Ehe-Krach um weibliche Sichtbarkeit

Gender-Streit im Hause Rauch: Statt 'schwangeren Personen' soll JEDER eine Frau sein

Politik
Rauch: (C) Bernhard Schindler/Die Grünen, CC0; Sprickler-Falschlunger: SPÖ/Johannes Zinner, CC BY-SA 2.0 (beide Wikimedia Commons); Komposition: Der Status.

Gesundheits- und Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) ist seit seinem Amtsantritt für allerhand Slapstick-Einlagen gut. Zuletzt setzte er sich in sozialen Medien in die Nesseln und sprach von "schwangeren Personen" statt von Müttern. Seine Gattin Gabriele Sprickler-Falschlunger, SPÖ-Chefin in Vorarlberg kontert nun: Sie will nun für ALLE Personen das generische Femininum verwenden. Viele Bürger dürften sich ob der rot-grünen Gender-Zwistigkeiten im Haus Rauch nun fragen, ob das Land keine anderen Probleme hat...

Bei den zentralen Fragen duldet Rauch keinen Widerspruch: Beim parlamentarischen Impfpflicht-Hearing gab er einst trotzig zu Protokoll, dass er sich die experimentellen Spritzen "nicht schlechtreden" lassen wolle und rollte bei Widerspruch mit den Augen. Keinerlei Hausmacht im wahrsten Sinne des Wortes: Souveränität, Glaubwürdigkeit seiner Machtworte reicht offenbar nicht einmal bis zur anderen Seite des Ehebettes. Denn, während Sprickler-Falschlunger bei der Beschimpfung von Kritikern der staatlichen Corona-Zwangspolitik noch weitgehend auf einer Linie mit ihrem Mann war, setzt beim Gender-Thema plötzlich der Meinungspluralismus im Politiker-Haushalt ein. 

Kopfschütteln über "schwangere Person"-Sager

Denn Rauch sorgte kürzlich für viel Kopfschütteln, als er auf Twitter von "schwangeren Personen" redete, obwohl nur biologische Frauen sich in anderen Umständen befinden können. Was über tausende Jahre der Menschheitsgeschichte völlig logisch ist, wird in den letzten Jahren im Zuge der Trans-Agenda plötzlich infrage gestellt. So gibt es inzwischen sogar einen Emoji für "schwangere Männer". Durch den immer neuen Level "woker" politischer Korrektheit verschwinden so Frauen immer mehr aus der Sprache, was auch seitens bekannter Feministinnen wie Alice Schwarzer oder Harry-Potter-Autorin J. K. Rowling zu heftiger Kritik führt. 

Für Minister-Gattin sind jetzt alle Frauen

Mit seinem verbalen Ausrutscher schaffte es Rauch, sogar Politikerinnen von NEOS und ÖVP zu verärgern - und wie es scheint, auch seine eigene sozialdemokratische Gattin. Als Frau und Mutter hat sie offenbar kein Interesse, vom eigenen Ehemann "unsichtbar" gemacht zu werden. Von einem Inseratenkaiser-Medium auf seinen Sager angesprochen meinte sie salopp: "Günstig war es natürlich nicht."  Sie plant nun eine "Gender-Revolution" der anderen Art. Denn für sie gilt nun das generische Femininum: "Ich werde jetzt nur noch in der weiblichen Form sprechen. Und zwar ohne Binnen-I, Sternchen oder Doppelpunkt. Ich mache jetzt alle zu Frauen, denn Jahrzehnte lang war es genau umgekehrt." 

Gänzlich Neuland ist eine derartige Idee in der Politik freilich nicht. Bereits im Jahr 2020 sorgte eine deutsche Gesinnungskollegin für Wirbel. Denn als SPD-Politikerin Christine Lambrecht das bundesdeutsche Justizministerium befehligte, verwendete ein Referentenentwurf zum Sanierungs- und Insolvenzrecht durchgängig die weibliche Form. Dort war die Rede von Schuldnerinnen, Verbraucherinnen und Geschäftsführerinnen - Männer waren mitgemeint. Die niedersächsische Mittelstadt Buchholz in der Nordheide sorgte sogar schon 1994 für heftige gesellschaftliche Diskussionen, als der dortige Stadtrat beschloss, in seiner Satzung ausschließlich weibliche Formen zu verwenden. 

Sprachwissenschaftliche Strohmänn*in

Als Pionierin des "generischen Femininums" gilt übrigens die Sprachwissenschaftlerin Luise F. Pusch, eine der Pionierinnen der "feministischen Linguistik", die diese Möglichkeit neben der Abschaffung weiblicher Änderungen zugunsten einer Geschlechterdifferenzierung über den Artikel und dem "Binnen-I" oder der "Gender-Pause"  als Möglichkeit anpries. Die Logik der feministischen Linguistik basiert auf der sogenannten "Sapir-Whorf-Hypothese". Diese postuliert, dass die semantische Struktur und der Wortschatz unserer Muttersprache unser Denken beeinflussen würden.

Das Forschungsgebiet ist der Ansicht, dass es eine Veränderung der Sprache benötige, um die Gleichstellung von Frauen in der Gesellschaft voranzutreiben. Dem generischen Maskulinum gilt dabei der Kampf, mittlerweile sind "genderneutrale" Formulierungen etwa bei vielen Arbeiten an Universitäten bereits Pflicht. Die Verfechter der Gendersprache lassen dabei allerdings außer Acht: Während stärker patriarchal geprägte Nationen wie Ungarn, Armenien oder die Türkei in ihrer Sprache gar kein grammatisches Geschlecht kennen, führt ausgerechnet das "feministische Paradies" Schweden beim grammatischen Zusammenfall von Maskulinum & Femininum zumeist die männliche Form weiter. 

FPÖ-Petition gegen Gender-Sprache ging viral

Das Volk kann mit dem Umbau unserer Sprache aus politisch korrekten Gesichtspunkten wenig anfangen, regelmäßig spricht sich in Umfragen eine Mehrheit gegen die Gender-Sprache aus. Daher startete die FPÖ zum Weltfrauentag die Petition "Gegen Gender-Politik in unserer Sprache", die schon in den ersten zwei Tagen über 6.000 Unterstützer fand (Der Status berichtete) und unter www.gender-wahnsinn.at unterzeichnet werden kann. FPÖ-Frauensprecherin Rosa Ecker erklärte damals bei einer Pressekonferenz: "Durch Gendern hat sich für keine Frauen in Österreich etwas zum Besseren geändert, es lenkt nur von den tatsächlichen Herausforderungen für Frauen in diesem Land ab." 

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