Wieder diplomatische Probleme

'Fundamentalisten, die aus Ideologie handeln': Auch in Afrika mag man keine Grünen

Politik
Bild: Kevin Fuchs, Initiative D21, CC BY 2.0, Flickr

Weltoffen, divers und große Weltversteher, ein offenes Ohr für die Probleme aller möglichen Minderheiten und als Löser aller Probleme der Menschheitsfamilie garniert mit einem Sahnehäubchen moralischer Überlegenheit, so versuchen sich die Grünen immer zu präsentieren. Doch derzeit ist die selbsternannte Öko-Partei in vielen afrikanischen Ländern scheinbar unten durch. Schuld sind neue geplante Regelungen für die Trophäenjagd. Für afrikanische Staaten ist der grüne Vorstoß ein Fall von Rassismus, Neokolonialismus und Ideologie.

Grüne verspielen sich's mit allen

Nicht nur in Deutschland und Österreich sind die Grünen in der Gunst der Menschen ziemlich unten durch. Auch in anderen Teilen der Welt haben die Vertreter der selbsternannten Öko-Partei immer weniger Sympathien. Schon die deutsche feministische Außenministerin Annalena Baerbock, die seit geraumer Zeit über das diplomatische Parkett stolpert, wurde ob ihres bildungsfernen und undiplomatischen Auftretens öfter gerügt.

Sogar Diplomatiekurse wurden ihr durch Araber bereits empfohlen: "Es scheint ihnen an grundlegendem Verständnis des Weltgeschehens und grundlegender diplomatischer Etikette zu mangeln; Sie brauchen offensichtlich Umerziehung und Umschulung. Arabische Beamte sind viel kultivierter und gebildeter als viele ihrer ausländischen Kollegen. Vielleicht sollten arabische Beamte ihnen eine Ausbildung in der Kunst der Diplomatie und Weltpolitik anbieten.".

Afrika hat keine Lust auf den Westen

Aber nicht nur in der arabischen Welt, auch in Afrika hat man zunehmend keine Lust mehr auf den Westen. Zwar nimmt man weiterhin gern das gelieferte Geld, aber etwa gegen die Allmachtspläne eine WHO-Pandemievertrags begehrt man auf, denn man fürchtet um seine Souveränität - Der Status berichtete. Diese Souveränität sieht man nun aber auch an anderer Stelle gefährdet.

Denn, als wäre Baerbock noch nicht genug, ist es nun die grüne Bundesumweltministerin Steffi Lemke, die den afrikanischen Staaten sauer aufstößt. Denn in bester Manier eines Forschers, Entdeckers oder Missionars vergangener Jahrhunderte, will sie die Afrikaner belehren wie Kinder und vom fernen Berlin aus wissen, was das Beste für sie ist. Und dazu hat Lemke als ihre Arbeitsgebiet die Jagd in Afrika auserkoren, was in südlichen Gefilden aber gar nicht gut ankommt und für scharfe Reaktionen sorgt.

Einfuhr von Jagdtrophäen verbieten

Genauer gesagt geht es der deutschen grünen Bundesumweltministerin um die Einfuhr von Jagdtrophäen aus Afrika in die EU. Die will Lemke weiter einschränken oder am besten gleich ganz verbieten. Für die betroffenen afrikanischen Länder ein Fall "neokolonialer Einmischung". So schrieb etwa Namibias Umweltminister Pohamba Shifeta unlängst einen Protestbrief an Berlin.

Und dessen Inhalt ist gesalzen: "Wenn Deutschland uns die Trophäenjagd unmöglich machen will, ist das eine gesetzeswidrige, neokoloniale Einmischung, die der internationalen Rechtslage zuwiderläuft. Wir können uns eigentlich nicht vorstellen, dass Deutschland uns das antut. Unsere Länder sind ja Freunde. Wer Tiere schützen will, muss kontrollierte Jagd erlauben." Zumal die Einnahmen aus der Jagd in Tierschutz und Hegegebiete fließen.

Jagd dient der Artenvielfalt

Dabei argumentiert man in Namibia, dass die Wildtierbestände sich in den vergangenen Jahren deutlich gesteigert hätten. Zudem fände die Jagd ohnehin nach strengen international anerkannten Standards statt und sei auch ein wichtiger Teil der Erhaltungsstrategie der Wildtierbestände. Doch dieses Bestreben würde durch den grünen Wunsch nach reinen Foto-Safaris ad absurdum geführt. Denn es komme immer wieder zu Konflikten zwischen Menschen und Tieren und eine gesteuerte Entnahme gehöre somit auch zum Konzept des Artenschutzes.

Würde aber die Trophäenjagd wegfallen, hätten die Tiere für die lokalen Gemeinschaften keinen Wert mehr und würden einfach so abgeschossen. Die Direktorin Maxi Louis des Naturschutzgebiet- und Hege-Verbands NACSO erklärte gegenüber der Bild: "Die Grünen fallen mit ihrem Vorhaben in den Kolonialismus des 19. Jahrhunderts zurück. Diese Leute haben die Dreistigkeit, einem afrikanischen Land zu sagen, was es zu tun hat. Das ist eine rassistische Einstellung und ein rassistisches Verhalten uns gegenüber."

"Die Grünen schauen auf uns mit Verachtung"

Nun legt der botswanische Umweltminister Dumezdweni Mthimkhulu, der bei Lemke zu Besuch war, nach: "Die Grünen schauen auf uns mit Verachtung", erklärt er gegenüber der Bild. Denn der Umweltminister war extra nach Deutschland gereist, um seine deutsche Amtskollegin von ihrem Plan abzubringen, die Einfuhr von Jagdtrophäen in die EU zu verbieten, nachdem niemand zuvor die afrikanischen Länder von dem Vorhaben in Kenntnis gesetzt habe. Denn in Botswana, so erläutert Mthimkhulu, seien 40 Prozent der Fläche Natur- und Wildschutzgebiete und die Tierbestände beständig am Wachsen.

Das nun angedachte Trophäenverbot gefährde diese Entwicklung, zumal man auch mit einem Jagdverbot 2014 bis 2018 schlechte Erfahrungen gemacht habe. Seit dessem Ende geht die Wilderei jedoch wieder zurück und die Wildbestände steigen. "Wenn es nicht Fakten sind und nicht Wissenschaft, was ist es dann?", sieht er in Lemkes Plänen rassistische und neokoloniale Tendenzen.

"Fundamentalisten, die aus Ideologie handeln"

"Die Grünen sollten unsere Ansichten ernst nehmen, auf uns hören. Die Tiere, die sie angeblich schützen wollen, werden verschwinden. Die Grünen sind zerstörerisch", zeigt sich Mthimkhulu erbost und spricht ein großes Wort gelassen aus: Denn zu guten Gesetzen gehöre es, dass "man sich vorher mit den Folgen auseinandersetzt". Doch nach seinem Besuch in Berlin scheint er auf grüne Einsichten keine große Hoffnungen mehr zu setzen, wie schon sein namibischer Amtskollege Shifeta, der "neo-koloniale Einmischung in unser souveränes Recht, unsere Ressourcen nachhaltig zu nutzen", anprangert.

Mthimkhulu jedenfalls bezeichnet die Grünen als "Fundamentalisten, die aus Ideologie handeln". In Europa können viele Bürger dieser Einschätzung aus schmerzlicher eigener Erfahrung wohl nur zustimmen. Am grünen Wesen soll die Welt genesen - aber vielleicht will das die Welt einfach nicht. Eine alte Weisheit, die sich die Grünen zu Herzen nehmen sollten, besagt schließlich: Wer in einem Bus voller scheinbar Irrer sitzt, sollte die Möglichkeit in Betracht ziehen, in Wahrheit derjenige zu sein, der nicht recht bei Sinnen ist... 

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