'Alles für...': Höcke kassiert 16.900 Euro Strafe - breite Welle der Solidarität
Am heutigen Montag fiel das Urteil im zweiten Strafverfahren, das die weisungsgebundene Staatsanwaltschaft gegen den Thüringer AfD-Chef Björn Höcke vor dem Landgericht Halle angestrengt hatte. Die Begründung: Indem er bei einer Veranstaltung die Wortfolge "Alles für..." intonierte, habe er das Publikum dazu aufgefordert, "...Deutschland" hinterher zu rufen. Bei diesem Allerwelts-Satz wiederum handle es sich um eine "verbotene SA-Parole".
Irre: 16.900 Euro Strafe für Allerwelts-Worte
Bereits vor einigen Wochen hatte Höcke nicht weniger als 13.000 Euro an Geldstrafe kassiert, weil er im Nachbarbundesland Sachsen-Anhalt folgenden Dreiklang anstimmte: "Alles für unsere Heimat, alles für Sachsen-Anhalt, alles für Deutschland!" Dies legte man ihm als vermeintlich bewusste Anleihe an einem Wahlspruch der NS-Sturmabteilung aus. Der Einwand von Höcke, dass diverse Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens die Wortfolge "alles für Deutschland" sowohl im demokratischen politischen Kontext als auch sogar in völlig unpolitischem Kontext verwendeten, ließ das Gericht nicht gelten.
Nun war es dasselbe Landgericht - an einer der Fassaden seines Altbaus steht übrigens groteskerweise der Spruch "Jedem das Seine", der für das Konzentrationslager Buchenwald zweckentfremdet wurde - das eine noch höhere Geldstrafe verfügte: 16.900 Euro muss Höcke zusätzlich zahlen - für die Worte "Alles für...". Macht also 8.450 Euro pro Wort und 2.112,50 Euro pro Buchstabe von zwei Wörtern aus einem Allerwelts-Satz der neben seinem historischen Missbrauch in unzähligen unverdächtigen Kontexten auftauchte. Die Staatsanwaltschaft hatte sogar eine achtmonatige Bewährungsstrafe und ein zweijähriges Wählbarkeitsverbot gefordert.
System fürchtet sich vor Thüringen-Wahl
Letzterer Punkt dürften auch ein Mitgrund sein, weshalb die Schauprozesse gegen Höcke ausgerechnet in diesem Sommer aufgezogen werden. Denn in exakt zwei Monaten wählt Thüringen einen neuen Landtag. Die aktuellen Umfragen weisen die AfD nahe der 30%-Marke und somit klar auf dem ersten Platz aus. Die CDU und das BSW würden sich bei ca. 20% um den zweiten Platz duellieren. Die rot-rot-grüne Minderheitsregierung würde völlig abgestraft: Die Linkspartei von Ministerpräsident Bodo Ramelow käme nur noch auf 14%, die SPD gar nur auf 7% - und die Grünen wären mit 4% ebenso nicht im Landtag wie die FDP (2%).
Höcke mit dem langen Arm der Justiz noch rasch von der Wahlliste zu kegeln, misslang dennoch. Aber das hält den polit-medialen Komplex nicht von seinen üblichen Mätzchen ab. Durch die Bank titeln sie, dass Höcke wegen einer "Nazi-Parole" bzw. einer "verbotenen SA-Parole" verurteilt worden sei. Um welchen Allerweltssatz es sich handelt - der sogar wenige Tage nach dem ersten Höcke-Urteil sogar Spielerfrau Cathy Hummels unterlief - erwähnen die Medien bestenfalls säuberlich im unteren Teil ihrer Artikel versteckt. Wer in dieser schnelllebigen Zeit nur die Überschrift und den ersten Absatz überfliegt, bekommt die Absurdität womöglich nicht mal mit.
Breite Welle der Solidarität mit Höcke
In sozialen Medien ist die Solidarität mit Höcke nach dem nächsten als ungerecht empfundenen Urteil quer durch das kritische Lager groß. Man ist sich einig: Hier wurde nicht Recht "in Namen des Volkes" gesprochen, es wird mit zweierlei Maß gemessen, es handelt sich um ein Skandal-Urteil, das vor allem politische Motivation hat:
Unfassbar: Björn Höcke wurde erneut verurteilt, wieder im Zusammenhang mit besagtem Satz. Diesmal sind es 130 Tagessätze und 16.900€ Geldstrafe.
— Neverforgetniki (@nikitheblogger) July 1, 2024
Wie nennt man das eigentlich, wenn man in einer Demokratie so einen Vernichtungsfeldzug gegen den führenden Oppositionspolitiker in…
Björn #Höcke wurde heute wieder verurteilt. Die Geldstrafen werden immer höher und die Urteile absurder.
— Anna Leisten (@leisten_anna) July 1, 2024
Lieber @BjoernHoecke wir stehen hinter Ihnen! 🤝🏻 Halten Sie stand, Sie werden gebraucht. 🔥 pic.twitter.com/6PKsDrXh0B
Volle Solidarität mit Björn #Höcke! 🤝🇩🇪 pic.twitter.com/r44X1rWPht
— Heimatgefühl (@HeimatliebeDE) July 1, 2024
HÖCKE CHRONOLOGIE:
— Alexander Ehrlich (@ehrlichetweets) July 1, 2024
a) erst verurteilt für "Alles für XXXXX" (sicherheitshalber nicht ausgeschrieben)
b) jetzt verurteilt für "Alles für"
c) bald verurteilt, wenn er bei der Dönerbude auf die Frage "mit alles?" mit "Alles" antwortet?
(satirische Prognose auf #einfachesDeutsch)
Ordnen wir doch mal die Geldstrafe von 16.900€ gegen #Höcke wegen dem Satz "Alles für Deutschland" ein... pic.twitter.com/A7UC4Ktw0N
— Jörg Baumann MdL (@BaumannMdL) July 1, 2024
Ich stehe zu @BjoernHoecke!
— Jürgen Pohl, MdB (@Pohl_MdB) July 1, 2024
Die Hetzjagd auf unseren Landessprecher folgt nur, weil #Höcke Deutschland in den Mittelpunkt seines Handelns stellt. Es läuft darauf hinaus, Höcke als Politiker zu liquidieren.
Unsere Solidarität gegen ihre fiese Machenschaften! pic.twitter.com/Oi6gQv1rIr
Nächstes Urteil gegen Björn #Höcke. Die Geldstrafen werden höher.
— Freiheit und Identität (@Nie_mehr_Krieg) July 1, 2024
Wir stehen hinter ihm.
Er für uns. Wir für ihn. Solidarität. pic.twitter.com/TkNRCxLaPY
🇩🇪 Erneut wurde Björn Höcke aufgrund einer Alltagsphrase zu einer hohen Geldstrafe verurteilt - und das wenige Monate vor der Thüringer Landtagswahl.
— Junge Alternative Baden-Württemberg🇩🇪 (@JABWoffiziell) July 1, 2024
⚖️ Das politische Motiv wird offensichtlich, unsere Justiz verkommt zur Gesinnungsjustiz. Zustände, die nicht tragbar sind! pic.twitter.com/txczYoiQB0
"130 Tagessätze weil er "Alles für" gesagt hat."?
— FreifrauvonFranken (@FreifrauvonF) July 1, 2024
Da fällt mir nur ein alter Liedtext dazu ein: "Ich glaube eher an die Unschuld einer Hure, als an die Gerechtigkeit der deutschen Justiz."
Armes 🇩🇪#Höcke @AfD https://t.co/0QDxuxfoBi
#Höcke erneut wegen angeblicher Nazi-Parole verurteilt.
— Boris Reitschuster (@reitschuster) July 1, 2024
Landgericht #Halle pfeift auf elementare Grundsätze des Rechtsstaats.https://t.co/JU7J1SWFlA
Jeder Freund von freiheitlicher Demokratie und Rechtsstaat muss beim heutigen Umgang mit der #AfD aufschreien – ganz egal, was er…
Wir stehen hinter @BjoernHoecke. Wenn direkt vor den Wahlen im Osten Urteile gefällt, Kampagnen gestartet werden und Diffamierungen besudeln sollen gilt mehr denn je: Trotz alledem, wir machen weiter. #höcke pic.twitter.com/pLoXqJEOFH
— Ben Filter 🛡️🇩🇪 (@BenFilter) July 1, 2024
Das Urteil gegen Björn #Hoecke wegen eines vermeintlichen Nazi-Spruches (in Wahrheit stammt er von #SPD , Zentrum & DDP, siehe unten) zeigt: Neben der Politik nutzt auch die Justiz alle Mittel, die sozialen Spannungen im Land zu verschärfen. pic.twitter.com/74jlxlOpop
— Ernst Wolff (@wolff_ernst) July 1, 2024
„Höcke lotet die Grenzen des Machbaren aus“, so der Richter. Aber Leute, die "AfDler töten" oder "AfDler in die Gaskammer" geschrieben haben, wurden nicht belangt, weil man das auch harmloser deuten könne und dies im Zweifel auch müsse. Was denn nun?https://t.co/KfpzraOg02
— Ulrich van Suntum (@Pietbull47) July 1, 2024
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