Kurzstrecke: Wer kann, der kann...

Grüne Überfliegerin: Baerbock trotzt nach EM-Spiel einfach Nachtflug-Verbot

Politik
Regierungsmaschine: Anna Zvereva, Flickr, CC BY-SA 2.0; Baerbock: Elke Wetzig, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0; Komposition: Der Status.

Wenn man Grüner oder Grüne ist und dazu noch ein ministerielles Amt bekleidet, kann man sich offenbar alles richten. Und auch die eigenen Ansprüche, die man anderem von einem hohen moralischen Ross jederzeit unter die Nase reibt, gelten nicht mehr. Nach dem EM-Spiel in Frankfurt, gab die grüne Außenministerin Annalena Baerbock wieder ein Paradebeispiel grüner Arroganz ab, als sie Nachts die knapp 200 Kilometer nach Luxemburg flog.

Den normalen Bürger wird im besten Fall noch ein Lastenfahrrad zugestanden, aber weil es ums Klima geht, eigentlich nichts mehr, was schneller wäre als ein Ochsengespann - und auch dieses ist, was die Emissionen betrifft, angeblich bereits grenzwertig. Schaut man sich jedoch die Polit-Kamarilla der Klimahysteriker genauer an, scheitern sie, wie am Beispiel der grünen Außenministerin Annalena Baerbock nicht nur an der deutschen Sprache, sondern bereits an den eigenen Ansprüchen. Denn nach dem EM-Spiel Deutschland vs. Schweiz am 23. Juni in Frankfurt am Main brach die Grüne gleich mit mehreren Grundsätzen ihrer Partei.

Nachtflugverbot und Kurzstrecke

Ohne rot zu werden - obwohl man auch erwarten könnte, dass die Visagistin für die hohen Kosten dies auch zu überdecken vermag - stieg die grüne Ministerin um 23 Uhr 54 am Flughafen in ein Flugzeug der Flugbereitschaft. Denn auch Vielfliegermeilen sammeln sich schließlich nicht allein. Reiseziel war das nur 184 Kilometer entfernte Luxemburg, wo am nächsten Tag die Konferenz der EU-Außenminister stattfinden sollte. Möglich war dies durch eine Sondergenehmigung des hessischen Wirtschaftsministeriums geworden.

Eigentlich herrscht am Frankfurter Flughafen ab 23 Uhr ein Nachtflugverbot. Durchgesetzt und gerichtlich erstritten hatten dies einstmals die Grünen. Von daher könnte man auch sagen, dass es nur recht und billig sei, wenn nun für eine grüne Ministerin - und ausnahmsweise auch für SPD-Kanzler Olaf Scholz - nun mal eine kleine Ausnahme gemacht wird. Denn auch der Kanzler war mit einer eigenen Maschine der Flugbereitschaft von Frankfurt aus gestartet. Und da wäre es doch gelacht, wenn es ausgerechnet für die Ampel-Vertreter kein grünes Licht gäbe...

"CO2 sparen" können ja andere...

Getreu dem Motto "Wer kann, der kann", ließ sich Baerbock dabei nicht nur eine Ausnahme vom Nachflugverbot erteilen, etwas, was die Grünen noch vor der EM vehement verteidigten und sich selbst für den Fußballspektakel-Zeitraum gegen jede Lockerung stellten, sondern zeigte ihrer Partei bzw. der Basis auch an anderer Stelle den sprichwörtlichen Maurer-Finger. Denn nichts ist den Grünen eigentlich so zuwider, wie Kurzstreckenflüge, die eigentlich schon seit gestern verboten sein sollten - zumindest für Normalbürger.

Mit einer reinen Flugzeit von 35 Minuten für die 184 Kilometer dürfte die Baerbock'sche Reise wohl definitiv unter die Kategorie Kurzstrecke fallen. "Klimaschonender" wäre gemäß dem eigenen Narrativ definitiv eine Reise mit der Bahn gewesen, was aber aufgrund des Zustandes der Bahn und der Fahrpläne nicht praktikabel war. Allerdings hätte die Ministerin sich auch eines Dienstwagens aus der E-Auto-Flotte bedienen können, der eigentlich die 184 Kilometer ohne Ladestopp in gut zwei oder drei Stunden hätte bewältigen können.

Noch im Wahlkampf tönte die damalige grüne Kanzlerkandidatin etwas von einer "klimagerechten Besteuerung" für Flüge, die dann Kurzstreckenflüge so teuer machen sollten, dass sie sich nicht mehr lohnen. Ihre Vielfliegerei lässt sie sich jedoch vom Steuerzahler bezahlen, wie auch die Visagistin. Und vom Vorsatz, dafür bevorzugt Linienflüge nutzen zu wollen statt der Regierungsmaschine blieb auch wenig übrig. Schließlich gilt es doch, die "feministische Außenpolitik" überall hin zu bringen - ob diese nun "hunderttausende Kilometer" (O-Ton-Baerbock") oder eben nur 184km entfernt liegen... 

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