaben gibt, ist ebenfalls unklar. In sozialen Medien feiert Gewessler die Aktion als Versuch nachhaltig für Öffis zu begeistern.
Ob sich die Aktion allerdings nachhaltig für grüne Stimmen auswirkt, ist fraglich. Denn wie immer bei solchen Aktionen fallen genug Jugendliche, die schon Ende des Vorjahres 18 geworden sind, um das Wahlzuckerl um. Und auch wie lange die Aktion läuft, also auch ob in den kommenden Jahren weitere Jahrgänge in den Genuss eines kostenlosen Klimatickets kommen, dazu finden sich bisher keine Informationen. Aber vielleicht "drohen" die Grünen ja beim gerade auf der linken Seite des Spektrums in diesem Jahr besonders dicht besetzten Wahlzettel, dass es solche Gags aus Steuergeld nur mit ihnen auf der Regierungsbank gäbe...Jetzt ist es so weit: Mit 1. Juli startet das kostenlose #KlimaTicket Österreich für alle 18-Jährigen. So wollen wir noch mehr junge Menschen nachhaltig für die Öffis begeistern. Denn wer einmal merkt, wie gut Öffi-Fahren geht, bleibt dabei. (1/4) pic.twitter.com/eH8Y7fCy1h
— Leonore Gewessler (@lgewessler) May 16, 2024
Gewesslers Klima-PR-Stunts
Es ist schließlich nicht die einzige zweifelhafte Aktion, die Gewessler bisher rund um das Klimaticket ablieferte. Bereits im vergangenen Jahr gab es mehrheitlich negative Stimmen zu einer Klimaticket-Tattoo-Aktion. Wer sich etwa auf dem Frequency-Festival ein Klimaticket-Motiv tätowieren ließ, erhielt ein gratis Klimaticket für ein Jahr. Angesichts der lebenslangen Dauer einer Tätowierung - teure Laser-Behandlungen einmal abgesehen - nach Ansicht mancher Beobachter ein unseriöser Kuhhandel.
Die Reaktionen im Internet zeigten schon damals zudem ein anderes Bild, als die offiziell als "sehr positiv" beschriebenen Rückmeldungen zu der Aktion. Und auch jetzt zeigen sich die überwiegenden Meldungen im X-Account der Ministerin nicht sonderlich begeistert...
"Kostenlos"
— blackbird - die Antithese.antisocial 🏍🚘🏔🧗♀️🚜 (@redridingcbr) May 16, 2024
Bullshit - wir Steuerzahler werden dafür ausgenommen wie eine Weihnachtsgans!!
Freut euch auf Herbst!! 😤
Und warum nur die 18-jährigen? Ist das nicht arg diskriminierend gegenüber älteren Menschen?
— A. Goldberg (@goldberg_io) May 16, 2024
Was, wenn ich mich als 18-jähriger gerade identifiziere? Darf ich dann das Angebot in Anspruch nehmen? @unsereOEBB
Ganz ehrlich jetzt, ich zahle meinen Enkeln lieber den Führerschein denn Öffifahrenbist zu gefährlich. Wegen euch !
— Donna Mona 🕊️🚜🇦🇹 nur zwei (@donnamonika4) May 16, 2024
Sie sind ja verrückt. Die Schüler haben ohnehin ein günstiges Schülerticket und ich kenne am Land keinen einzigen 18jährigen, der freiwillig Öffis fährt, wenn er ein Auto hat. Die einzigen, die tatsächlich eine Vergünstigung des Klimatickets brauchen, sind Studenten.
— Querdenker im besten Sinn (@ichmachnixmit) May 16, 2024
Cool, dort wo Öffis schlecht ausgebaut sind (so ziemlich alles ausserhalb v Landeshauptstädten) und für Lehrlinge ~15 - <18 ist das aber relativ nutzlos.
— MaJo (@Joh_A_May) May 16, 2024
Kostenlos heißt wir greifen wieder bis über den Ellenbogen in den Steuertopf und finanzieren zu Lasten der Leistungsträger
— Karin Thaler 🇦🇹💙 (@Thaler2Thaler) May 16, 2024
Geld verschmeissen ja das könnt ihr.
— Allassar (@Allassar2) May 16, 2024
Wer zur Gänze auf einen PKW verzichtet (Elektro und Verbrenner) bekommt genau nichts - z.B. keine 5.000 € wie beim Erwerb eines Elektroautos oder etwa ein Klimaticket . Man kommt sich irgendwie vera..... vor ...
— stefan Holl (@Stefan_Holl) May 16, 2024
Kostenloses Klimaticket?? 🤣😂
— Gustav (@gustavjungwirth) May 16, 2024
Das könnens der Lena verkaufen, die von Wirtschaft keine Ahnung hat … ach so, die Grünen ja auch nicht‼️ Das bezahlt der Steuerzahler, Frau Noch-Minister! Auf die Studenten haben Sie vergessen !! Die hätten es nötig!
na klar noch ein Ticket mit dem man dann aus den überfüllten Öffis geschmissen wird, Sie liebe Fr. Gewessler haben doch nicht mehr alle Frachter im Konvoi....
— Schwerma Martin (@schwermaMartin) May 16, 2024
Öffentlicher Verkehr mag für den Einzelnen billiger sein und fürs Klima besser.
— am (@dermichelba) May 16, 2024
Aus Bequemlichkeit und Zeitersparnis wird wohl keiner die Öffis nehmen.
Oder hat Frau Minister schon ihren Dienstwagen zurück gegeben?
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