Absurdes Gaslighting

SPÖ-Hacker wollte Job-Impfpflicht - jetzt will er sich aus Verantwortung stehlen

Corona
Hintergrund & Impfung: Freepik (2); Hacker: C.Stadler/Bwag, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0 (freigestellt); Komposition: Der Status

Kaum ein Gesicht stand so massiv für die Corona-Schikanen wie der Wiener SPÖ-Gesundheitsstadtrat Peter Hacker. Sein "Wiener Sonderweg" mutete den Hauptstädter stets härtere Regeln zu: Als erstes gab es in Wien eine 2G-Regel für Kultur und Sport, als einziges Bundesland gilt dort aktuell noch eine Öffi-Maskenpflicht. Als die Impfpflicht beschlossen wurde, konnte er gar nicht genug kriegen davon, wollte diese sogar auf den Arbeitsplatz ausweiten. Nun sucht er die Flucht nach vorne und behauptet vollmundig, seine Partei habe den staatlichen Stichzwang nie gewollt.

Hacker wollte Impfpflicht am Arbeitsplatz

Niemand wollte die Impfpflicht, erst recht nicht die heilige Sozialdemokratie: Mit diesem Sinnbild versuchen sich die Roten aus ihrer Verantwortung als Teil der Corona-Einheitsfront zu stehlen. Dass ausgerechnet Hacker den Geläuterten geben darf, ist besonders absurd. Am 12. Jänner, wenige Tage vor dem Beschluss der Impfpflicht, wollte dieser die Impfung sogar zur Voraussetzung für den Arbeitsplatz machen. Seine Begründung: "Bei einer Impfpflicht hört sich dann irgendwann mal die 3G-Regel auf. Denn: Entweder es gibt eine Impfpflicht oder es gibt sie nicht. Wovon ich nichts halte, ist eine Impfpflicht auf Basis der Freiwilligkeit. Das ist dann ein Scherz."

Auch die Bundespartei war Feuer und Flamme. Parteichefin Rendi-Wagner - stolze Mutter des 3G-Zwangs im Job, der vor allem Arbeiter ohne Homeoffice-Gelegenheit traf - bezeichnete sie als "unausweichlich". Die Aussendung, wonach die Impfpflicht "sinnvoll und notwendig" sei, findet sich weiterhin auf der SPÖ-Homepage. Einer Behauptung darin: "Solidarität schützt uns alle." Ein sinnentleertes Schlagwort: Nun behauptet Hacker, man habe den Zwang "nicht gerne, sondern aus Solidarität" mitgetragen, angeblich gegen die eigene Überzeugung. Das sei "möglicherweise ein Fehler" gewesen. Ein Eingeständnis, dass man den Oppositionsauftrag auf ganzer Linie verfehlt hat... 

Wo bleiben die kritischen Nachfragen? 

Doch die Systemmedien kaufen ihm den Unfug ab, zitieren Hacker ohne jede kritische Frage. Wenigstens das ist konsequent: Schon während der Eskalationsphase hingen sie ihm an den Lippen. Kritische Fragen gab es weder für die angedachte Job-Impfpflicht, noch seinen Wunsch nach einer 1G-Regel für die Disco. Als er einer Riege von Journalisten das "geheime Pandemielager" präsentierte, ließen sie den Rundgang wortlos auf sich wirken. Wofür Wien 50 Mio. Euro an Steuergeld dafür rauswerfen musste, 100.000 Liter Desinfektionsmittel, 28 Mio. Corona-Masken, 11,2 Mio. medizinische Kittel oder 52.000 Sauerstoff-Masken zu bunkern, hinterfragte niemand in der Einheitspresse. 

Wozu auch kritisch nachfragen: Immerhin ist die Stadt Wien besonders eifrig bei der Vergabe von Inseraten an Medienhäuser, pro Kopf investierte das Rote Wien in manchen Quartalen sogar mehr als die Bundesregierung - und schon die geizte wahrlich nicht mit den Medien-Millionen. Und wie sagte ÖVP-Nationalratspräsident Sobotka einst: "Für jedes Inserat gibt's ein Gegengeschäft". Etwa in Form wohlgefälliger Berichterstattung. So fehlt auch die wichtigste aller Fragen: Wenn die SPÖ die Impfpflicht angeblich nicht wollte - wer beeinflusst so weitreichende Entscheidungen der Roten wirklich? Vielleicht wollen die Genossen auf Reumütigkeitstour ja ihrer Basis und dem Volk auch das erklären... 

"Gaslighting" als psychologische Waffe

Schon vor dem Zurückrudern von SPÖ-Pandemie-Scharfmacher Hacker versuchte es ÖVP-"Flex"-Kanzler Nehammer dieser Tage mit dem wenig glaubwürdigen Aufruf zur "Versöhnung". Die Verantwortung schob der Regierungschef, der einst jeden, der an der Sinnhaftigkeit der Corona-Schikanen zweifelte, als "Lebensgefährder" titulierte, auf die handverlesen Gruppe an Regierungs-"Experten" ab. Vor dem Hintergrund schlechter Umfragewerte der einst größten beiden Parteien, versuchen diese nun, sich aus der Corona-Verantwortung zu stehlen. Dabei setzen sie auf mediale Schützenhilfe sowie auf die psychologische Taktik des "Gaslighting". 

Darunter versteht man den systematischen Versuch eines Täters, sein Opfer so lange in seiner Wahrnehmung zu manipulieren, sodass dieses an seinen eigenen Erfahrungen und dem eigenen Gedächtnis zweifelt. Schrittweise nähert sich der Betroffene in seiner Wahrnehmung dann an die verdrehte Realität des Manipulators an. Am Ende einer solchen "Gehirnwäsche" sollen die Opfer und deren Umfeld diese - und nicht den manipulativen Täter - für verrückt halten. In diese Kategorie lassen sich auch die Versuche eines grünen Mandatars einordnen, der die offizielle Existenz des "Lockdowns für Ungeimpfte" leugnete und diesen als "FPÖ-Framing" darstellte - Der Status berichtete

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