'Kinderschutz' als Deckmantel

Schauspielerin will Netz-Zensur: 'Regierungen sollten schädliche Inhalte auslöschen'

Kultur
Symbolbilder (2): Freepik; Winslet: GabboT, Wikimedia Commons, CC BY-SA 2.0; Komposition: Der Status.

Bei der BAFTA-Preisverleihung ließ die oscarprämierte Schauspielerin Kate Winslet, alle Masken fallen: Unter dem Deckmantel des Kinderschutzes wünscht sie sich, dass die Regierungen jede Form von "schädlichen Inhalten" im Netz unter Strafe stellen und "auslöschen". Dies könnte mit der Zensur bislang völlig legaler, kritischer Meinungen einher gehen.

Zensurgesetze für Winslet nicht scharf genug

Die britische Schauspielerin erhielt ihren Preis für ihr Rolle in einem TV-, in der sie die Mutter einer - von ihrer Tochter dargestellten - Jugendlichen spielt, die aufgrund des Drucks in sozialen Medien psychisch angeschlagen ist. In ihrer Dankesrede entschloss sie sich, Fiktion und Realität verschwimmen zu lassen. Sie sprach über die "Gefahren der Online-Welt" und die "dunkle Seite der sozialen Medien", legte dabei übertriebenes Pathos an den Tag. Darin schloss sie die politische Forderungen an: "An alle in Machtpositionen, und jene, die für einen Wandel sorgen können: Bitte kriminalisiert schädliche Inhalte! Bitte löscht schädliche Inhalte aus, wir wollen sie nicht!" 

Es ist keine neue Leier, bereits seit Monaten wiederholt Winslet dieses Mantra bei jeder Gelegenheit. Erst im März forderte sie beim Empfang einer anderen Auszeichnung: "Hoffen wir, dass das nächste Online-Sicherheitsgesetz signifikante und erdbebenartige Veränderung bewirkt [...] indem es schädliche Inhalte unter Strafe stellt." Dabei sprach sie dezidiert die sogenannte "Online Safety Bill" an. Dabei handelt es sich um einen Gesetzesentwurf, der bereits in seiner aktuellen Form breite Kritik einheimste, weil die Regulierungsbehörde Ofcom einseitig über die Sperre von Seiten für alle Bürger entscheiden können und die Verbreitung eigentlich legaler Inhalte unterbinden können soll.

NGOs wollten kritische Corona-Stimmen abwürgen

Dabei erhofften sich einschlägige Interessensgruppen, dass auch kritische Stimmen, etwa zu Corona, mundtot gemacht werden. Das Londoner "Center for Countering Digital Hate" (CCDH) erhoffte sich, dass das neue Gesetz "gefährliche Gesundheits-Fehlinformation" bekämpfen könne. Dabei nannte es explizit eine "kleine Gruppe harter Impfgegner, die für eine Flutwelle von COVID-19-Falschinfo" gesorgt habe. Die Online-Plattformen hätten nicht rigoros genug zensiert und somit ermöglicht, dass "schlechte Akteure einen nie zuvor dagewesenen Zugang zum Mainstream erhielten". Diese "Impfgegner-Propaganda" hätte zu zahlreichen Todesfällen geführt.

In Wahrheit stellte sich allerdings heraus: Die vermeintlichen "Schwurbler" behielten mit praktisch allem recht. Von der niedrigen Corona-Todesrate über die mangelnde Wirksamkeit von Masken, Lockdowns und den mRNA-Injektionen bis hin zu deren gehäufter Schadwirkung. Erst als das offizielle Narrativ nicht mehr haltbar war, ruderte die britische Regierung zurück und strich den zuvor sogar als Priorität eingestuften "Kampf gegen gesundheitliche Desinformation" aus dem Gesetz und optierte stattdessen für ein Meldesystem statt automatischer Vorabzensur. Seitdem laufen die Jünger Coronas erneut Sturm gegen die vermeintliche Aufweichung des Zensur-Gesetzes.

Vom Pandemie-Film zur Maßnahmen-Eintrommlerin

Nun also Winslet, die mit dem Gesetz "schädliche Information ausrotten" will. Auch wenn sie es nicht direkt anspricht, liefert ihre Karriere hierbei eine spannende Anekdote. Denn im Film "Contagion" (2011), der laut Ex-Gesundheitsminister Matt Hancock als Vorlage für die britische Corona-Impfkampagne diente, spielte sie eine Wissenschaftlerin. Der Streifen handelte von einer weltweiten Pandemie mit einem aus Fledermäusen isolierten Virus mit hoher Sterblichkeit, führte den Begriff des "social distancing" ein. Im Film werden Kontaktpersonen der Infizierten aufgespürt, es kommt zu Hamsterkäufen und Lockdowns. Der "Bösewicht" ist ein kritischer Blogger, der alternative Heilmittel vertreibt.

Als im März 2020 nahezu in globaler Gleichschaltung massive Corona-Einschränkungen erlassen wurden, traten die Darsteller, darunter Winslet mit "Infomercials" an die Öffentlichkeit. Die Schauspielerin filmte ein gruseliges Händewasch-Video und appellierte, den Regierungen ohne Argwohn zu vertrauen: "Wascht eure Hände, als ob euer Leben davon abhängt - denn genau jetzt tut es das vielleicht. [...] Die Gesundheit unserer Gesellschaft liegt wortwörtlich in euren Händen [...] Vertraut den Public-Health-Experten." Dabei verbreitete sie auch den Unfug, dass das Coronavirus tagelang auf Oberflächen überleben würde und Menschen so anstecken könnte. 

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