Wachablöse ohne Umschwung

Schwab will (halb) abdanken: Kein Grund für Jubel - das WEF-System bleibt

Great Reset
Bild: U.S. Embassy in Bern, Wikimedia Commons (public domain); Komposition: Der Status.

"Der König ist tot, lang lebe der König": Das geflügelte Wort aus der Geschichte der Monarchien illustriert die Kontinuität im System, - neue Regenten bedeuten nicht zwingend eine Änderung der Marschrichtung. Wenn der quicklebendige WEF-Gründer Klaus Schwab nun mit dem Gedanken spielt, sich aus dem operativen Geschäft zurückzuziehen und das Szepter an einen Thronfolger zu übergeben, ist das kein Zeichen einer Palastrevolte, eines Kurswechsels oder gar einen Umsturzes in den Machtverhältnissen des globalistischen Komplexes. Jubel, weil der "Great Reset"-Architekt genug hat, ist zwar menschlich verständlich, allerdings letztendlich fehl am Platz, zumal es nur ein Teil-Rückzug ist.

Rochaden ändern Globalisten-Kurs nie

"Merkel muss weg": Man erinnert sich an die mächtigen Sprechchöre, welche jahrelang systemkritische Demonstrationen begleiteten. Mittlerweile ist Merkel tatsächlich "weg". Und wer freute sich nicht insgeheim, als klar war: Die "Raute des Bösen" wird man künftig nicht mehr zu sehen bekommen. Politisch ging's freilich vom Regen in die Traufe. In einer erstaunlichen Mischung aus Unfähigkeit, Beharrlichkeit und Plänen zur totalen Transformation im Sinne der globalen Eliten vollendet die "Ampel" aktuell nicht nur das Werk der Ex-CDU-Kanzlerin, sondern setzt alles daran, einfachen deutschen Bürger als Zeitalter des noch größeren Schreckens in Erinnerung zu bleiben.

Böse Zungen würden nun behaupten, die Kontinuität liege auch darin, dass es egal ist, welcher WEF-"Junge Weltführer" (YGL) auf einer Regierungsbank platznimmt. Entstammte seinerzeit etwa CDU-Gesundheitsminister Jens Spahn dieser elitären Schwab-Kaderschmiede, ist's nun die grüne Außenministerin Annalena Baerbock. Und bei den Besuchen in Davos machte es ebenso wenig Unterschied: Sprach Merkel auf dem WEF-Jahresgipfel im Jahr 2021, war ihr Kanzler-Nachfolger Scholz in den beiden Folgejahren vor Ort. Man bewegt sich in denselben Kreisen, trifft dieselben Leute und Lobbys, man kennt sich eben. Andere Lackfarbe, selber globalistischer Inhalt.

"Rücktritt" ohne echten Rückzug

Gerade vor dem Hintergrund der herausragenden Stellung von Klaus Schwab innerhalb des WEF würde man zwar annehmen, dies beträfe nur die Besucher und nicht das Herz der Globalisten-Zentrale. Immerhin sagten ihm sogar aufstrebende Personen aus dem YGL-Umfeld schon im Vorjahr einen "Gottkomplex" nach. Allerdings wollte lange keiner ernsthaft  auf seinen Abschied oder die Identität eines potenziellen "Thronfolgers" wetten: Wie Der Status berichtete, baute Schwab immer wieder einen Nachfolger auf, den er dann wieder fallen ließ. Mit dem Weltgeschehen ein ständiges Schachspiel zu vollziehen macht eben machttrunken...

Am Ende klammerte sich Schwab dann immer an sein 1971 gegründetes und im Streben nach der "heimlichen Machtherrschaft" ausgebautes Imperium. Auch diesmal ist das, was Schwab in einem internen Mail bekundet haben soll, nur eine interne Rochade. Schwab will als Vorsitzender des WEF-Stiftungsrats, in dem auch EZB-Chefin Christine Lagarde sitzt, statt als geschäftsführender Vorsitzender fungieren. Damit hätte Schwab auch künftig ein gewichtiges Mitspracherecht bei den internen Besetzungen seines Netzwerks. Ein "Rücktritt", dem die Schweizer Regierung ohnehin erst zustimmen müsste, sieht anders aus.

Zwei einschlägige Namen werden genannt

Als "Nachfolger" gehandelt werden der seit 2017 als "WEF-Präsident" bezeichnete norwegische Ex-Außenminister Børge Brende (58) oder Ex-Briten-Premier Tony Blair (71). Brende unterscheidet sich bei Standpunkten kaum von Schwab, galt daher stets als Strohmann. Blair polte die britische "Labour"-Partei auf den neoliberal-globalistischen Kurs um. Sein vom Microsoft, Gates-Stiftung, US-Regierung & Weltbank gesponsertes "Tony Blair Institute für Global Change" hatte u.a. großen Einfluss auf die britische Corona-Politik. Beide könnten an der Spitze der Globalisten-Schaltzentrale aber nur "Platzhalter auf Zeit" sein - Brende mangels Profils, Blair aufgrund selbst vorgerückten Alters.

Davos: "Globalistischer Dreiklang" bleibt intakt

Es ist ein "Wechsel", der in der Gravität am ehesten noch an die dynastische Übergabe des Stiftungsnetzes von US-Milliardär & Regime-Changer George Soros an seinen Sohn Alexander erinnert. Ließ sich Soros senior damit immerhin bis nach seinem 93. Geburtstag Zeit, überlegt Schwab nun, das Szepter bereits im zarten Alter von 86 Jahren weiter zu reichen. Ob leibliches Kind oder Ziehsohn: Die Ausrichtung bleibt beim Alten, zumal Schwabs Familie weitere zentrale Positionen im WEF-Imperium bekleidet. Frau Hilde kommandiert die Stiftungsagenden, Tochter Nicole ist im Exekutivkomitee & initiierte einst das YGL-Programm, Sohn Oliver ist Geschäftsführer.

Selbst ein vollständiger offizieller Rückzug wäre nicht sonderlich folgenreich: Solange Schwab lebt, wird er in seinen Kreisen als Autorität gelten. Und: Auch kommenden Jänner trifft sich ein "globalistischer Dreiklang" in Davos. Die auch während des Jahres in Arbeitsgruppen vernetzten Ideologen, Forscher & NGOs mauscheln dann mit willfährigen Politikern und umgarnen finanzkräftige Investoren und Konzernchefs. Schwab hat das WEF in den vergangenen 53 Jahren zur Marke aufgebaut, die zwar untrennbar mit ihm verbunden ist, aber auch ohne seine verbindende Tätigkeit als Netzwerk-Spinne im Globalisten-Komplex "funktionieren" würde.

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm - auch Nicole Schwab sieht den "Great Reset" als große Gelegenheit für globale Umbau-Pläne:

Morgenluft wittern, aber nicht blenden lassen!

Freilich: Keiner der möglichen Nachfolger verfügt über jene "Strahlkraft" und Hausmacht wie Schwab. Und auf kurz oder lang - insbesondere dann, wenn Schwab irgendwann das Zeitliche segnen sollte - kann dies auch zum Problem für den Zusammenhalt der Globalisten-Clique werden. Die Eliten beschwerten sich schon beim jüngsten Jahrestreffen über das bröckelnde "Vertrauen" der Menschen in die Eliten in einer fragmentierten Welt. Empfohlen wurden freilich die üblichen "Patentlösungen" aus der Giftküche der Eliten zwischen mehr Überwachung, mehr Klima-Zwängen, mehr Zensur und mehr Macht für WEF-nahe Großkonzerne oft US-amerikanischer Provenienz.

Allerdings beschädigen sich die WEF-Zirkel wohl kaum selbst, sondern handeln mit Bedacht. Kritiker sollten den strategischen Schwab-Rückzug daher keinesfalls als großen Erfolg werten. Es ist nicht einmal ein Etappenziel, sondern bestenfalls sinnstiftendes Ereignis, aus dem man die Hoffnung schöpft, dass einfache Bürger durch eine neue, potenzielle Verwundbarkeit etwas gegen die Globalisten-Klüngel ausrichten können, um ihnen in grauer Zukunft das Handwerk legen zu können. Bis dahin ist es ein steiniger Weg: Denn solange man den Berggipfel noch sehen kann, hat man ihn noch nicht erklommen. Und der Nebel, den Schwab nun wirft, darf diese Sicht nicht verstellen.

+++ Folgt uns auf Telegram: t.me/DerStatus & auf Twitter/X: @derStatus_at +++

Dir gefällt unsere Arbeit? Unterstütze uns jetzt mit deiner Spende, damit wir weiterhin berichten können!

Kontoinhaber: JJMB Media GmbH
IBAN: AT03 1500 0043 9102 6418
BIC: OBKLAT2L
Verwendungszweck: Spende

Weitere Artikel, die Sie interessieren könnten