Nächste Panikstufe

Kein Ende der 'Pandemien': Neues Dashboard für Infektionen in Österreich

Politik
Screenshot: SARI Dashboard; Rauch: Karo Pernegger / Die Grünen, Wikimedia Commons, CC0; Komposition: Der Status.

Obwohl derzeit dem "Klimawandel" das Hauptaugenmerk gilt, lässt die Regierung die Österreicher aber auch in Sachen der Pandemie noch nicht vom Haken. Wer glaubte, nach Corona würde alles wieder in die alte "Normalität" zurückfinden, irrt gewaltig. Denn jetzt wurde ein neues Infektions-Dashboard in Betrieb genommen. Und der grüne Gesundheitsminister Johannes Rauch erklärt dazu: Dies sei ein Frühwarnsystem für den Herbst.

Unklar ist wohl nur noch, ob man es mit einer neuen Pandemie versucht oder ob der Klimawandel oder vielleicht doch etwas ganz anderes schließlich herhalten muss. Sicher ist scheinbar nur, dass etwas kommt, damit die Politik wieder "radikale Maßnahmen" treffen kann, die man sich in ihren ganzen Auswirkungen vermutlich noch gar nicht vorstellen kann. Denn es heißt ja nicht, dass es bei Lockdowns, Überwachung und digitaler Erfassung bleibt. Schließlich gilt es den "Great Reset" umzusetzen. 

Mehrgleisige Strategie

Wichtig ist nur die Totalität und die Radikalität des Umbaus und inwieweit man sich traut, radikal genug zu sein, wie es Gesundheitsminister Johannes Rauch und auch Verfassungsministerin Karoline Edtstadler in einer Diskussionsrunde ausdrückten - Der Status berichtete hier und hier. Aber da das Klima und auch der Klimawandel nicht immer das halten, was man sich verspricht - gerade der August eignet sich bislang wenig zur Panikmache - behält man auch das Thema Pandemien und Krankheiten in der Hinterhand.

Dazu wurde nun auch eigens ein neues SARI-Dashbord eingerichtet. SARI steht dabei für "Schwere Akute Respiratorische Infektionen". Darunter fallen Corona, Grippe, RSV oder andere schwere Atemwegserkrankungen.

Neues Frühwarnsystem

Da man aber - zum Leidwesen vieler Labors - die vollumfängliche Durchtestung der Bevölkerung vorerst einmal abgesagt hat, zeigt das Dashboard nicht die Anzahl vermeintlich Erkrankter in Österreich, egal ob mit oder ohne Symptome, sondern die Zahl der stationären Aufnahmen in Krankenanstalten auf den Normal- und den Intensivstationen.

Der grüne Gesundheitsminister erklärt dazu in einer Aussendung: "Im vergangenen Winter haben wir bereits gesehen, dass nicht nur Corona-Wellen, sondern Atemwegsinfektionen generell die Spitäler schwer belasten. Das neue Dashboard ist für uns eine Art Frühwarnsystem." Und im Ö1-Morgenjournal erklärt Katharina Reich, Generaldirektorin für Öffentliche Gesundheit und Ex-GECKO-Co-Leiterin, dass man wissen wolle, wie sich die Infektionslage in der Bevölkerung verhält.

Zahlenchaos vorprogrammiert?

Zudem habe man bereits seit letztem Winter an der Möglichkeit gearbeitet, anonymisierte Daten "zuverlässig" und ohne Mehraufwand für die Spitäler bereitzustellen. Dabei stellt sich dem gelernten Österreicher allerdings die Frage, ob die Regierung und das Gesundheitsministerium dieses Mal wirklich die Zahlen besser im Griff hat. Denn sowohl bei der Inzidenz als auch bei den Belegungen der Intensivbetten befand man sich bei Corona eher im Blindflug anstatt genaues Zahlenmaterial verfügbar zu haben.

Später gab man dann sogar zu, dass die Datengrundlagen, aufgrund derer man Lockdowns verhängte und vor einem Kollaps des Gesundheitssystem warnte, mehr als mangelhaft waren. Und nach den Kosten für die Steuerzahler sollte man vermutlich besser auch nicht fragen. Denn die Verschleuderung von über 5 Mrd. Euro an Steuergeld für den heimischen Test-Irrsinn, den der Rechnungshof erst kürzlich regelrecht in der Luft zerriss, ist nur die Spitze des Eisbergs. 

Bereits Panikmache für den Herbst

Ebenfalls im Ö1-Journal zu Wort kam der Mediziner Hans-Peter Hutter. Er freute sich, dass das Dashboard - als Forderung von vielen Seiten - endlich umgesetzt wurde, zeigte sich aber enttäuscht, dass die Meledepflicht für Corona mit dem 1. Juli endete. Dies sei sicher ein Nachteil attestierte er und merkte an, dass das Dashboard allerdings noch "ausbaufähig sei. Und um die Zeit nicht ungenutzt verstreichen zu lassen, warnte er auch gleich vor einer neuen Corona-Welle im Herbst.

Hier wäre dann auch endlich einmal wieder der Gesundheitsminister gefragt. Denn wie allgemein von dessen Vorvorgänger bekannt, sind die "kommenden Wochen immer entscheidend". Und so fragte auch ein österreichisches Medium zuletzt nach, wann es denn neue Informationen zu Corona und der Impfung gebe und wunderte sich in der Überschrift: "Corona-Impfung: Warum hält die letzte Impfung ewig?"

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