Wo bleiben Rufe nach Höchststrafe?

Schock-Bilanz aus Berlin: 111 Gruppen-Vergewaltigungen im Vorjahr

Politik
Bild: Pixabay

Während sich die Politik eifrig um staatsgefährdende Akte in Discos in Bierzelten bemüht und nun sogar Lieder von der offiziellen Playlist gestrichen werden, bleibt man bei anderen Problemen eigenartig ruhig. So scheint es der Bundespolitik kaum eine Bemerkung oder gar einer näheren Betrachtung wert, dass in Berlin im vergangenen Jahr fast jeden dritten Tag eine Gruppenverwaltigung stattfand und es insgesamt fast jeden Tag zu drei Vergewaltigungen kam.

Während die Vorgänge in Sylt oder auf irgendwelchen Schützenfesten noch zum staatsgefährdenden Akt aufgebauscht Politik und Medien in Atem halten und man jederzeit damit rechnet, dass neben existenzvernichtenden Kampagnen gegen angetrunkene Jugendliche bald auch wieder ein Pranger auf jedem Dorfplatz errichtet wird, bleiben Fälle, in denen der Staat offensichtlich völlig versagt nahezu unbeachtet. So kam es etwa in der Bundeshauptstadt Berlin im vergangenen Jahr zu rund 111 Gruppenvergewaltigungen - eine jeden dritten Tag.

Statistische Feinheiten

Diese Zahlen teilte der Berliner Innenstaatssekretär Christian Hochgrebe in Beantwortung einer Anfrage der AfD aus den aktuellen Daten der Kriminalstatistik der Polizei mit. Allerdings versucht der SPD-Innenstaatssekretär sofort zu beschwichtigen. Denn in der Statistik würden ja Vergewaltigungen mit mindestens zwei tatverdächtigen Personen erfasst. Wie viele jedoch tatsächlich an der Tat beteiligt gewesen seien, gehe aus der Statistik nicht hervor, weshalb es sich bei den erfassten Fällen also "nicht zwingend um 'Gruppenvergewaltigungen' handeln" müsse.

Für die Opfer - oder im deutschen Neusprech "Erlebende" des Verbrechens - also wohl eher nur eine rein akademische Frage, ob sie "nur" eine Vergewaltigung oder eine  Gruppenvergewaltigung über sich ergehen lassen mussten. Aber was wundert man sich noch groß in jenem Land, in dem Kulturwissenschaftlerinnen allen Ernstes vorschlagen, Vergewaltigungsopfer fortan als "Erlebende" zu bezeichnen... 

Junge Täter, junge Opfer

Wie die "Bild" zudem berichtet, kamen die Opfer aus allen Altersgruppen von unter 6 bis über 60 Jahren. Am häufigsten betroffen waren jedoch die Altersgruppen von 14–16 Jahre (18 Opfer), 25–30 Jahre (17) und 30 bis unter 40 Jahre (17). Von den möglichen 106 ermittelten mutmaßlichen Tatverdächtigen waren 25 jünger als 18 Jahre alt. 28 Verdächtige waren zwischen 18 und 24 Jahren alt.

Dabei lag der Anteil von Verdächtigen mit einer ausländischen Staatsbürgerschaft mit 54 Prozent weiterhin überproportional hoch. Auch die Zahl der Gruppenvergewaltigungen stieg weiter an. Waren 2020 noch 98 gewesen, und 2021 106 sank die Zahl 2022 leicht auf 89 Fälle um eben 2023 wieder auf 111 anzusteigen. Der Berliner Senat sieht allerdings keinen Anstieg beim "soziokulturellen Hintergrund", wie die "Bild" zu berichten weiß.

Jeden Tag drei Vergewaltigungen

Aber die Hauptstadt Berlin hat noch deutlich mehr zu bieten. Neben einer Gruppenvergewaltigung jeden dritten Tag - ob diese nun den statistischen Ansprüchen der SPD genügt oder nicht - wurden in der Hauptstadt im vergangenen Jahr insgesamt 1.151 Fälle von Vergewaltigungen durch eine oder mehrere Personen erfasst. Sprich: Fast drei Vergewaltigungen pro Tag. Im Vergleich zum Vorjahr 2022 entspricht dies für 2023 einem Anstieg um fast ein Viertel, genau 22,7 Prozent. Zudem geht die Polizei auch noch von einer beträchtlichen Dunkelziffer bei Sexualdelikten und Vergewaltigungen aus, weil viele Opfer Scham oder Angst schweigen würden und nicht den Weg zur Polizei gehen.

Aber Politik und Medien beschäftigen sich lieber mit "döp dödö döp" und fordern von Gerichten für angetrunkene junge Erwachsene, die etwas über die Stränge schlagen, die  "Höchststrafe" in Betracht zu ziehen. Forderungen, die man bei Fällen von sexuellen Übergriffen, sexueller Nötigung oder Vergewaltigung (§ 177 StGB), wo das mögliche Strafmaß sechs Monate bis ebenfalls 5 Jahre beträgt, oder gar bei Vergewaltigungen wo es bis zu fünfzehn Jahren gehen kann, allerdings kaum hört oder aktiv einfordert. Geschweige denn im der Justizpraxis erlebt: Da kommen die Täter mitunter aufgrund "günstiger Sozialprognosen" sogar mit Bewährungsstrafen davon.

+++ Folgt uns auf Telegram: t.me/DerStatus & auf Twitter/X: @derStatus_at +++

Dir gefällt unsere Arbeit? Unterstütze uns jetzt mit deiner Spende, damit wir weiterhin berichten können!

Kontoinhaber: JJMB Media GmbH
IBAN: AT03 1500 0043 9102 6418
BIC: OBKLAT2L
Verwendungszweck: Spende


Weitere Artikel, die Sie interessieren könnten