Es nimmt kein Ende

Drostens neue Pandemie-Panik: Grippe & bald MERS oder Vogelgrippe statt Corona?

Corona
Bild: Freepik

Die Corona-Pandemie ist offiziell für beendet erklärt. Masken, Massentests, Quarantäne sind vorerst nicht für diesen Herbst und Winter nicht vorgesehen. Und auch die Impfkampagnen halten sich noch in Grenzen. Dennoch will man die Pandemie-Karte nicht einfach so aus der Hand geben. So warnt nun Christian Drosten - zu Corona-Hochzeiten ein gern gesehener Gast in Medien - dass es ein Fehler gewesen sei, nur auf Corona zu blicken. Daher wirft er nun sein Auge auf ein anderes Virus.

Zwar wurden bereits erste Stimmen in Deutschland laut - vornehmlich von grünen Politikern - die die Wiedereinführung der Maske forderten, aber damit standen sie weitgehend allein da. Auch Israel, welches im September bereits wieder PCR-Tests in Krankenhäusern anlaufen ließ, dürfte derzeit andere Probleme als Corona haben. Und auch die Impfbereitschaft und der Wille, sich einen neuerlichen "Booster" abzuholen, ist äußerst gering. Daher erklärt auch Virologe und Charité-Chef Christian Drosten: "Die Pandemie ist beendet."

Keine genauen Prognosen

Zwar könne man keine genauen Prognosen treffen, da sich um ein "sehr vielfältiges Virus und eine ebenso vielfältige Immunität" in der Bevölkerung handeln würde. So geht er zwar davon aus, dass der Schutz, sich mit dem Coronavirus zu infizieren, nachgelassen hat. Die Immunität vor einem schweren Verlauf sei in Deutschland allerdings sehr stabil, berichtet die Zeit. Für viele sei jetzt "durch die Impfung oder durchgemachte Infektionen" Corona nur noch wie eine Grippe, spielt Drosten trotzdem seine alte Platte ab. 

Doch letztendlich kann er nicht verhehlen, dass ihm auch die neue Variante Pirola derzeit wenig Sorgen bereitet. "Ich kann vorerst Entwarnung geben", erklärt er im Hinblick darauf, dass es keine Hinweise auf schwere Krankheitsverläufe gebe.

Warnung vor Viruswelle

Dennoch schwingen auch Warnungen mit. So etwa vor einer starken Grippewelle, die Europa im den kalten Monaten heimsuchen könnte. Auch Ulf Dittmer, Chefvirologe der Universitätsklinik Essen, erwartet "wieder eine relativ starke Infektionssaison". Zudem erklärt er: "Es wäre eindeutig ein Fehler, nur auf Corona zu gucken." Daher empfiehlt die Ständige Impfkommission auch die Grippeimpfung für alle ab 60 Jahren sowie für Schwangere, Menschen mit Vorerkrankungen und auch für medizinisches Personal.

Und Dittmar merkt ebenfalls an, dass er Gefallen am Maskenfasching gefunden hat: "Egal, über welches Virus wir reden, ein Mund-Nasen-Schutz hilft gegen alle Nasen-Rachen-Viren gleichzeitig." Und Drosten hat seit geraumer Zeit auch bereits ein anderes Virus im Blick.

Gefährliche Dromedare

Seit 2020 hat der Charité-Chef dazu seine Augen auf das MERS-Virus geworfen, das "Middle East Respiratory Syndrome Coronavirus", dem ein großer Teil seiner Forschungsarbeit gilt, wie er auch der "Zeit" gegenüber betont. Zu finden ist der MERS-Erreger hauptsächlich auf der arabischen Halbinsel, wo er Dromedare befällt. Übertragungen von Mensch zu Mensch und Ausbrüche der Krankheit gab es bisher aber vorwiegend in Krankenhäusern und diese fanden bisher auch nicht unkontrolliert statt.

Bei gesunden Menschen kann die Krankheit fast gänzlich unbemerkt verlaufen, aber auch ein schwerer Verlauf und auch der Tod seien möglich. Dies jedoch laut WHO meist bei Menschen mit Vorerkrankungen oder einem geschwächten Immunsystem.

"Das Virus hat die Barriere einer kontinuierlichen Mensch-zu-Mensch-Übertragung noch nicht genommen. Im Moment laufen die Infektionsketten sich immer wieder tot. Wenn sie das nicht mehr tun, haben wir eine Pandemie", versucht Drosten bereits auf den nächsten Ausnahmezustand einzustimmen. Dies würde aber nicht so schnell passieren, da die Evolutionsvorgänge komplex seien - oder man vermutlich in einem Labor nachhelfen müsste. Und um sich nicht ganz festlegen zu müssen, ergänz er: "Zusammen mit der Vogelgrippe H5N1 sehe ich MERS als einen Erreger, den man im Auge behalten sollte."

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