Jesidin auf Rachefeldzug?

Causa 'Geheimtreffen': Frau von AfD-Politiker setzte Antifa auf Parteifreunde an

Politik
Villa Adlon: Norhei, Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0 (gefiltert, Ausschnitt); Antifa-Logo: Cottbusser Autor, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0; Fotograf/Frau: Freepik (2); Komposition: Der Status.

Seit knapp zwei Wochen dient ein tendenziöser - und in maßgeblichen Teilen der Fantasie entsprungener - "Correctiv"-Artikel dem polit-medialen Komplex als Sprungbrett, um in allen Kanälen gegen die AfD zu trommeln. Man fantasiert sich aus einem Vortrag über Remigration einen "Deportations-Geheimplan" zusammen und macht in Richtung eines Verbots der Opposition mobil. Nun kommt ein brisanter Verdacht auf: Offenbar brachte die verbitterte jesidische Gattin eines AfD-Politikers den Stein zumindest teilweise ins Rollen.

Fadenscheinige Aufregung über Vorfeldtreffen

Der Budget-Verfassungsbruch der Ampel und die großen Bauernproteste sind aus den Medien verschwunden, auch die Schweinereien beim WEF-Gipfel in Davos kommen kaum vor. Die bundesdeutsche Einheitspresse hat nur mehr ein Thema: Die böse Opposition, die keinen Tag lang in Regierungsverantwortung war, ruiniere das Land und müsse alsbaldig ausgemerzt werden. Doch während viel über das Zustandekommen der "Recherche" etwa unter Beteiligung der US-NGO "Greenpeace" oder die Finanzierung des Correctiv-Netzwerks durch Regierungsstellen und das Soros-Netzwerk bekannt wurde, blieb eine Frage bislang unklar: Warum ausgerechnet dieses Treffen? 

Die teilnehmenden AfD-Mitglieder stammten eher aus der zweiten Reihe, dazu kamen mehrere Personen mit CDU- & WerteUnion-Nähe - und ein Referent aus dem patriotischen Vorfeld. Das skandalisierte Thema - die Schaffung von Anreizen zur Rückwanderung schlecht integrierter Migranten - wird von der AfD seit Jahren offen vertreten. Nun tauchen allerdings Indizien auf, wonach die Wahl ohnehin nicht aus hehrer, journalistischer Absicht auf dieses Treffen gefallen sein könnte. Denn es gibt Vorwürfe, dass die Gattin eines AfD-Bundestagsabgeordneten, deren Beitrittsgesuch zur Partei kurz zuvor negativ beschieden wurde, an der Nummer zumindest beteiligt war.

Gattin von AfD-Sichert als Antifa-Tippgeberin?

Zu diesem Schluss kommt zumindest "Hacktivistin" Ornella "Nella" Al-Lami (26). Diese bezeichnet ihre politische Einstellung selbst als "linksliberal", wurde der Öffentlichkeit durch ihren Einsatz in der "Causa Kellermayr" bekannt. Ein Interesse, sich bei innerparteilichen Flügelkämpfen auf eine Seite zu schlagen, hat sie also nicht. Aber sie pflegt Kontakt zu Antifa-Kreisen. Und just aus solchen Kreisen will sie erfahren haben, dass sich Jesiden-Aktivistin Ronai Chaker (40), die Partnerin bzw. Gattin des gesundheitspolitischen Sprechers der AfD, Martin Sichert (40), mit Antifa-Aktivisten kurz geschlossen haben soll, um parteiinternen Konkurrenten zu schaden. 

"Nella" veröffentlichte auf X nun Screenshots, in der Chaker die Antifa um "einen Gefallen" gebeten habe. Sie solle sich die Co-Betreiberin des Hotels "krallen", weil sie in den von ihr problematisierten Zusammenhängen eine "zentrale Rolle" spiele. Tatsächlich entstand am Erscheinungsdatum des "Correctiv"-Artikels auch ein medialer Artikel, der sich nicht nur mit ihrer Person beschäftigt, sondern auch mit von Chaker gegenüber der Antifa mutmaßlich kommunizierten Vorwürfen auseinandersetzte. "Nella" hinterfragt die Aufrichtigkeit Chakers: "Sie aber bei der Antifa verraten, geht für dein Gewissen aber klar, damit kannst dich am Ende des Tages rausreden, hm?"

Chaker will AfD-Spitzenkandidat schaden

Gegenüber der Antifa gibt Chaker ihre Absicht implizit zu: Maximilian Krah, dem EU-Spitzenkandidaten der AfD, den sie im Zusammenhang des Potsdamer Netzwerks wähnt, zu schaden. In einem weiteren Chat-Ausschnitt erhebt sie zudem Vorwürfe gegen den AfD-Politiker und Islamwissenschaftler Hans-Thomas Tillschneider, die dessen Privatleben betreffen. Eine Woche vor dem "Correctiv"-Artikel erschien in der "Welt" plötzlich ein Artikel, der Krah und Tillschneider unterstellte, sie würden "Islamisten umwerben" wollen. Aufhänger war etwa ein Video, in dem Krah zurecht meinte, die Aufrechterhaltung der Gesprächskanäle zur Türkei sei im deutschen Interesse (Der Status berichtete).

Als zitierter interner Kritiker trat ausgerechnet Sichert auf, der mit Chaker liiert ist. Es ist auch Sichert, der mit Schaum vor dem Mund in einem Antwort-Video gegen Krah agitierte. Sichert selbst stellt seit einiger Zeit im Bundestag im Namen der AfD-Fraktion fragwürdige Anträge, die den türkischen Präsidenten Erdogan brüskieren sollen. Zudem setzt er sich mit großem Engagement dafür ein, dass Jesiden nicht in den Irak oder die Türkei abgeschoben werden. Selbst in einem aktuellen Video, in dem er Remigration prinzipiell befürwortet, plädiert er für deren pauschales Bleiberecht. Zur Erinnerung: Chaker ist selbst Jesidin - und diesen Umstand trägt sie wie eine Monstranz vor sich her.

Nach AfD-Ablehnung unberechenbar?

Jesidische Identitätspolitik auf Basis des Ehebetts: Das Magazin "Info-Direkt" berichtete im Dezember mehrfach über diese schiefe Optik. Kurz zuvor hatte es Aufregung gegeben, weil der AfD-Landesverband Niedersachsen das Beitrittsgesuch Chakers, die in sozialen Medien mit Schimpftiraden gegen wohlverdiente Personen des erweiterten eigenen politischen Lagers negativ auffällt, abgelehnt hatte. Während Sichert von einem "parteiinternen Kommunikationsfehler" sprach, wollte die AfD-Landesgruppe eine bewusste Entscheidung gegen die Aufnahme Chakers getroffen haben. 

Kurz darauf erreichte der "Beef" zwischen Sichert & Chaker und Nella das soziale Netzwerk X. Letztere hatte am 16. Dezember von einer Anti-AfD-Recherche berichtet, die nun nicht zustande kommen. Aus folgendem Grund: "Die Journalisten waren u.a. der Ansicht, dass es zu Gunsten der AfD fallen würde." Worum es sich bei dieser "Recherche" genau hätte drehen sollen, ist unklar, aber sie deutete an, dass Sichert und Chaker eine Rolle spielen würden. Der Politiker drohte ihr daraufhin mit rechtlichen Schritten. Daraufhin soll Chaker wiederum am Folgetag die "Infos" über die Co-Betreiberin des Hotels in Potsdam an die Antifa durchgestochen haben.

Zeitlicher Ablauf wirft Fragen auf

Ab diesem Zeitpunkt nahm die Geschichte offenbar so richtig an Fahrt auf - zumindest deutet dies ein weiterer Nella-Tweet zu Jahresbeginn an: "Und lieferst reihenweise (!!) AfD-Politiker aus und erzählst, wie schlimm sie sind [...] & dass die Antifa sich diese schnappen müsse." Am selben Tag kam der "Welt"-Artikel gegen Krah & Tillschneider, eine Woche später der "Correctiv"-Artikel. Die Kausalität ist ebenso unklar wie, ob Chaker schon vor Mitte Dezember den Kontakt zu Antifa-Kreisen suchte. Daher lässt sich nach derzeitigem Wissensstand weder beweisen noch widerlegen, ab welchem Zeitpunkt - und in welchem Ausmaß - sie als Tippgeberin für linksradikale Rechercheure diente.

Unstrittig ist allerdings, dass Chaker bereits vor Wochen von den Recherchen zum Treffen in Potsdam gewusst haben muss. Ebenso unstrittig ist, dass sie bereit war, ausgewiesene politische Gegner mit Informationen und/oder Vorwürfe gegen Parteifreunde ihres Mannes zu versorgen. Unter Umständen könnte ihr Tipp zur Co-Betreiberin des Potsdamer Hotels sogar der "Missing Link" gewesen sein, anhand derer "Correctiv" & Co. letztendlich entschieden, die inhaltlich äußerst dünne Geschichte als aufgebauschtes Hit-Piece in Reserve zu halten und sie zu einem nützlichen Zeitpunkt in Umlauf zu bringen.  

Keine Reue für Antifa-Auslieferung

Chaker ist sich nach der Enthüllung, dass sie der Antifa einen mutmaßlich wichtigen Tipp gab, keiner Schuld bewusst. Auf kritische Rückfrage eines X-Nutzers meint sie etwa: "Ja, mein voller Ernst!" Und auf den Einwand eines weiteren Users, wonach es eine "richtig miese Nummer" sei, Personen "aus dem eigenen Lager die Antifa an den Hals zu hetzen", antwortet Chaker lapidar im Bezug auf die Co-Beitreiberin des Potsdamer Hotels: "Ist nicht mein Lager und wird es auch niemals sein!" Auf den Hinweis einer Kommentatorin, dass sie Nella eher als Linke gesehen hätte, behauptet die Sichert-Partnerin sogar: "Ne, die steckt tief in der braunen Scheiße mit drinnen." 

Inwieweit Sichert im Bezug auf die Umtriebe seiner großen Liebe - als er sie kennenlernte, ließ er sich von einem mehrfachen Korb nicht abschrecken - im Bilde ist, darüber lässt sich nur spekulieren. Beobachtern war er zuvor vor allem durch engagierte Aufklärungsarbeit zum Corona-Thema ein Begriff, trat als Veranstalter des großen Symposiums im Bundestag im November auf. Zugleich stieß sein Engagement für die Volksgruppe seiner Liebsten bis hin zu außenpolitischen Schlüssen vielen Weggefährten auf. Dass er seine Gattin in Schutz nimmt, mag eine Tugend sein. Ob dies allerdings noch tragbar ist, wenn diese mit Antifa-Extremisten kooperiert, steht auf einem anderen Blatt.

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